Wetter Herbst und Winter 2019/2020 aktuelle Wetterprognose vom 28.09.2019 - Der goldene Oktober hat kaum Chancen sich durchzusetzen
Viele Wolken, Wind und Regen. Atlantische Tiefdrucksysteme setzten sich mit aller Macht durch und der goldene Oktober hat vorerst keine Chancen sich durchzusetzen.
Ein Tiefdruckband nach dem anderen überquert in den kommenden Tagen Deutschland von West nach Ost und sorgt für rege Schauerneigung. Die Schauer können phasenweise länger andauernd ausfallen und am Mittwoch mit einem markanten Frontendurchgang mit Gewittern einhergehen.Die Temperaturen liegen bis zum Dienstag in einem für die Jahreszeit leicht zu warmen Bereich und können am Sonntag und Dienstag über Baden-Württemberg und Bayern örtlich bis +24 Grad erreichen. Ab Mittwoch aber dreht die Grundströmung auf nördliche Richtungen und kalte Luftmassen führen zu einem markanten Temperaturrückgang, was die Tageswerte auf +8 bis +14 Grad zurückgehen lässt.
Begleitet wird der turbulente Wettercharakter von einem stark böigen Wind, der am Sonntag, Montag und Dienstag zu stürmischen Windböen führen kann. Über den Küstenregionen der Nord- und Ostsee, sowie über exponierten Lagen sind schwere Sturmböen nicht auszuschließen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Oktober 2019.
Ein Tief nach dem anderen
Der atlantische Frontalzone gelingt in den kommenden Stunden der Durchbruch nach Skandinavien und nachfolgend stellt sich auf dem Atlantik eine gut strukturierte Tiefdruckrinne ein. Deutschland liegt bis zur Wochenmitte zumeist auf der warmen Vorderseitenanströmung der Tiefdruckgebiete, bevor zur Wochenmitte die Rückseitenströmung einsetzt - doch von langer Dauer wird das nicht sein - die nächsten Tiefdruckgebiete stehen schon an.
Wetterprognose nach dem europäischen Wettermodell: Die Westwetterlage setzt sich durch
Man erkennt auf der oben stehenden Wetterkarte noch den zaghaften Versuch des Hochdrucksystems sich nach Norden aufzuwölben, doch die nachfolgenden Tiefdruckgebiete machen kurzen Prozess.
Tiefdruckdominiertes Herbstwetter
Im Zeitraum vom 4. bis 8. Oktober setzen sich erneut Tiefdrucksysteme bis nach Skandinavien durch und führen über Deutschland, Österreich und der Schweiz Niederschlagsgebiete hinweg. Da Mitteleuropa aber in diesem Zeitraum auf der Vorderseitenanströmung der Tiefdruckgebiete liegt, ist die Kaltluftphase nur von kurzer Dauer.
Vielmehr pendeln sich die Tageswerte mit +14 bis +18 Grad in einem für die Jahreszeit typischen Bereich ein und können mit bis zu +20 Grad eher in die leicht zu warme Richtung tendieren.
Viel Niederschlag über dem Norden
Die Niederschlagssummen können sich nach der Wettervorhersage des europäischen Wettermodells durchaus sehen lassen. Etwa nördlich der Linie von Köln und Berlin werden mit 40 bis 80 l/m² und örtlich bis 100 l/m² kräftige Niederschläge zu erwarten sein. Über den Küstenregionen können bis zum 8. Oktober auch Summen von bis zu 130 l/m² zusammenkommen. Weiter nach Süden mäßigt sich das Ganze mit 10 bis 20 l/m² und örtlich bis 40 l/m². Ein klares Signal für Westwindwetter.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Wettermodell: Turbulentes Herbstwetter
Die Wettervorhersage der Amerikaner ist ganz ähnlich. Die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik ist im gesamten Zeitraum bis zum 14. Oktober als hoch zu bewerten. Den Hochdrucksystemen bleibt kaum Zeit und nur wenig Spielraum, dem Treiben Einhalt zu gebieten.
Gemäßigt warmes Wetter
Die Tiefdruckaktivität spielt sich von Neufundland über Island und England bis nach Skandinavien ab. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen am südlichen Rand der Tiefdruckgebiete, was die Ausbildung sog. Schnellläufersysteme potentiell ermöglicht und zu weiteren Starkwindereignissen führen kann.
Grundsätzlich aber bedeutet diese Entwicklung der Großwetterlage eine südwestliche bis westliche Grundströmung, was mit Tageswerten von +13 bis +17 Grad und örtlich bis +20 Grad gemäßigt warme Luftmassen zuführt. Kurzzeitig können zum 6. und 11. Oktober die Werte auch über die +20 Grad Marke ansteigen - von langer Dauer ist das aber nicht.
Über dem Norden mehr Regen als über dem Süden
Auch in der Niederschlagsprognose stimmen die Wettervorhersage der Wettermodelle nahezu überein. Nördlich der Linie von Köln und Dresden werden Summen von 20 bis 40 l/m² und örtlich bis 40 bis 80 l/m² berechnet. Weiter nach Süden ist mit 15 bis 30 l/m² eine geringere Neigung zu Niederschlägen auszumachen. Das passt aber ganz gut ins Bild einer Südwest- bis Westwetterlage.
Wettertrend der Kontrollläufe: Der Herbst hat ein großes Entwicklungspotential
Der Temperatursturz der kommenden Woche ist nur von kurzer Dauer und beschränkt sich nach den Kontrollläufen in einem Zeitraum vom 3. bis 4. Oktober. Im Zeitraum darüber hinaus pendelt sich der Mittelwert auf einen Jahreszeit-typischen Bereich ein, hat aber - aufgrund der Tiefdruckdynamik - ein breites Spektrum vorzuweisen. In Summe zeichnet sich bis zur Monatsmitte eine weitgehend normale Temperaturentwicklung ab.
Unbeständiges Wetter
Die gemäßigte bis hohe Niederschlagsprognose zeigt sich auch in den Kontrollläufen bestätigt. Bis zum 14. Oktober sind die trockenen Phasen über dem Norden und Westen in der Minderheit, während über dem Süden und Osten die Niederschlagsneigung ab dem 3. Oktober in den schwachen bis leicht erhöhten Bereich absinkt.
Tag | Spektrum | Mittelwert |
---|---|---|
4. Oktober | +5 bis +17 Grad |
+11 bis +12 Grad |
9. Oktober | +6 bis +22 Grad |
+12 bis +14 Grad |
13. Oktober | +6 bis +20 Grad |
+11 bis +14 Grad |
Auf den Punkt gebracht - Die Westwetterlage kommt
Zwar gibt es noch ein paar Ungereimtheiten, doch hat die erste Oktober-Hälfte ein hohes Potential normal und im Trend leicht zu kühl auszufallen. Der Niederschlagstrend ist durchweg positiv zu bewerten. Deutlicher wird das, wenn man sich die Druckanomalien bis zum 8. Oktober anschaut. Die zonale Struktur ist klar zu erkennen.
Wer auf den goldenen Oktober wartet, muss sich vorerst bis in die zweite Oktober-Dekade gedulden. Am 29. September klären wir gegen 13:00 Uhr an dieser Stelle einmal, welche Auswirkungen ein zu warmer Sommer und normaler Herbst, bzw. ein normaler Oktober auf die Wetterentwicklung im Winter haben kann, dann auch wieder mit einem Blick auf die Langfristprognose der Langfristmodelle für den Winter.