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Wetter Winter 2018/2019 aktuelle Wetterprognose vom 31.01.2019 - Hop oder Top!

| M. Hoffmann

Zwischen Winter und nasskaltem Wetter. Der Februar beginnt wechselhaft. Doch dann steht eine Entscheidung bevor, welche noch zwischen milden und tiefwinterlichen Wetterverhältnissen unterscheidet.

Der Februar beginnt, wie der Januar endet. Nasskalt und wechselhaft. Zwar wird es am 1. und 2. Februar kurzzeitig etwas milder und mit einer ansteigenden Schneefallgrenze auf bis über 1.000 Meter ist zu rechnen, doch auf der Rückseite des nach Osten abziehenden Tiefdrucksystems wird es kälter und die Schneefallgrenze sinkt teils bis auf tiefere Lagen ab - örtlich auch mit der Ausbildung einer Schneedecke (Schneeprognose).

Bei Tageswerten von -2 bis +2 Grad über dem Süden und +0 bis +4 Grad über dem Norden ist überwiegend ein nasskalter Wettercharakter zu erwarten. Ab dem 4. Februar sorgt ein Hochdrucksystem über Deutschland für eine Wetterberuhigung. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose für das Wetter Februar 2019.

Tiefwinterlich oder doch nasskalt - der Winter sucht seine Richtung
Tiefwinterlich oder doch nasskalt - der Winter sucht seine Richtung

Wetterprognose nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Zur Abwechslung die milde Variante

Wer hier regelmäßigt mitliest der weiß, dass es in den letzten Tagen zu erheblichen Differenzen in den jeweiligen Vorhersage-Modellen kam. Der Grund hierfür ist einfach: Entweder setzt sich das Kontinentalhoch mit einer Eiseskälte, oder aber die atlantische Frontalzone mit milder Meeresluft durch. Zwischen diesen beiden Varianten schwanken die Wettermodelle.

Kein Blockadehoch

Nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell baut sich im Zeitraum vom 3. bis 8. Februar ein Hochdruckkeil von den Azoren über Mitteleuropa bis über das westliche Russland auf. Gleichzeitig gewinnen die atlantischen Tiefdrucksysteme an Dynamik und steuern in Richtung Mitteleuropa. Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen in eine stets milder werdende Südwestwetterlage, bei der die Temperaturen allmählich bis auf +4 bis +8 Grad ansteigen können. Nicht warm, aber eben auch nicht winterlich.

Durchbruch der atlantischen Frontalzone

Vom 8. bis 14. Februar gelingt der atlantischen Frontalzone dann der Durchbruch nach Skandinavien. Deutschland, Österreich und die Schweiz befinden sich am südlichen Gradienten der Tiefdrucksysteme, was einen unbeständigen, windigen und bei Tageswerten von +2 bis +7 Grad einen nasskalten Wettercharakter zur Folge haben kann.

Eine erneute 180 Grad Wende: Statt Skandinavienhoch nun ein Skandinavientief
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Eine erneute 180 Grad Wende - Statt Skandinavienhoch nun ein Skandinavientief © www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Tiefwinterlich

Aber nicht nur das amerikanische Vorhersage-Modell schwankt derzeit stark, auch das europäische Prognose-Modell beginnt in den letzten Stunden seine Berechnungen zu verwerfen.

Skandinavienhoch mit Kaltlufttropfen

Exakt diese Variante wurde gestern Morgen bereits berechnet, zum Abend allerdings wieder verworfen. Heute nun wieder die kalte Variante. Im Zeitraum vom 2. bis 5. Februar ist zunächst mit einem nasskalten Wettercharakter zu rechnen. Weder die Tiefdrucksysteme noch das Hochdruckgebiet setzt sich nachhaltig über Deutschland durch. Sumpfwetter.

Tiefwinterlich

Ab dem 6. Februar dehnt sich der Hochdruckkeil weiter in Richtung Skandinavien aus und festigt dort seine Position bis zum 8. Februar. Gleichzeitig wird der Hochdruckkeil in Richtung Azoren aufrecht erhalten. Das blockiert die atlantische Frontalzone vollständig und Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen in eine kalte Nordostströmung.

Gleichzeitig etabliert sich über dem östlichen Europa ein Höhentief und führt im Verbund mit dem Skandinavienhoch arktische Kaltluftmassen nach Deutschland, was die Tageswerte vom 8. bis 11. Februar auf -10 bis -5 Grad zurückgehen lassen kann. Zudem ist hin und wieder mit Schneefällen zu rechnen.

Die tiefwinterliche Variante mit strengem Dauerfrost und Schneefall
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Die tiefwinterliche Variante mit strengem Dauerfrost und Schneefall © www.meteociel.fr

Hop oder Top?

Diese Frage wurde in diesem Winter bereits mehrfach gestellt. Bisweilen setzte sich häufiger die milde Variante durch. Gut möglich, dass das dieses Mal erneut der Fall ist, doch (noch) sprechen einige Faktoren dagegen. Zum einen ist das amerikanische Vorhersage-Modell gegenüber seinen Kontrollläufen ein deutlich zu warmer Ausreißer. Gleiches gilt mit umgekehrten Vorzeichen auch für das europäische Vorhersage-Modell. Der Mittelwert der Kontrollläufe schwankt in einem Bereich, der für die Jahreszeit normal ist. Doch das täuscht - die Wahrheit wird nicht im Mittelwert liegen, sondern in mild oder kalt. Auffällig war in den Kontrollläufen der letzten Tage immer wieder rein Hochdruckeinschub von den Azoren in Richtung Island/Grönland, bzw. in Richtung Skandinavien. Und darin liegt der Schlüssel für die weitere Wetterentwicklung.

Diagramm Temperaturen Februar 2019 vom 31.01.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Februar 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Der Polarwirbel sorgt für eine Variabilität

Wie sagt man so schön: Man muss flexibel sein. So ergeht es dem Polarwirbel, welcher zum aktuellen Stand zwischen zwei Entwicklungen feststeckt. Entweder er stabilisiert sich zur Februarmitte, oder aber es erfolgt schon in der ersten Februar-Dekade ein Polarwirbelsplit. Beide Varianten haben eine hohe Eintreffwahrscheinlichkeit.

Bleibt der Polarwirbel stabil, so sind über Mitteleuropa nasskalte bis milde Großwetterlage wahrscheinlicher. Kommt es zum Split, so sind Trogwetterlagen die beste Wahl. Ob Deutschland, Österreich und die Schweiz aber auf der kalten oder warmen Seite des Troges liegen, bleibt abzuwarten.

Ein Polarwirbelsplit muss nicht immer kaltes Wetter über Deutschland bringen
Berechnung Großwetterlage nach allen Kontrollläufen: Ein Polarwirbelsplit muss nicht immer kaltes Wetter über Deutschland bringen © www.meteociel.fr

Nach dem tagelangen Hin und Her steht eine Entscheidung unmittelbar bevor. Ob sich das bis heute Abend schon erledigt hat, erläutern wir gegen 20:00 Uhr an dieser Stelle.

Update der Wetterprognose von 20:07 Uhr
Das amerikanische Vorhersage-Modell bestätigte im Tagesverlauf die gemäßigt kalten (nasskalten) Wetterentwicklungen im Zeitraum vom 2. bis 15. Februar. Zwar versucht das Kontinentalhoch weiter nach Westen voranzukommen, doch die atlantischen Tiefdrucksysteme sind stärker und brechen bis zum 10. Februar nach Skandinavien durch.

Die Temperaturen wären mit +2 bis +7 Grad nicht all zu warm und bewegen sich meist in einem für die Jahreszeit typischen Bereich. Doch Winterwetter wäre somit nur phasenweise möglich.

Gemäßigt kalte Westströmung
Berechnung der Großwetterlage nach dem amerikanischen Prognose-Modell: Gemäßigt kalte Westströmung © www.meteociel.fr


Das europäische Vorhersage-Modell mit einer Patt-Situation
Die eisig kalte Ostvariante wurde - wie erwartet - heute Abend nicht bestätigt. Stattdessen stehen sich das mächtige sibirische Hochdrucksystem und der aktive Teil des Polarwirbels auf dem Atlantik gegenüber. Deutschland, Österreich und die Schweiz inmitten der Fronten in einer gemäßigt kalten Großwetterlage (nasskalt).

Patt-Situation
Berechnung der Großwetterlage nach dem europäischen Prognose-Modell: Patt-Situation © www.meteociel.fr


Das amerikanische Vorhersage-Modell ist viel zu warm
Auch das bestätigte sich im Tagesverlauf - die Berechnungen sind gegenüber den Kontrollläufen viel zu warm und heben sich deutlich davon ab. Das Temperaturspektrum der Kontrollläufe liegt am 8. Februar zwischen -6 bis +6 Grad (Mittelwert: +1 bis +2 Grad über dem Norden und Westen und 0 Grad über den Süden und Osten) und am 15. Februar zwischen -8 und +9 Grad (Mittelwert: +2 bis +3 Grad über dem Westen und Norden und 0 bis +1 Grad über dem Süden und Osten). Diese eisig kalten Ostvarianten bleiben - zumindest nach den Kontrollläufen - weiterhin möglich.

Die Randfaktoren sprechen nicht für Winterwetter
Egal was die Vorhersage-Modelle derzeit noch berechnen, die Randfaktoren - wie bspw. ein zunehmend positiv werdender NAO-Index - spricht für die Wetterentwicklung über Mitteleuropa eine deutlichere Sprache. Demnach wäre über Island mit einem erhöhten Tiefdruckaufkommen zu rechnen. Über Deutschland hat das häufiger Südwest-, West- bis Nordwestwetterlagen zur Folge. Eindrucksvoller zeigen das die heutigen Druckanomalien bis zum 11. Februar.

Druckanomalie bis 11. Februar
Druckanomalie bis 11. Februar - Zwischen den Fronten © climatereanalyzer.org


Die Schwankungen bleiben hoch, doch ein nasskalter Trend zeichnet sich ab. Man wird den morgigen Tag noch abwarten müssen.

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