Wetter Herbst und Winter 2019/2020 aktuelle Wetterprognose vom 05.09.2019 - Dominiert hoher Luftdruck die zweite September-Dekade?
Ein herbstliches Wetterempfinden breitet sich ab dem Wochenende über Deutschland aus. Daran ändert sich im Verlauf der Woche zunächst wenig, doch kommt in der zweiten September-Dekade zunehmend Bewegung ins Spiel.
Weitere Tiefdruckgebiete erreichen zum Wochenende Deutschland und sorgen für einen unbeständigen, windigen und kühlen Wettercharakter. Der Höhepunkt der Niederschlagsaktivität könnte am Sonntag erreicht sein, doch zeichnet sich bis zum Dienstag kommender Woche keine wesentliche Stabilisierung der Wetterlage ab.Erreichen die Temperaturen heute noch +17 bis +23 Grad und örtlich bis +25 Grad, so sind es zum Start in die neue Woche +14 bis +18 Grad und örtlich bis +22 Grad. Über den Regionen mit Niederschlag werden kaum mehr als +10 bis +15 Grad möglich sein. Schaut man sich die Niederschlagsprognose an, so sind über dem Norden und Süden mit 15 bis 30 l/m² und örtlich bis 40 l/m² die meisten Niederschläge zu erwarten. Dazwischen sind es mit 5 bis 15 l/m² deutlich weniger und über dem Osten können örtlich kaum mehr als 0 bis 5 l/m² an Niederschlag zusammenkommen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter September 2019.
Tiefdruckdominanz
Gleich zwei Hochdruckgebiete haben einen dominierenden Einfluss auf die Großwetterlage, doch finden diese vorerst nicht zusammen und über Mitteleuropa entsteht eine Lücke, in welche die Tiefdruckgebiete vordringen und für vermehrten Niederschlag bei zurückgehenden Temperaturen sorgen können. Ein grundsätzlich meridional verlaufendes Zirkulationsmuster (Nord-Süd, Süd-Nord).
Wetterprognose nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Das Hoch rückt langsam näher an Europa heran
Die Tiefdruckaktivität bleibt nach der Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells bis zum 15. September ungehindert hoch und die Tiefdruckrinne erstreckt sich von Neufundland, über Island bis nach Skandinavien.
Das Hoch verlagert sich - Spätsommer… oder?
Dieser Wettertrend lässt sich seit ein paar Tagen beobachten. Liegt das Azorenhoch zum Beginn noch in nördlicher Position auf dem Atlantik, so verlagert es sich zum 12. September mehr über die Mittelmeerregion. Sollte das gelingen, so wird die Blockade auf dem Atlantik aufgeräumt und es entsteht der Raum, welcher die Tiefdruckgebiete nach Süden abtropfen lassen kann. Über Deutschland, Österreich und der Schweiz könnte daraus eine warme Südwestströmung bei einem leicht unbeständigen Wettercharakter entstehen - Spätsommer light.
Zonalisierung?
Das Hoch zeigt sich in der aktuellen Wetterkarte weit südlich, während die Tiefdrucksysteme über dem Norden ordentlich aufgeräumt haben. Sollte das Hoch in dieser Position verharren, ziehen die kräftigen Tiefdruckgebiete in einer strammen Grundströmung von West nach Ost und beeinflussen mit einer zonal verlaufenden Grundströmung das Wetter über Mitteleuropa.
Wettervorhersage nach dem amerikanischen Prognose-Modell: Südwest - ist eine Option!
Immer wieder tauchen diese Berechnungen in den Vorhersage-Modellen auf - mal weniger und mal stärker fokussiert. Das amerikanische Vorhersage-Modell simuliert in seiner heutigen Wetterprognose die Verlagerung des Hochdrucksystems zum 11. September in Richtung der Mittelmeerregion und stimmt mit der Simulation der Europäer fast überein.
Hochdruckrücken
Anstatt sich aber im weiteren Verlauf die Hochdruckachse flach von West nach Ost ausbildet, strebt es über dem östlichen Europa nach Norden auf und erschließt mit dem Hoch über dem westlichen Russland eine Hochdruckbrücke, welche am 15. September von den Azoren bis weit über das westliche Russland reichen kann.
Wärmere Temperaturwerte - der Spätsommer bekommt seine Chance
Mitteleuropa liegt größtenteils im Einflussbereich der Hochdruckbrücke, was die Niederschlagsneigung in der zweiten September-Dekade generell zurückgehen und die Temperaturwerte mit zunehmenden Sonnenscheindauer ansteigen lässt. An dieser Großwetterlage ändert sich bis zum 21. September erst einmal wenig. Ob es für spätsommerlich warme Werte reichen wird, bleibt im Detail noch abzuwarten, doch werden die Grundlagen hierfür geschaffen.
Wettertrend der Kontrollläufe: Positiver Temperaturtrend
Zum aktuellen Stand sind die ersten September-Tage gegenüber dem langjährigen Mittelwert um rund +3 Grad zu warm ausgefallen. Verantwortlich hierfür waren hauptsächlich die teils sommerlich warmen Werte über dem Süden und dem Osten. Das normalisiert sich in den kommenden Tagen zunehmend.
Die Kontrollläufe simulieren einen vom 5. bis 12. September normalen bis leicht zu kühlen Temperaturverlauf, der sich in der zweiten September-Dekade weiter in die positive Richtung dreht. Anders formuliert wird aus kühl warm und der Spätsommer hat nach dieser Wetterprognose seine Chancen - aber eben erst in der zweiten Dekade.
Zeitweiliger Niederschlag
Im Zeitraum vom 8. bis 12. September wird von den Kontrollläufen eine erhöhte Niederschlagsentwicklung simuliert. Darüber hinaus nimmt die Niederschlagstätigkeit ab, bleibt aber im leicht erhöhten Bereich. Ein weiteres Indiz für den Aufbau von hohem Luftdruck über Mitteleuropa.
Tag | Spektrum | Mittelwert |
---|---|---|
11. September | +10 bis +19 Grad |
+13 bis +16 Grad |
16. September | +9 bis +23 Grad |
+16 bis +17 Grad |
20. September | +9 bis +25 Grad |
+16 bis +18 Grad |
Auf den Punkt gebracht
Die Temperaturen wurden Anfang September im Vergleich zum hochsommerlichen August-Finale ordentlich zurechtgestutzt, doch waren die Werte gegenüber dem vieljährigen Mittelwert noch immer um etwa +3 Grad zu warm. Das ändert sich nun zum Wochenende und der Überschuss kann weiter abgebaut werden. Doch das der September ein hohes Potential hat zu warm auszufallen, zeigen die Berechnungen der Vorhersage-Modelle, welche von den Kontrollläufen weitgehend gestützt wird. Ein Hoch, bzw. eine zunehmende Einflussnahme eines Hochdrucksystems auf das Wetter über Mitteleuropa wird in der zweiten September-Dekade zunehmend wahrscheinlicher.