Wetter Herbst und Winter 2019/2020 aktuelle Wetterprognose vom 16.09.2019 - Korrekturen für den Dezember
Die Temperaturen befinden sich in einem Auf und Ab. Tiefdruckeinfluss und Hochdruckeinschübe wechseln sich in den kommenden September-Tagen ab. Von Bodenfrost bis hin zu spätsommerlich warmen Werten ist alles möglich.
Der Tag heute zeigt sich meist stark bewölkt und mit zeitweiligen Niederschlägen ist im Schwerpunkt entlang eines breiten Streifens von Münster-Köln und Berlin-Dresden zu rechnen. Im weiteren Verlauf der Woche nimmt die Niederschlagstätigkeit ab und die Sonnenscheindauer zu. Über dem Süden bleibt es weitgehend trocken. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter September 2019.
Ein Hoch über dem Westen und ein Tief über Skandinavien
Verursacht wird die Zufuhr kühlerer Luftmassen von einem Tiefdruckgebiet über Skandinavien, welches das Hochdrucksystem nach Westen abdrängt und mit seinen rückseitigen Gradienten im Zusammenspiel mit dem Hoch für eine nördliche Grundströmung sorgt. Bis zum kommenden Wochenende aber verliert das Tief seinen Einfluss und das Hoch rückt nach, was zu ansteigenden Temperaturwerten führt.
Wetterprognose nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Keine beständige Großwetterlage
Das Hoch rückt zum kommenden Wochenende nach - das bestätigt die Wettervorhersagen der letzten Tage und macht die Entwicklung zunehmend wahrscheinlicher. Die eh schon schwache Niederschlagsleistung nimmt weiter ab und die Sonnenscheindauer zu.
Sehr warm mit ansteigender Schauer- und Gewitterneigung
Die hohe Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik aber bleibt ungebrochen. Das Hoch sorgt aber für eine Blockade und so staut sich das System auf. Langsam jedoch wird das Hoch nach Osten weggedrückt, was im Zeitraum vom 21. bis 24. September über Mitteleuropa zu einer sehr warmen - und feuchten - Südanströmung der Luftmassen führen kann. Tageswerte von +20 bis +25 Grad und darüber hinaus sind möglich, zeitgleich aber steigt die Neigung zu kräftigen Schauern und Gewittern an.
Wechselhaftes Südwest-Wetter
Das Hoch wird vom 24. bis 26. September zunehmend passiver und zieht sich noch etwas weiter nach Osten zurück. Gleichzeitig rückt die atlantische Frontalzone in einen Bereich zwischen Island, England und Skandinavien vor. Über Mitteleuropa entsteht ein südwestlich orientiertes Strömungsmuster. Bei einem für die Jahreszeit-typischen Temperaturniveau ist mit weiteren Niederschlägen - teils schauerartig verstärkt - zu rechnen.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Prognose-Modell: Hohe Wellenbewegungen entlang der Polarfront
Die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells ist zunächst ähnlich der der Europäer. Das Hoch verlagert sich zum kommenden Wochenende über Mitteleuropa und im weiteren Verlauf lässt sich der Hochdruckkern von den atlantischen Tiefdrucksysteme immer weiter nach Osten abdrängen.
Warm, kühl, warm - keine beständige Großwetterlage
Der Zeitraum vom 20. bis 26. September wird mit der Süd-, bis Südwestanströmung mit Tageswerten von +21 bis +26 Grad und örtlich bis +28 Grad für die Jahreszeit zu warm ausfallen können. Doch nimmt auch nach dieser Wettervorhersage die Schauer- und Gewitteraktivität in diesem Zeitraum zu.
Bis zum 26. September verlagert sich der Hochdruckkern weit nach Osten und das Azorenhoch versucht eine Hochdruckbrücke über die Mittelmeerregion und dem östlichen Europa aufrecht zu erhalten, was im Ansatz auch gelingt. Infolge daraus entsteht eine durchwachsene und warme Südwestströmung.
Für die Jahreszeit zu warm
Die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik bleibt ungebrochen hoch und konzentriert sich zum 30. September mit einem Zentraltief zwischen Island und den Azoren auf dem Atlantik. Das vormals über den Azoren ansässige Hoch verlagert sich über Mitteleuropa und das Spiel beginnt von neuem. Warme Vorderseitenanströmung, Übergangsphase, kühles Rückseitenwetter. Gemessen aber am vieljährigen Mittelwert ist die Temperaturentwicklung in der letzten September-Dekade zu warm.
Wettertrend der Kontrollläufe: Ein zu warmer Temperaturtrend
Die kühle Temperaturphase beschränkt sich auf den Zeitraum vom 16. bis 19. September. Anschließend steigt das Niveau nach der Wetterprognose der Kontrollläufe in einem für die Jahreszeit zu warmen Bereich an. Der Höhepunkt könnte mit einer Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert von bis 5 Grad am 22. September erreicht sein. Anschließend sinkt das Niveau etwas ab, bleibt aber zu warm.
Ansteigende Niederschlagswahrscheinlichkeit
Bis zum 24. September wird eine geringe Niederschlagsaktivität in Aussicht gestellt. Darüber hinaus steigt die Niederschlagswahrscheinlichkeit in einen leicht erhöhten Bereich an und zeigt sich in Peaks erhöht, was auf eine zunehmende Anzahl von Schauern und Gewittern schließen lässt. Auf ergiebigen Landregen wartet man vorerst noch vergebens.
Tag | Spektrum | Mittelwert |
---|---|---|
22. September | +21 bis +25 Grad |
+21 bis +22 Grad |
27. September | +12 bis +25 Grad |
+17 bis +19 Grad |
1. Oktober | +9 bis +25 Grad |
+16 bis +17 Grad |
- Der September 2019 hat aktuell einen Temperaturüberschuss von rund +1,4 Grad. Die kommenden Tage werden kühler und der Überschuss kann etwas abgebaut werden, doch ist die zu kühle Phase zu kurz um den September zu drehen. Anders formuliert wird der September 2019 mit einer Abweichung von +0,5 bis +1,5 Grad zu warm ausfallen können. Der langjährige Sollwert wurde beim Niederschlag erst zu 39 Prozent erfüllt. Da die kommenden Tage weitgehend trocken ausfallen werden und damit das Niederschlagsdefizit noch weiter ausbauen können, ist auch von einem zu trockenen September 2019 auszugehen.
- Der Oktober 2019 soll nach wie vor mit einer Differenz von +0,5 bis +1,5 Grad etwas zu warm und im Niederschlagstrend normal ausfallen können.
- Für den November wird mit einer Abweichung von +0,5 bis +1,5 Grad und örtlich bis +2 Grad eine gegenüber dem vieljährigen Mittelwert zu warme Temperaturentwicklung berechnet. Die Niederschlagsprognose wird zwischenzeitlich als zu trocken simuliert.
- Eine Veränderung hat sich für den ersten Wintermonat Dezember 2019 ergeben. Zwar soll dieser mit einer Differenz von -0,5 bis +1,5 Grad tendenziell zu warm ausfallen, doch für die südlichen Regionen wurde der deutlich zu warme Temperaturüberschuss etwas abgemildert. Die Niederschlagsneigung wurde ebenfalls von zu nass auf neutral (normal) korrigiert.
- Für die verbleibenden Wintermonate Januar und Februar 2020 werden nach der Langfristprognose mit einer Differenz von +1 bis +2 Grad gegenüber dem vieljährigen Mittelwert deutlich zu warm simuliert. Phasenweise kann die Abweichung bis zu +3 Grad betragen. Zugleich ist die Niederschlagsneigung im Januar deutlich erhöht und bleibt auch im Februar tendenziell leicht zu nass ausgeprägt.
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
September 2019 | -0,5 bis +1,5 Grad | Trend: zu trocken |
Oktober 2019 | +0,5 bis +1,5 Grad | Trend: normal |
November 2019 | +0,5 bis +2 Grad | Trend: zu trocken |
Dezember 2019 | -0,5 bis +1,5 Grad | Trend: normal bis leicht zu trocken |
Januar 2019 | +1 bis +3 Grad | Trend: zu nass |
Februar 2019 | +1 bis +3 Grad | Trend: leicht zu nass |
Auf den Punkt gebracht
Eine stabile Großwetterlage ist vorerst nicht in Sicht. Die Temperaturen befinden sich in einem Auf und Ab, wenngleich diese - trotz der Abkühlung - im Mittel zu warm ausfallen werden. Der Nordlage folgt eine Südanströmung und im Abgang folgt eine Südwestströmung. Die Niederschlagsneigung steigt ab dem 24. September in Form von Schauern und Gewittern an und ein ergiebiger Landregen ist vorerst nicht zu erwarten. Typisches - aber zu warmes - Septemberwetter.
Korrektur für den Winter
Heute gab es eine kleine Korrektur für den Dezember, der über dem Süden - und somit auch dem Alpenraum - fast normal ausfallen soll. Korrekturen sind in der Langfristprognose nichts außergewöhnliches - geht es doch um den Wettertrend und der bleibt nach wie vor für den Winter zu warm und zu nass.
Anders formuliert behält das Langfristmodell seine Variante der Zonalisierung bei und räumt einer meridionalen Großwetterlage wenig Chancen ein. Und genau das bleibt in dieser Saison - auch mit der Vorgeschichte - infrage zu stellen.