Wetter Herbst und Winter 2019/2020 aktuelle Wetterprognose vom 01.10.2019 - Ein zu kaltes und zu nasses Oktober-Wetter?
Der Herbst nimmt Kurs auf Deutschland und lässt dem goldenen Oktober nur wenig Spielraum. Die Tiefdruckdominanz verschärft sich und der Temperaturtrend geht in eine klare Richtung.
Wechselhaftes Wetter ist in den kommenden Tagen zu erwarten. Dabei sind die sonnigen Anteile über dem Süden höher als über dem Norden zu bewerten. Dafür fällt über dem Norden mehr Niederschlag, was sich auch an der Niederschlagsprognose zeigt. Bis einschließlich dem 6. Oktober werden nördlich der Linie von Köln und Dresden - wie auch im Stau der Alpen - Summen von 20 bis 40 l/m² und in Richtung der Küstenregionen bis zu 60 l/m² simuliert. Weiter nach Süden werden mit 8 bis 30 l/m² weniger Regenfälle berechnet.Die Temperaturen bewegen sich von Mittwoch bis Freitag in einem leicht zu kühlen Bereich und steigen zum Wochenende in einen gemäßigt warmen Bereich an - aber nicht überall ist mit einem Temperaturanstieg zu rechnen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Oktober 2019.
Zwischen den Fronten
Tiefdrucksysteme nehmen im Verlauf der Woche Kurs in Richtung Skandinavien, werden dort aber von einem schwach strukturierten Hochdruckgebiet blockiert. Da dem Hoch aber die nach Süden reichende Hochdruckachse fehlt, queren die Tiefdruckgebiete das Hoch am südlichen Gradienten und beeinflussen somit das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Da ab dem Wochenende ein kräftiges Tiefdruckzentrum über Island zunehmend wetterwirksam wird, gelangen mit Hilfe der Tiefdruckvorderseite aus südwestlichen Richtungen wärmere Luftmassen nach Deutschland.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Dem goldenen Oktober nicht fern
Gestern hat das europäische Wettermodell das Hoch über Skandinavien kräftiger berechnet und somit den goldenen Oktober ins Spiel gebracht. Und wie man auf der oben stehenden Wetterkarte schon erkennen kann, spielt das Hoch für die weitere Wetterentwicklung heute eine erneut wichtige Rolle.
Die südliche Hochdruckachse fehlt
Vom 6. bis 8. Oktober verlagert sich der Hochdruckkern von Skandinavien weiter nach Osten in Richtung Sibirien, doch bleibt der Hochdruckkeil über Skandinavien erhalten und dehnt sich sogar noch über das europäische Nordmeer bis nach Grönland aus. Aus dieser Position heraus fehlt dem Hoch die Achse nach Süden und somit schwindet der Einfluss auf das Wetter über Mitteleuropa.
Das Hoch wird unterwandert
Stattdessen nutzen die atlantischen Tiefdruckgebiete den freiwerdenden Raum und drücken sich vom 8. bis 11. Oktober am südlichen Hochdruckgradienten nach Osten durch. Über Deutschland, der Schweiz und Österreich stellt sich ein wechselhafter, teils windiger und gemäßigt warmer Wettercharakter ein.
Und der goldene Oktober?
Wie weiter oben beschrieben, fehlt zu diesem Prozess nicht viel. Das Hoch über Skandinavien ist ein entscheidender Impulsgeber, was in den kommenden Stunden noch zu Veränderungen führen kann. Zum aktuellen Stand aber übernehmen die Tiefdrucksysteme die Regie über die Wetterentwicklung.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Die Tiefdruckaktivität überwiegt
Das Hoch über Skandinavien kann sich schon im Ansatz nicht richtig ausbilden und wird zum 8. Oktober von atlantischen Tiefdrucksystemen nach Osten abgedrängt. Nachfolgend wird das Wetter wieder turbulenter.
Ein rege Tiefdruckaktivität
Vom 8. bis 16. Oktober setzen vom Atlantik kommend immer wieder Tiefdrucksysteme nach Mitteleuropa über und sammeln sich in einem Zentraltief über Skandinavien. Das Azorenhoch bleibt in diesem Prozess passiv und setzt nur wenige Impulse. Anders formuliert ist in diesem Zeitraum mit einem weiterhin unbeständigen Wettercharakter zu rechnen.
Ein Auf und Ab der Temperaturen
Vom 6. bis 9. Oktober liegt Mitteleuropa noch im Einflussbereich der warmen Vorderseitenanströmung der Luftmassen aus südwestlichen Richtungen, was die Tageswerte über Deutschland, der Schweiz und Österreich in Richtung der +20 Grad Marke ansteigen lassen kann, doch hat das Tief erst einmal seinen Platz über Skandinavien gefunden, wird es aus nordwestlichen Richtungen kühler und die Werte pendeln sich in einem Bereich von +10 bis +15 Grad ein.
Wettertrend der Kontrollläufe: Der kühle Trend gewinnt an Fahrt
Deutlich zu warme Varianten spielen bis weit in die zweite Oktober-Dekade hinein so gut wie keine Rolle. Im Vergleich zu den letzten Tagen sackte der Mittelwert in der heutigen Wetterprognose sogar noch etwas weiter ab. Anders ausgedrückt ist im Zeitraum vom 3. bis 17. Oktober mit einer hohen Wahrscheinlichkeit mit einer für die Jahreszeit zu kühlen Temperaturentwicklung zu rechnen.
Reichlich Niederschlag
Vom 5. bis 17. Oktober berechnet die Wettervorhersage der Kontrollläufe eine durchgängig erhöhte Niederschlagsneigung - wirklich trocken wird das Wetter also nicht und erst recht nicht stabil. Ein möglicher goldener Oktober verschiebt sich somit in die letzte Oktober-Dekade. Schaut man auf die simulierten Niederschlagssummen bis zum 17. Oktober, so sind diese mit 30 bis 60 l/m² und örtlich über 100 l/m² bemerkenswert. Zum Vergleich: Das Niederschlagssoll im Oktober liegt bei gerade einmal 51 l/m².
Tag | Spektrum | Mittelwert |
---|---|---|
7. Oktober | +7 bis +16 Grad |
+10 bis +16 Grad |
12. Oktober | +6 bis +19 Grad |
+10 bis +13 Grad |
17. Oktober | +4 bis +20 Grad |
+10 bis +12 Grad |
Wetterprognose Herbst und Winter 2019/20 nach dem Langfristmodell
- Der Oktober 2019 hat heute eine kleine Korrektur erfahren und das Langfristmodell scheint auf die aktuellen Entwicklungen einzugehen. Die Abweichung beträgt gegenüber dem langjährigen Mittelwert -0,5 bis +0,5 Grad und ist im Trend mit einer Differenz von bis +1 Grad als etwas zu warm zu bewerten. Das eigentlich interessante aber ist die deutlich erhöhte Niederschlagsprognose, was die oben besprochenen Wetterentwicklungen stützt und wahrscheinlicher macht.
- Der November wird weiterhin mit einer Differenz von +0,5 bis +1,5 Grad etwas zu warm berechnet. Die Niederschlagsprognose ist gegenüber dem vieljährigen Sollwert unauffällig und im Trend etwas zu nass.
- Der Winter 2019/20 wird erneut - wie bereits seit Wochen - mit einer Differenz von +1 bis +2 Grad und örtlich bis +3 Grad deutlich zu warm simuliert. Der Dezember und der Februar wird im Niederschlagstrend normal simuliert, während der Januar deutlich zu nass ausfallen kann.
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
September 2019 | +0,8 Grad | Leicht zu nass |
Oktober 2019 | -0,5 bis +1 Grad | Trend: zu nass |
November 2019 | +0,5 bis +1,5 Grad | Trend: normal bis leicht zu nass |
Dezember 2019 | +1 bis +2 Grad | Trend: normal bis leicht zu trocken |
Januar 2019 | +1 bis +3 Grad | Trend: zu nass |
Februar 2019 | +1 bis +3 Grad | Trend: normal |
Auf den Punkt gebracht
Zwar spricht so nahezu alles für eine von Tiefdrucksystemen dominierte Großwetterlage bis weit in die zweite Oktober-Dekade hinein, doch gerade das Hoch über Skandinavien gilt noch als Unruhestifter, was den Wettertrend noch in eine andere Richtung kippen lassen kann.
Kommt es aber so, wie es die Wettermodelle berechnet, so ist mit reichlich Niederschlag und für die Jahreszeit zu kühlen Temperaturen zu rechnen. Kurzum: Der Oktober hat bereits zum Beginn eine erhöhte Wahrscheinlichkeit gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu kühl und zu nass auszufallen.