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Wetter Winter 2018/2019 aktuelle Wetterprognose vom 06.01.2019 - Das Wetter hat in der zweiten Januar-Dekade viel zu bieten

| M. Hoffmann

Kurze winterliche Phasen möglich, doch ein richtiger Wintereinbruch bis ins norddeutsche Flachland ist vorerst nicht zu erwarten. Chancen hierauf ergeben sich erst nach der ersten Winter-Hälfte.

Die kommenden Januartage haben aus Wettersicht einiges zu bieten. Viel Niederschlag - teils als Schnee, teils als Regen - etwas Sonne, milde Temperaturen, Sturm und anschließend wieder winterliche Wetterbedingungen über den südlichen Landesteilen. Ein Auf und Ab bei dem über dem Süden und insbesondere über den Alpen mit kräftigen Neuschneezuwachs zu rechnen ist. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose für das Wetter Januar 2019 und der Schneeprognose.

Verantwortlich für den nasskalten und teils winterlichen Wettercharakter ist eine Nordwestwetterlage, welche zwischen einem Hoch auf dem Atlantik und einem Tiefdrucksystem zwischen Skandinavien und dem östlichen Europa entsteht.

Zwischen nasskaltem und winterlichem Wetter
Zwischen nasskaltem und winterlichem Wetter

Wetterprognose amerikanisches Vorhersage-Modell: Kurze Westwetterphase mit anschließendem Wintereinbruch

Bis zum 12. Januar positioniert sich nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells ein Tiefdrucksystem über Skandinavien und leitet mit einem stürmischen Wind kurzzeitig die Zufuhr kühlerer Luftmassen nach Deutschland ein. Doch die nachrückenden Tiefdrucksysteme auf dem Atlantik sorgen vom 13. bis 16. Januar für eine Zonalisierung (Westwetterlage) mit stürmisches Winden, viel Niederschlag und milden Werten - simuliert werden Tageshöchstwerte zwischen +4 bis +8 Grad. Somit kann sich das Tauwetter bis auf ca. 1.000 Meter durchsetzen.

Winterliche Großwetterlage - Dauerfrost und Schneefall

Die Großwetterlage kippt im Zeitraum vom 17. bis 22. Januar. Die Tiefdrucksysteme konzentrieren sich im Schwerpunkt über Mitteleuropa, während sich von den Azoren ein Hochdruckkeil in Richtung Island aufbauen kann. Infolge meridionalisiert das Strömungsmuster und kalte Luftmassen arktischen Ursprungs erreichen Deutschland, Österreich und die Schweiz. Bei Tageswerten von -7 bis 0 Grad ist nach dieser Wettervorhersage verbreitet mit Dauerfrost und Schneefällen zu rechnen.

Eine hochwinterliche Großwetterlage
Berechnung Großwetterlage des amerikanischen Vorhersage-Modells: Nach der Zonalisierung folgt eine hochwinterliche Großwetterlage © www.meteociel.fr

Wettervorhersage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Turbulentes Wetter

Die Wettervorhersage des europäischen Vorhersage-Modells macht im Zeitraum vom 11. bis 16. Januar mit dem Winter kurzen Prozess. Zwischen Neufundland und Skandinavien etabliert sich eine stabile Tiefdruckrinne.

So ist im gesamten Zeitraum über Deutschland, Österreich und der Schweiz mit kräftigen Niederschlägen, viel Wind und milden Temperaturen zu rechnen. Der Winter zieht sich auf die höheren Lagen zurück.

So hat der Winter keine Chance
Berechnung Großwetterlage des europäischen Vorhersage-Modells: So hat der Winter keine Chance © www.meteociel.fr

Kontrollläufe: Alles klar?

Geht es nach den Kontrollläufen so ist das bei weiten nicht so klar, wie es die Prognose-Modelle aktuell berechnen. Gesichert gilt ein neuerlicher Kaltlufteinbruch im Zeitraum vom 8. bis 11. Januar. Anschließend steigt das Temperaturspektrum auf einen Wert an, welcher im Mittel um 1 bis 3 Grad unter dem langjährigen Durchschnittswert im zu kalten Bereich liegt.

Die Temperaturen in ca. 1.400 Meter Höhe schwanken zwischen -3 bis -6 Grad. Schneefall ist in Lagen von rund 400 bis 600 Meter bei Höhentemperaturen von -4 bis -5 Grad zu erwarten. Für Schneefall bis in tiefere Lagen müssten die Höhenwerte auf -7 Grad absinken. Anders formuliert hat nasskaltes Wetter mit Schneeoptionen ab den mittleren Lagen eine höhere Eintreffwahrscheinlichkeit. Die Berechnungen des amerikanischen und europäischen Vorhersage-Modell gehören im Zeitraum vom 12. bis 16. Januar zu den wärmeren Varianten.

Dauerfrost über dem Osten

Das Temperaturspektrum liegt am 14. Januar zwischen -6 bis +9 Grad (Mittelwert: 0 Grad über dem Osten, sonst zwischen +2 bis +3 Grad) und am 20. Januar zwischen -8 bis +8 Grad (Mittelwert: -1 Grad über dem Osten, 0 Grad über dem Norden und Süden und +2 Grad über dem Westen).

Diagramm Temperaturen Januar 2019 vom 06.01.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Januar 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Major-Warming - Keine Erholung des stratosphärischen Wirbels

Die Windgeschwindigkeiten entlang des 65. Breitengrades in Stratosphärenhöhe betragen aktuell -43. km/h und sinken zum 10. Januar auf ein vorläufiges Minimum -72 km/h ab. Anschließend pendelt sich der Mittelwert auf -43 km/h ein. Eine Erholung des stratosphärischen Wirbels ist vorerst nicht zu erwarten.

Auswirkungen auf die unteren Luftschichten?

Die Auswirkungen sind zu beobachten, schlagen sich aber nicht in dem Maße durch, dass es zum aktuellen Stand zu nachhaltigen Veränderungen kommt. Der AO-Index wird deutlich negativ bewertet, der NAO-Index bleibt neutral, was für Deutschland, Österreich und die Schweiz für nasskalte Witterungsverhältnisse spricht.

Polarhoch mit ungünstigem Achsverlauf

Das Polarhoch wird zunehmend kräftiger berechnet, dessen Achse aber verläuft von Sibirien bis über Kanada. Bedingt durch die Drehrichtung im Uhrzeigersinn treibt das die Kaltluftmassen in Richtung Kanada. Gleichzeitig positioniert sich im Schwerpunkt über Skandinavien ein Tiefdruckzentrum. Beides spricht für eine vorübergehende Zonalisierung mit anschließend meridionaler Großwetterlage. Doch das Zünglein an der Waage bleibt das Hoch auf dem Atlantik.

Druckanomalie bis 16. Januar
Druckanomalie bis 16. Januar - das Hoch bleibt das Zünglein an der Waage © climatereanalyzer.org

Wetterprognose Langfristmodell: Winter zu warm

Die ersten Januartage waren gegenüber dem langjährigen Mittelwert etwa um +2,0 Grad zu warm. Daran wird sich so schnell auch nichts verändern. Der Dezember war ja schon deutlich zu warm und wenn nun nicht bald eine gravierende Veränderung eintritt, wird das der achte Winter in Folge sein, welcher zu warm ausfällt.

  • Das Wetter im Januar 2019 wird gegenüber dem langjährigen Mittelwert mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad verbreitet zu warm simuliert. Über dem Norden wird eine Abweichung von bis +3 Grad berechnet. Die Niederschlagsneigung wird höher als normal bewertet.
  • Der Februar 2019 wird mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad ebenfalls deutlich zu warm bewertet. Die Niederschlagsleistung wird erhöht berechnet.
Abweichungen der Temperaturen im Winter 2018/19 gegenüber dem langjährigen Mittelwert
Monat Tem­peratur Nieder­schlag
Dezember 2018 +3 Grad Viel zu nass
Januar 2019 +1 bis +3 Grad Trend: zu nass
Februar 2019 +1 bis +2 Grad Trend: deutlich zu nass
Diagramm der Temperaturentwicklung Winter 2018/2019 vom 06.01.2019
Diagramm der Temperaturprognose Winter 2018/19

Was sich im Tagesverlauf alles verändert hat, erläutern wir heute Abend gegen 20:00 Uhr an dieser Stelle in einer kurzen Aktualisierung der Winterprognose.

Update der Wetterprognose von 20:00 Uhr
Die Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells hat sich im Tagesverlauf kaum verändert. Im gesamten Zeitraum vom 11. bis 17. Januar zeigt sich eine sehr lebhafte, teils unwetterartige Entwicklung der Großwetterlage in Form einer Zonalisierung - also einem Strömungsmuster von West nach Ost verlaufend.

Richtig mild wird es nicht, aber eben auch nicht so kalt, dass es für die Ausbreitung einer Schneedecke bis in tiefere Lagen reicht. Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer sind zwischendurch mal möglich und auch Schnee, der über den mittleren Lagen liegen bleibt, doch der Wettercharakter ist als stürmisch, nasskalt bis mild und als äußerst unbeständig zu bewerten.

Erst im Zeitraum nach dem 17. Januar zeigen sich wieder vermehrt winterliche Varianten. Das Hoch stellt sich über dem Atlantik als Blockadehoch auf, während die Tiefdrucksysteme über Skandinavien und dem östlichen Europa für die Zufuhr sehr kalter Luftmassen arktischen Ursprungs sorgen könnten.

Erst zum Ende des Vorhersagezeitraums zeigen sich hochwinterliche Wetterentwicklungen
Berechnung der Großwetterlage nach dem amerikanischen Prognose-Modell: Erst zum Ende des Vorhersagezeitraums zeigen sich hochwinterliche Wetterentwicklungen © www.meteociel.fr


Das europäische Vorhersage-Modell: Vollwetter statt Winterwetter
Eine kurze winterliche Phase berechnet das europäischen Wettermodell im Zeitraum vom 8. bis 10. Januar - teils mit Schneefall bis in tiefere Lagen und der Ausbreitung einer Schneedecke ab mittleren Lagen.

Doch im darauffolgenden Zeitraum wird das Hochdrucksystem auf dem Atlantik zunehmend passiver und die Tiefdrucksysteme etablieren eine Tiefdruckrinne von Neufundland bis nach Skandinavien. Infolge ist mit gemäßigt milden Temperaturen, viel Wind und Niederschlag zu rechnen - Vollwetter statt Winterwetter.

Der Winter hat so gar keine Chancen
Berechnung der Großwetterlage nach dem europäischen Prognose-Modell: Der Winter hat so gar keine Chancen © www.meteociel.fr


Die Kontrollläufe bleiben unter dem Mittelwert
Zwar sind die Kontrollläufe in den letzten Stunden insgesamt etwas milder geworden, doch der Hauptlauf des amerikanischen Vorhersage-Modells bleibt die wärmste Variante. Entweder ist er der "Trendsetter", oder kippt in den kommenden Stunden um. Die Kontrollläufe stützen jedenfalls mit einem Mittelwert über dem Westen und Norden von +3 bis +5 Grad und über dem Süden und Osten von +1 bis +3 Grad einen nasskalten Wettercharakter mit Optionen auf Schneefall ab Höhenlagen von 500 bis 700 Meter schwankend.

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