Wetter Winter 2018/2019 aktuelle Wetterprognose vom 06.02.2019 - Nach dem Sturm wird es kälter
Schneeschauer bis in tiefere Lagen. Zum Start der neuen Woche wird es nasskalt, doch wie der Winter weitermacht hängt davon ab, wie sich ein Hochdrucksystem verhält.
Ein Sturmtief zieht in den kommenden Tagen sehr langsam von England in Richtung Skandinavien. Entlang der südlichen Gradienten gelangt Deutschland in den dynamischen Bereich des Tiefdrucksystems, was rund um den 9. Februar zu Starkwindereignissen mit örtlichem Potential für Unwetter sorgen kann. Das Sturmtief führt auf seiner Vorderseite sehr milde Luftassen nach Deutschland, was die Tageswerte bis zum Sonntag auf +5 bis +10 Grad und örtlich darüber hinaus ansteigen lassen kann.
Zum Start in die neue Woche gelangt Deutschland auf die kühle Rückseitenströmung des nach Osten abziehenden Tiefdrucksystems, was die Temperaturen mit +0 bis +5 Grad in den nasskalten Bereich zurückgehen lassen kann. Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer bis in tiefere Lagen sind möglich. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose für das Wetter Februar 2019.
Kühler in die neue Woche
Sowohl das amerikanische, wie auch europäische Vorhersage-Modell bestätigen den Durchzug des Sturmtiefs bis zum 11. Februar. Anschließend gelangen kältere Luftmassen nach Deutschland. Bis zur Wochenmitte verlagert ein Hochdrucksystem seinen Schwerpunkt vom Atlantik in Richtung Mitteleuropa und sorgt für einen ruhiger werdenden Wettercharakter. Im Zeitraum vom 12. bis 14. Februar ist bei Tageswerten von +4 bis +8 Grad mit einem ruhigen Wettercharakter zu rechnen.
Hoch Mitteleuropa
Die Hochdruckposition über Mitteleuropa wird zwar heute erneut bestätigt, doch wie bereist gestern erläutert ist die Stabilität und die Position infrage zu stellen. Aktuell sind drei Varianten möglich.
Vorfrühlingshaft mild
Sollte sich das Hochdrucksystem über Mitteleuropa behaupten können, so sorgt die zunehmende Sonnenscheindauer in Verbindung mit dem höheren Sonnenstand für die Jahreszeit zu warme +8 bis +13 Grad. Da das Hoch so ziemlich jeden Wettereinfluss blockiert, wäre bei dieser Variante mit einem ruhigen Wettercharakter zu rechnen.
Gemäßigt kalte Ostströmung
Dehnt sich das Hoch weiter nach Norden aus, so kann der Impuls für eine westliche Verlagerung des Kontinentalhochs gesetzt werden. Ein Hochdruckgebiet über dem skandinavischen Raum wäre möglich, an dessen südlichen Gradienten ein Kaltlufttropfen in Richtung Mitteleuropa geführt werden kann. Sowohl das amerikanische, wie auch europäische Vorhersage-Modell favorisieren heute eine östliche Grundströmung ab dem 14./15. Februar.
Westwindwetter
Gelingt es dem Hoch sich nicht über Mitteleuropa zu behaupten, oder nach Norden aufzustreben, so besteht die Möglichkeit, dass die aktive Tiefdruckrinne die Hochdruckaktivität nach Süden drückt. Infolge daraus entsteht eine stramme Westströmung. Gemäßigt mildes (teils nasskaltes) und abwechslungsreiches Wetter wäre zu erwarten.
Welche Wetterentwicklung ist wahrscheinlicher?
Mild wird es bis zum 10./11. Februar. Die Kontrollläufe und auch beide Wettermodelle favorisieren einen Störimpuls in Form des Hochdrucksystems, was eine stringente Westwetterlage im weiteren Verlauf wenig wahrscheinlich macht.
Viel wahrscheinlicher ist die Ausdehnung des Hochdrucksystems über Mitteleuropa / Skandinavien. Ob kalt oder mild hängt von der Ausgestaltung und der Position des Hochdrucksystems ab. Mit so einem Hoch wäre die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik vollständig blockiert.
Mild bis nasskalt
Winterliche Wetterentwicklungen sind zwar nach den Kontrollläufen möglich, doch wahrscheinlicher sind gegenüber dem langjährigen Mittelwert nasskalte bis leicht zu milde Temperaturen. Der Durchschnittswert schwankt über dem Norden und Westen zwischen +4 bis +6 Grad und über dem Süden und Osten zwischen +2 bis +4 Grad.
Die Wetterprognose des Langfristmodells reagiert auf die aktuelle Entwicklung
Eine leichte Korrektur hat das Langfristmodell gegenüber den letzten Tagen vorgenommen. Weite Teile Süddeutschlands werden mit einer Abweichung vom langjährigen Mittelwert von +0,5 bis +1 Grad etwas zu mild berechnet. Weiter nach Norden schwankt die Abweichung mit -0,5 bis +0,5 Grad im normalen Bereich.
Zu kalt und zu trocken wird der Norden von Europa berechnet, während der Süden zu nass und zu mild simuliert wird. Über Deutschland fällt die Niederschlagsprognose negativ aus (zu trocken). In der Interpretation hat ein Hochdrucksystem über Skandinavien - oder Mitteleuropa - seine Berechtigung und isz mit den aktuellen Berechnungen der Wettermodelle in Einklang zu bringen.
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
Dezember 2018 | +3 Grad | Viel zu nass |
Januar 2019 | +0,5 bis +1 Grad | Trend: zu nass |
Februar 2019 | -0,5 bis +1 Grad | Trend: zu trocken |
Die nächste Aktualisierung erfolgt heute Abend gegen 20:00 Uhr an dieser Stelle.
Update der Wetterprognose von 20:07 Uhr
Das amerikanische Vorhersage-Modell berechnete heute Nachmittag eine im Zeitraum vom 12. bis 20. Februar fast durchweg milde Variante. Heute Abend zwar auch, doch wird in dieser Simulation sehr deutlich, wie knapp das zugeht. Die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik verhindert mit "allen Mitteln" kühlere, bzw. winterliche Temperaturwerte über Deutschland.
Die beiden Hochdrucksysteme möchten sich gerne zu einer Hochdruckbrücke verbinden und einen Kaltlufttropfen (Höhentief) nach Mitteleuropa führen, doch die Tiefdruckwelle setzt quasi einen Fuß in die Türe. Infolge daraus ergibt sich bis zum 16. Februar eine milde und ruhige Großwetterlage. Ab dem 17. Februar gibt das Hochdrucksystem seine Blockadehaltung auf und die atlantischen Tiefdrucksysteme rauschen wieder mit einem milden und unbeständigen Wettercharakter über Deutschland hinweg.
Stark meridionales Strömungsmuster mit weiteren Optionen
Das sich dieses Hochdrucksystem sich auch anders verhalten kann, hatten wir in den letzten Tagen mehrfach beschrieben. Eine dieser Varianten berechnet heute Abend das europäische Vorhersage-Modell. Zum 11. Februar keilt das Azorenhoch nach Norden auf und positioniert sich zwischen den Azoren, England, Island und Grönland. Gleichzeitig tropft das Tiefdruckgebilde über Skandinavien nach Süden ab. Das Strömungsmuster meridionalisiert über Mitteleuropa.
Bis zum 13. Februar verlagert sich das Hoch weiter in Richtung Skandinavien und positioniert seine Achse von Nord nach Süd. Die atlantischen Tiefdrucksysteme werden vollständig blockiert kalte Luftmassen gelangen aus nördlichen Richtungen nach Deutschland, was die Tageswerte nahe an die Null-Grad-Grenze absinken lassen kann.
Winterwetter
Bis zum 14. Februar gelingt es dem Hoch sich in autarker Formation über Skandinavien zu positionieren und im Verbund mit einem Tiefdrucksystem über der östlichen Mittelmeerregion weitere Kaltluftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz zu transportieren. Dauerfrost und Schneefall wären mit dieser Ostwetterlage möglich.
Kein Winterwetter bis 11. Februar - anschließend entscheidet das Hoch über den weiteren Winterverlauf
Es bleibt heute Abend dabei. Der Sturm vom Wochenende setzt einen Impuls. Das Azorenhoch wölbt sich nach Norden auf. Je nachdem, wie sich das Hoch im weiteren Verlauf verhält sind winterliche, nasskalte oder auch milde Großwetterlagen möglich.
Was wahrscheinlicher ist?
Mild bis zum 11. Februar. Anschließend bis zum 17. Februar in tieferen Lagen nasskaltes Wetter mit Optionen für winterliche Wetterverhältnisse ab den mittleren Lagen. Ab dem 18. Februar zeigt sich in den Kontrollläufen ein allgemein milder werdender Temperaturtrend. Das amerikanische Vorhersage-Modell bildet weiterhin die wärmsten Varianten der Kontrollläufe ab.
Dass das Hochdrucksystem noch mehr Entwicklungspotential besitzt, zeigt eine zunehmende Anzahl von Kontrollläufen, welche im Ansatz einen Polarwirbelsplit berechnen. So lange aber das Hoch über Mitteleuropa liegt, passiert gar nichts.