Wetter Herbst und Winter 2019/2020 aktuelle Wetterprognose vom 03.10.2019 - Es bleibt bis auf weiteres herbstlich
Der Herbst hat sich zwischenzeitlich über ganz Deutschland durchgesetzt und dominiert vorerst das Wettergeschehen. In der neuen Woche kündigt sich eine Veränderung der Großwetterlage an, doch der goldene Oktober liegt in weiter Ferne.
Kalt ist es geworden und die kühlen Temperaturwerte halten sich noch bis weit in die kommende Woche hinein. Tagsüber bewegen sich die Temperaturen im Bereich von +10 bis +15 Grad und können mit länger andauernden Niederschlägen darunter und mit etwas Sonnenschein darüber liegen. Im Mittel aber sind die Werte gegenüber den vieljährigen Mittelwert etwa um 3 bis 6 Grad zu kalt. Unter bestimmten Voraussetzungen ist in den Nächten mit Frost zu rechnen.Zudem sind keine stabilen Wetterverhältnisse zu erwarten. Bei starker bis wechselnder Bewölkung kommt es immer wieder zu Niederschlägen, was westlich der Linie von Hamburg und dem Bayerischen Wald zu Niederschlagssummen von 10 bis 20 l/m² und örtlich bis 40 l/m² führen kann. Weiter nach Osten sind mit 1 bis 10 l/m² deutlich weniger Niederschläge zu erwarten. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Oktober 2019.
Der Wettercharakter wandelt sich
Ein Hoch über Skandinavien sorgt mit einem meridionalen - von Nord nach Süd verlaufenden - Strömungsmuster für die Zufuhr kühler Luftmassen. Hin und wieder gelingt es atlantischen Tiefdrucksystemen Deutschland zu erreichen und bis zum Dienstag für einen unbeständigen und herbstlich anmutenden Wettercharakter zu sorgen. Doch lange wird sich das Hoch über Skandinavien nicht halten können, was in der kommenden Woche einen weiteren Wetterwechsel nach sich ziehen wird.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Das Tief dominiert
Spannend war die Frage der letzten Tage, wie sich das Hoch über Skandinavien wird verhalten können. Geht es nach der heutigen Wetterprognose des europäischen Wettermodells, so ist die Wetterentwicklung nun klarer.
Tiefdruckwetter
Das Hoch hat gegen das Tiefdruckgebiet auf dem Atlantik keine Chance. Bis zum 9. Oktober verstärkt sich das Tiefdrucksystem und erreicht zwischen Island, England und Skandinavien einen Kerndruck von bis zu 960 hPa. Bis zum 11. Oktober zentralisiert sich das Tief zwischen England, Deutschland und Skandinavien, was über Deutschland, der Schweiz und Österreich zu einen sehr nassen, teils windigen und gemäßigt kühlen Wettercharakter führt.
An der Tiefdruckdominanz ändert sich bis zum 13. Oktober nichts. Das Tief dehnt sich noch etwas weiter nach Osten aus und kippt mit seiner Achse nach Südwesten ab. Über Mitteleuropa stellt sich eine Südwestwetterlage ein, da das Tief aber relativ weit südlich liegt, ändert sich am gemäßigt kühlen und nassen Herbstwetter wenig. Wie kühl kann es werden? Simuliert werden +12 bis +16 Grad und örtlich bis +18 Grad.
Keine Westwetterlage
Doch so dominant das Tief im Verlauf der kommenden Woche auch sein mag, eine Westwetterlage mag sich partout nicht einstellen. Warum? Das Azorenhoch keilt nach Norden in Richtung Grönland auf und unterbindet auf dem Atlantik die beginnende Zonalisierung schon im Ansatz. Was bleibt ist ein meridional verlaufendes Strömungsmuster, bei der Mitteleuropa im Wellental liegt.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Der Herbst setzt sich vorerst fest
Sehr ähnlich zu den Europäern ist die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells. Das Hoch weicht aus, bzw. zieht sich zurück und nachfolgend setzt sich der Tiefdruckwirbel zwischen Island, England und Skandinavien fest und bewegt sich bis zum 13. Oktober nur sehr langsam nach Osten.
Viel Regen, wenig Sonne
Über Deutschland, Österreich und der Schweiz hat das vom 8. bis 14. Oktober einen sehr unbeständigen Wettercharakter zur Folge. Phasenweise ist auch mit kräftigen Winden zu rechnen, welche über den Küstenregionen auch stürmisch ausfallen können. Simuliert werden bis zum 13. Oktober Niederschlagssummen von verbreitet 20 bis 40 l/m² und örtlich bis 60 l/m². Damit bleibt der Oktober drauf und dran, ein im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert zu nasser Monat zu werden.
Für die Jahreszeit zu kühl
Die Luftmassen können sich mit der starken Bewölkung nicht wirklich erwärmen und pendeln sich bis zum 14. Oktober in einem Bereich von +9 bis +15 Grad ein. Sonnige Momente sind eher von kurzer Dauer.
Keine nachhaltige Zonalisierung
Auch das bleibt in der heutigen Wetterprognose die Kernaussage. Das Tief kann sich nur über dem nördlichen Europa festigen, da das Hoch auf dem Atlantik nach Norden aufstrebt und die Tiefdruckrinne frühzeitig blockiert. Eine Zonalisierung - also die klassische Westwetterlage - wird sich so nicht einstellen können.
Wärmer!?
Sowohl dem Zentraltief, als auch dem atlantischen Hochdruckgebiet geht zur Monatsmitte im wahrsten Sinne des Wortes die Luft aus. Und so wird der Platz für atlantische Tiefdrucksysteme frei. Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen in eine zunehmend warme Vorderseitenanströmung, was die Tageswerte nach dem 15. Oktober auf warme +16 bis +21 Grad und örtlich bis +23 Grad ansteigen lassen kann. Ob es so kommt, bleibt abzuwarten.
Wettertrend der Kontrollläufe: Die erste Oktober-Hälfte wird zu kalt ausfallen
Das ist für den täglichen Leser unserer Wetterprognosen nichts neues und wird von den Kontrollläufen heute erneut bestätigt. Vom 3. bis 8. Oktober liegt der Mittelwert um 3 bis 6 Grad unter dem vieljährigen Durchschnittswert. Vom 8. bis 12. Oktober strebt das Temperaturniveau in Richtung Normalität, bleibt aber mit einer Differenz von 1 bis 3 Grad zu kühl. Erst ab der Monatsmitte springt der Mittelwert in den leicht zu warmen Bereich über.
Reichlich Niederschlag
Als einigermaßen trocken kann der Zeitraum um den 7./8. Oktober bewertet werden. Ansonsten wird von den Kontrollläufen eine hohe Niederschlagsaktivität berechnet, die über dem Osten in den leicht bis mäßig erhöhten Bereich absinken kann.
Tag | Spektrum | Mittelwert |
---|---|---|
9. Oktober | +9 bis +15 Grad |
+11 bis +13 Grad |
14. Oktober | +8 bis +20 Grad |
+13 bis +15 Grad |
19. Oktober | +4 bis +20 Grad |
+11 bis +12 Grad |
Auf den Punkt gebracht - Was fällt auf?
Bemerkenswert ist die heutige Konstanz, mit der das Hoch auf dem Atlantik nach beiden Vorhersage-Modellen berechnet wird. Eine wirklich nachhaltige Zonalisierung ist so jedenfalls nicht machbar und das Strömungsmuster meridionalisiert mehr oder minder stark. Da sich der Tiefdruckwirbel über dem nördlichen Europa befindet, spricht das im eigentlichen Sinne für einen Fortbestand der kühlen und herbstlich anmutenden Witterung und der goldene Oktober hat auch in der zweiten Oktober-Dekade seine Schwierigkeiten sich durchzusetzen.