Unwetterartige Schneefälle über dem Süden. Der Winter zeigt sich vor allem über den südlichen Landesteilen, während sonst mit nasskalten Werten vorlieb zu nehmen ist. Ab dem 8. Januar aber zeigt sich in den Prognose-Modellen ein eindeutiger Abwärtstrend der Temperaturen.
Kräftige - teils unwetterartige Schneefälle - sind in den kommenden Tagen über dem Süden von Deutschland zu erwarten. In den höheren Lagen können Neuschneemengen von 40 bis 80 cm zusammenkommen. Aber auch über den mittleren Lagen ist mit Neuschnee zu rechnen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose für das Wetter Januar 2019.
Doch der winterliche Wettercharakter über dem Süden soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass im restlichen Land mit einem nasskalten Wettercharakter vorliebgenommen werden muss. Die Temperaturen pendeln sich über dem Norden zwischen +3 bis +7 Grad und über dem Süden zwischen -2 bis +5 Grad ein. Richtig winterlich ist das nicht - schon gar nicht für tiefere Lagen.
Winterliche Wetterverhältnisse über dem Süden
Starkwindereignisse mit Potential für Unwetter
Für den Zeitraum vom 8. und 9. Januar berechnen beide Wettermodelle ein Sturmtief über Skandinavien, welches über Deutschland, Österreich und die Schweiz hinweg über die Mittelmeerregion zieht. So ist in diesem Zeitraum mit kräftigen Niederschlägen und stürmischen Windböen zu rechnen. Über exponierten Lagen und entlang der Küsten sind auch orkanartige Windböen möglich.
Die Prognose des amerikanischen Wettermodells simuliert im Zeitraum vom 8. bis 13. Januar eine meridionale Großwetterlage mit Zufuhr gemäßigt kalter Luftmassen aus nördlichen Richtungen. Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer sind bis in tiefere Lagen möglich. Auch die Ausbreitung einer dünnen Schneedecke ist bei Tageswerten von -3 bis 0 Grad über dem Süden und -1 bis +2 Grad bis ins Flachland herab zu erwarten.
Das nächste Starkwindereignis
Im Zeitraum vom 13. bis 14. Januar verlagert sich das Hoch weiter auf den Atlantik und macht Platz für ein Sturmtief über Skandinavien. Vorderseitig werden kurz milde Luftmassen nach Deutschland geführt, was die Tageswerte am 13. Januar über dem Nordwesten auf +4 bis +8 Grad und über dem Südosten auf -2 bis +2 Grad ansteigen lassen kann. Begleitet wird dieser Prozess von kräftigen Winden, welche über exponierten Lagen und entlang der Küstenregionen für schwere Sturmböen sorgen können.
Winterliche Wetterverhältnisse
Im Zeitraum vom 14. bis 20. Januar tropfen eine ganze Reihe von Tiefdrucksystemen von Island über Deutschland bis über die Mittelmeerregion ab. Kurzzeitig können die Temperaturen auf bis +6 Grad ansteigen, doch größtenteils bewegt sich das Temperaturspektrum über dem Norden zwischen +0 bis +4 Grad und über dem Süden zwischen -2 bis +2 Grad. In den Nächten ist verbreitet mit Frost zu rechnen. Die Schneefallgrenze schwankt zwischen 400 bis 800 Meter und sinkt zeitweilig bis in tiefere Lagen ab. Das sind für Deutschland typisch winterliche Wetterverhältnisse.
Wettervorhersage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Nasskalt
Der Ablauf der Wetterentwicklung ist bis zum 10. Januar nahezu identisch gegenüber dem amerikanischen Vorhersage-Modell. Das Hoch stellt sich steil auf dem Atlantik nach Norden auf und das Sturmtief bei Skandinavien tropft in einer meridionalen Großwetterlage nach Süden über die Mittelmeerregion ab. Das Temperaturniveau reicht aus, um für Schneefälle bis in tiefere Lagen zu sorgen, doch mit der Ausbildung einer Schneedecke ist erst ab den mittleren Lagen zu rechnen.
Etwas milder
Im Zeitraum vom 11. bis 14. Januar verlagert sich das Hoch weiter raus auf den Atlantik und liegt in kugelrunder Formation über den Azoren. Somit wird der Weg für atlantische Tiefdrucksysteme in Richtung Mitteleuropa frei, doch blockiert zum 13. Januar eine Hochdrucksystem über dem westlichen Russland die Tiefdrucksysteme ab. Über Deutschland, Österreich und der Schweiz entsteht eine nasskalte Nordwestwetterlage mit Option auf Schneefall für die höheren mittleren Lagen (600 bis 800 Meter).
Das Temperaturspektrum der Kontrollläufe liegt ab dem 8. Januar mit einer Abweichung von 0 bis 2 Grad unter dem langjährigen Mittelwert im leicht zu kalten Bereich. Das Temperaturspektrum bewegt sich am 8. Januar zwischen +2 bis +6 Grad (Mittelwert: +5 Grad über dem Westen und +2 Grad über dem Osten), am 13. Januar zwischen -7 bis +8 Grad (Mittelwert: -1 Grad über dem Osten und Süden und +1 bis +2 Grad über dem Norden und Westen) und am 19. Januar zwischen -10 und +7 Grad (Mittelwert: -1 Grad über dem Süden und Osten und +0 bis +2 Grad über dem Norden und Osten.
Kontrollläufe mit Dauerfrost über dem Süden und Osten
Der Mittelwert der Kontrollläufe sinkt über dem Süden und Osten ab dem 10. Januar in den negativen Bereich ab und verbleibt bis zum 19. Januar im Dauerfrostbereich. Das Spektrum selbst ist aber breit gestreut, zeigt jedoch deutlich, wohin die Reise der Temperaturen in der zweiten Januar-Dekade geht.
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Januar 2019 von zu kalt, normal, zu warm
Major-Warming - Auswirkungen noch immer unklar
Die Windgeschwindigkeiten in Stratosphärenhöhe liegen aktuell bei -43 km/h und sind seit dem 1. Januar negativ bewertet. Das entspricht einer zonalen Windumkehr von West-Ost auf Ost-West. Das erste Maximum wird mit -50 km/h am 5. Januar und das zweite mit -80 km/h am 9. Januar berechnet. Darüber hinaus ist nicht mit einer Stabilisierung des stratosphärische Polarwirbels bis zum 20. Januar zu rechnen. Die mittlere Windgeschwindigkeit liegt bei -36 km/h - normal wären +144 km/h.
Eindeutig sind die Auswirkungen auf die unteren Luftschichten nicht. Die Kontrollläufe bestätigen im Grunde drei Wetterentwicklungen.
Polarwirbelsplit zwischen Sibirien und Alaska mit unwinterlichen Folgen für Mitteleuropa.
Einen Polarwirbelsplit zwischen den Azoren und Alaska, bzw. Blockadehoch auf dem Atlantik mit nasskalten bis winterlichen Optionen für Mitteleuropa
Ein weitgehend unbeeindruckter Polarwirbel mit wenig Veränderungen für Deutschland.
Geht es nach Wahrscheinlichkeiten, so ist die Verlagerung des Hochdrucksystems nach Westen die gängigste Variante in den Kontrollläufen.
Zu dieser weder Fisch noch Fleisch Wetterlage passt ganz gut die Prognose des AO- und NAO-Index Wertes. Der AO-Index wird in den kommenden Tagen negativ berechnet und bleibt dies vorerst bis zum 17. Januar. Das spricht für wenig stabilen Polarwirbel. Der NAO-Index bewegt sich in einem positiven bis negativen Spektrum. Das bedeutet, dass die Hochdruckposition des aktuell bei England liegenden Hochdrucksystems alles andere als klar ist.
Interessant aber sind die Druckanomalien. Das Polarhoch wird stärker berechnet, die Tiefdruckaktivität verlagert sich über die Barent- und Karasee, während das Hoch über England versucht, sich als Blockadehoch auf dem Atlantik zu etablieren.
Die ersten Januartage waren gegenüber dem langjährigen Mittelwert etwa um +2,2 Grad zu warm. Daran wird sich bis zum 8. Januar wenig verändern. Das stützt zum aktuellen Stand noch die Berechnungen des Langfristmodells.
Das Wetter im Januar 2019 wird gegenüber dem langjährigen Mittelwert mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad verbreitet zu warm simuliert. Über dem Norden wird eine Abweichung von bis +3 Grad berechnet. Die Niederschlagsneigung wird höher als normal bewertet.
Der Februar 2019 wird mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad ebenfalls deutlich zu warm bewertet. Die Niederschlagsleistung wird erhöht berechnet.
Abweichungen der Temperaturen im Winter 2018/19 gegenüber dem langjährigen Mittelwert
Monat
Temperatur
Niederschlag
Dezember 2018
+3 Grad
Viel zu nass
Januar 2019
+1 bis +3 Grad
Trend: zu nass
Februar 2019
+1 bis +2 Grad
Trend: deutlich zu nass
Diagramm der Temperaturprognose Winter 2018/19
Was sich im Tagesverlauf alles verändert hat, erläutern wir heute Abend gegen 20:00 Uhr an dieser Stelle in einer kurzen Aktualisierung der Winterprognose.
Update der Wetterprognose von 20:00 Uhr
Kaum Veränderungen gegenüber heute Morgen. Zwar wurden heute Nachmittag nochmals kältere Varianten berechnet, doch für das West- und Norddeutsche Flachland ändert sich wenig. Der Wettercharakter ist vom 5. bis 8. Januar gemäßigt mild und ab dem 10. Januar mit Tageswerten von +0 bis +4 Grad nasskalt.
Anders die Situation über dem Süden und Osten. Das Spektrum ist mit +2 bis +4 Grad bis zum 8. Januar nasskalt und darüber hinaus mit leicht negativen Werten kalt. Verbreitet ist auch mit Dauerfrost zu rechnen. Die Niederschlagsneigung ist im Zeitraum vom 10. bis 20. Januar gemäßigt hoch, was den Winter bis auf die mittleren Lagen bringen kann - über dem Süden und Osten teils bis in tiefere Lagen.
Das europäische Vorhersage-Modell: Nasskalt mit anschließender Zonalisierung
Das europäische Vorhersage-Modell schwankt in den letzten Stunden, berechnet aber aus einer meridionalen Großwetterlage ab dem 12. Januar eine zunehmende Zonalisierung. Das Hoch schwächt sich ab, zieht sich nach Süden zurück und eröffnet den atlantischen Tiefdrucksystemen den Weg nach Mitteleuropa.
Infolge ist zunächst mit nasskalten und ab den mittleren Lagen mit winterlichen Wetterbedingungen zu rechnen. Ab der zweiten Januar-Dekade wird der Wettercharakter unbeständiger, windig und milder. Konträr zu den Berechnungen des amerikanischen Vorhersage-Modells und der Kontrollläufe.
NAO- und AO-Index mit weiteren Veränderungen
Der AO-Index kippte in den Berechnungen von heute Abend in den deutlich negativen Bereich, während der NAO neutral bliebt. Nasskalte Nordwestwetterlagen - auch wenn sie noch so unbeliebt sind - sind demnach eine wahrscheinliche Wetterentwicklung. Nach einem richtigen Wintereinbruch mit nachhaltigen Hochwinter sieht das alles nicht aus.
Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.
Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
Ende November wird es wieder wärmer
Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an