Wetter Winter 2018/2019 aktuelle Wetterprognose vom 20.01.2019 - Eiseskälte oder gemäßigt kaltes Winterwetter?
Eine hochwinterliche Wetterentwicklung hat in den letzten Stunden in den Prognose-Modell einen Dämpfer erlitten. Doch der Wettertrend ist zunächst einmal alles andere als mild.
Ein schwachgradientiges Tiefdrucksystem tropft im Verlauf der kommenden Woche über Deutschland ab und sorgt für ein paar Wolkenfelder und gelegentlich leichten Schneefall. Viel an Niederschlag ist in diesem gradientenschwachen Wetterumfeld nicht zu erwarten. Vielmehr geht es um die Frage, wo sich der Nebel auflöst und wo die Sonne zum Vorschein kommen kann? Die Temperaturen bleiben mit -3 bis +0 Grad verbreitet frostig und können über den Ballungsgebieten auf bis +2 Grad ansteigen. In den Nächten ist bei Werten von -11 bis -3 Grad mit mäßigem bis strengem Frost zu rechnen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose für das Wetter Januar 2019.
Wetterprognose amerikanisches Vorhersage-Modell: Weitere Korrektur der Wetterprognose
Das europäische Vorhersage-Modell brachte gestern eine Variante ins Spiel, bei der die ganz große Kältewelle ausbleiben würde. Das amerikanische Prognose-Modell hat diese milderen Varianten gestern bestätigt und berechnet heute eine Zwischenvariante.
Auf den Hochdruckkeil kommt es an
Das Kälte-Reservoir über Kanada ist beachtlich und so entstehen bis zum 23. Januar auf dem Atlantik immer wieder kräftige Tiefdrucksysteme. Das Azorenhoch versucht sich bis zum 23. Januar nach Norden als Blockadehoch aufzustellen um eine Verbindung mit einem Hochdruckkeil des Polarhochs über dem europäischen Nordmeer einzugehen. Gelingt dieser Prozess, so wird der Wettercharakter über Deutschland, Österreich und der Schweiz tiefwinterlich ausfallen. Gelingt er nicht, kommt die Variante in Spiel, welche vom amerikanischen Wettermodell heute simuliert wird.
Ein Islandtief verhindert den Kältewinter
Die Medien sind derzeit voll von Schlagzeilen, welche (jedes Jahr aufs Neue) den Jahrhundert- oder Bibberwinter beschwören. Auch von Kälteschock und über wochenlang anhaltender Eiseskälte ist zu lesen. Auszuschließen sind diese Möglichkeiten grundsätzlich nicht, doch zeichnet sich derzeit ein anderer - gemäßigter - Wettertrend ab, welcher sich mehr den Jahreszeit-typischen Werten annähert.
Der Grund für die Veränderungen ist ein Tiefdrucksystem bei Island, welches am 23. Januar entsteht und sich bis zum 25. Januar über Island verstärkt. Das drückt den Hochdruckkeil des Azorenhochs nach Süden und so kommt keine Hochdruckverbindung mit dem Polarhoch zu Stande. Anstatt sich das Strömungsmuster weiter meridionalisiert und in ein gestörtes Zirkulationsmuster übergehen kann, verlagert sich das Islandtief bis zum 26. Januar weiter in Richtung Skandinavien. Das Mittelmeertief verliert somit den Nachschub an kalten Luftmassen und löst sich rasch auf.
Gemäßigtes Winterwetter
Nun bedeutet eine Milderung nicht zwangsläufig auch milde Temperaturen. Zwar werden in der Höhe wärmere Luftmassen über Deutschland hinweggeführt, doch nachfolgend kippt das Strömungsmuster auf Nord- bis Nordwest. Wirklich mild wird es also nicht. Simuliert werden im Zeitraum vom 26. bis 31. Januar Tageshöchstwerte von +0 bis +5 Grad. Mit Dauerfrost ist oberhalb etwa 500 bis 600 Meter zu rechnen. Niederschläge sind zu erwarten und können teils bis in tiefere Lagen in Schnee übergehen. Mit der Ausbreitung einer Schneedecke ist ab den mittleren Lagen zu rechnen.
Wettervorhersage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Gemäßigtes Winterwetter
Das europäische Wettermodell ist dieses Mal so etwas wie ein Trendsetter und hatte das Tief als erstes auf dem Schirm. So auch heute wieder. Damit wird eine hochwinterliche Kaltphase unterbunden und das Tiefdruckgebiet verlagert sich bis zum 26. Januar nach Skandinavien. Insoweit sind sich die Berechnungen ähnlich.
Winterliche Wetterverhältnisse
Doch die Milderung wird sich wohl nicht in dem Maße durchsetzen können, als dass sich die Temperaturen weit über die 0 Grad Grenze hinaus bewegen werden. Vielmehr stellt sich vom 26. bis 29. Januar eine Nordwestwetterlage ein, welche die Optionen auf winterliche Wetterverhältnisse oberhalb etwa 200 bis 500 Meter bewahrt.
Meridionales Strömungsmuster
Das Azorenhoch stellt sich zudem bis zum 28. Januar auf dem Atlantik steil nach Norden auf und erreicht einen Kerndruck von 1035 hPa. Gleichzeitig drückt das Kontinentalhoch aus nordöstlichen Richtungen nach Skandinavien. Ein Showdown bahnt sich an, welcher über Mitteleuropa - zum aktuellen Stand - zu einem Trog führen sollte. Ob Deutschland auf der milden oder kalten Seite des Troges liegen wird, bleibt noch abzuwarten - aktuell ist es eine nasskalte Variante.
Polarwirbel bleibt der Taktgeber
Wir haben einmal in beiden Wetterkarten das Strömungsmuster des Polarwirbels mit eingezeichnet. Ein Hochdruckkeil verläuft von Sibirien bis nach Alaska und bedingt durch seine Drehrichtung im Uhrzeigersinn werden die kalten Luftmassen nach Kanada transferiert. So lange dieser Zustand anhält ist nicht mit einem Bibberwinter zu rechnen. Es kommt darauf an, ob das Strömungsmuster im Polarwirbel selbst verändert werden kann und darauf gab es in den letzten Tagen ja vermehrte Hinweise. Hat sich das verändert?
Veränderungen sind weiter anzunehmen
Auch wenn der Wettertrend der Wettermodelle fast einheitlich in eine Richtung geht, so bleiben - zumindest von unserer Seite aus - noch Zweifel anzumelden, dass es tatsächlich so vonstattengehen wird. Warum? Das wird klar, wenn man die Kontrollläufe genauer studiert. Der Polarwirbel ist alles andere als stabil zu bewerten und hat bis Ende Januar verschiedene Optionen. Das geht bis hin zu einem Polarwirbelsplit. Anders formuliert ist noch genügend Zeit und Raum für ein sich veränderndes Strömungsmuster innerhalb des Polarwirbels gegeben. Nochmals anders ausgedrückt wären Veränderungen in den Wettervorhersagen der Prognose-Modell in den kommenden Stunden nicht verwunderlich.
Der Hochdruckkeil ist der Schlüsselfaktor
Gerade einmal 15 Prozent aller Kontrollläufe berechnen einen stabilen Polarwirbel. Die restlichen 85 Prozent berechnen einen instabilen Zustand. In 50 Prozent der Fälle zeigt sich ein über Mitteleuropa winterlicher Wettercharakter. Auffällig dabei ist der Hochdruckkeil auf dem Atlantik, welcher in einigen Berechnungen den Sprung bis in den Polarwirbel schafft und in den anderen eben nicht. Und darin liegt die Schlüsselszene für den weiteren Verlauf des Winters.
Kontrollläufe sind etwas milder
Das die Berechnungen der beiden Wettermodelle nicht ganz so abwegig sind, zeigt die Anpassung der Kontrollläufe an die aktuelle Situation. Das Temperaturspektrum bewegt sich am 27. Januar zwischen -6 und +7 Grad (Mittelwert: 0 Grad über dem Süden und Osten und +1 bis +2 Grad über dem Norden und Westen) und am 31. Januar zwischen -8 und +5 Grad (Mittelwert: 0 Grad über dem Westen, sonst zwischen -1 und -2 Grad). Milderung ja, aber nur in einem Bereich, welcher zwar die hochwinterlichen Temperaturen verhindert, nicht aber die winterlichen. Die Niederschlagsneigung wird ab dem 24. Januar mäßig hoch bewertet, was ab 200 bis 400 Meter zur Ausbildung einer Schneedecke führen kann. Auf den Punkt gebracht: Jahreszeit typisches Wetter.
Das Strömungsmuster verändert sich
Dieser Trend bleibt unverändert. Das Strömungsmuster selbst hat eine hohe Wahrscheinlichkeit sich - langfristig - zu meridionalisieren. Auch hier ist entscheidend, ob die Hochdruckverbindung zwischen Sibirien und Kanada unterbunden werden kann.
Was sich im Tagesverlauf alles verändert hat und welche Wetterentwicklungen im Februar möglich sind, erläutern wir heute Abend gegen 20:00 Uhr in einer Wetterprognose für das Wetter Februar 2019.