Wetter Winter 2018/2019 aktuelle Wetterprognose vom 15.12.2018 - Kommt die plötzliche Stratosphärenerwärmung?
Sorgt eine plötzliche Stratosphärenerwärmung für einen ebenso plötzlichen Wintereinbruch, oder setzt sich mildes Westwindwetter durch - Welche Chancen hat der Winter?
Turbulentes Wetter ist mit Schnee, Eisregen und Regen am dritten Advent zu erwarten, bevor es im weiteren Wochenverlauf wieder milder werden kann. Hin und wieder ist mit etwas Niederschlag zu rechnen und wenn nicht starke bis wechselnde Bewölkung den Sonnenschein verhindert, so ist es oftmals der Nebel, bzw. die hochnebelartige Bewölkung. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Dezember 2018.
Nasskalt in der Vorweihnachtszeit
In der Zeit vor Weihnachten hat sich in den Wetterprognosen nichts verändert. Ein Tiefdrucksystem zwischen Island und England gewinnt im Zeitraum vom 20. bis 23. Dezember mehr Einfluss auf das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz und sorgt für eine ansteigende Wind- und Niederschlagsaktivität. Der Temperaturcharakter ist mit Werten von +4 bis +8 Grad für die Jahreszeit etwas zu mild.
Chancen für weiße Weihnachten schwinden
Dieser Wettertrend scheint sich seit heute Nacht zu festigen. Dem Hochdrucksystem auf dem Atlantik gelingt es nicht mehr sich nach Norden aufzuwölben um auf seiner Rückseite für einen Trog über Mitteleuropa zu sorgen. Dennoch unterscheiden sich die Wetterprognosen der Wettermodelle für das Wetter an Weihnachten 2018. Von nasskalt über Winter bis deutlich zu milden Wetter mit Starkwindereignissen ist noch vieles möglich. Weitere Infos in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter Weihnachten 2018.
Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells: Kein Kaltlufteinbruch über Weihnachten
Die aktuelle Wetterprognose von heute Nachmittag berücksichtig den vormals berechneten Trogvorstoß nur noch ansatzweise. Verantwortlich für das Wetter über Weihnachten ist ein Tiefdrucksystem zwischen Grönland und Island, welches sich mit seinen Gradienten vom östlichen Kanada bis nach Skandinavien erstrecken kann. Deutschland, Österreich und die Schweiz befinden sich am südlichen Tiefdruckgradienten, was immer wieder zu Niederschlägen über die Weihnachtsfeiertage führen kann. Die Temperaturen werden im Zeitraum vom 23. bis 26. Dezember mit +3 bis +7 Grad als nasskalt bewertet. Die Schneefallgrenze schwankt um die 1.000 Meter herum.
Hop oder Top - wars das mit dem Winter im Dezember?
War das amerikanische Wettermodell in den letzten Tagen stets die kälteste Wetterprognose, so gehört es mittlerweile zu den wärmsten Varianten und hat sich dem europäischen Vorhersage-Modell angepasst. Man könnte nun also annehmen: Das war´s. Bricht die Zonalisierung nochmals durch, wird der Dezember zu warm ausfallen. Winter ist bis Silvester 2018 dann nicht mehr zu erwarten.
Kann man annehmen und aus Sicht der Statistik und zusammen mit dem Klimawandel wird man da auch nicht so verkehrt liegen. Doch es zeichnet sich immer deutlich ein sog. Major-Warming in Stratosphärenhöhe ab, was die aktuellen Berechnungen - auch über Weihnachten - schnell zur Makulatur werden lassen kann. Zu heftig sind die Entwicklungen, welche massive Auswirkungen auf den Polarwirbel und den gesamten Winter 2018/19 haben können. Damit sind aber nicht nur die kalten Entwicklungen gemeint!
Verfrühter Zusammenbruch des Polarwirbels?
Ein Minor-Warming kommt in Stratosphärenhöhe im Verlauf des Winters häufiger vor und hat kaum Auswirkungen auf die unteren Luftschichten. Alle ein bis drei Jahre aber entwickelt sich so ein Minor-Warming - meist zum Ende des Winters - zu einem Major-Warming weiter, was letztlich mit einem Final-Warming dem Polarwirbel in der Frühjahrszeit ein Ende setzt.
Ost-West Umkehr
Ob sich ein Minor-Warming zu einem Major-Warming weiterentwickelt, lässt sich an zwei Faktoren erkennen. Zum einen schnellt die Temperatur in Stratosphärenhöhe binnen weniger Stunden um mindestens 50 Grad nach oben und kurze Zeit später sollte bis zum 60. Breitengrad eine Windumkehr stattfinden. Diese Windumkehr beeinflusst den Polarwirbel auf massivste Art und Weise, so dass dieser kurze Zeit später zusammenbricht. Grundsätzlich können die Wettermodelle das berechnen, doch wie die Auswirkungen nach einem Major-Warming tatsächlich sind, lässt sich dann erst mit den tatsächlichen Messwerten beurteilen. Aufgrund dessen unterschätzen die Wettermodelle ein Major-Warming und erfassen die Auswirkungen erst dann, wenn das Warming unmittelbar bevorsteht. Insofern ist in den kommenden Tagen mit größeren Sprüngen in den Simulationen der Wettermodelle zu rechnen.
Kommt das Major-Warming?
Zum aktuellen Stand betragen die Windgeschwindigkeiten entlang des 65. Breitengrades in Stratosphärenhöhe +108 km/h. Am 24. Dezember sind es noch +36 km/h, am 25. Dezember 0 km/h, am 28. Dezember -25km/h und am 31. Dezember -43 km/h. Nach diesen Berechnungen handelt es sich definitiv um ein Major-Warming, welches Auswirkungen auf die unteren Luftschichten haben wird. Ob das den Winter nach Deutschland, Österreich oder die Schweiz bringen wird, bleibt abzuwarten, denn ein Warming erhöht lediglich die Chancen dafür - ein Garant ist es noch lange nicht.
Was wären die Auswirkungen
Das ist zum aktuellen Stand sehr spekulativ. Häufiger zeigen sich gestörte Zirkulationsmuster in Form eines Skandinavienhochs, oder einem Blockadehoch auf dem Atlantik. Mit der Vorgeschichte aus dem Wetterverlauf 2018 wären die Voraussetzungen für ein Skandinavienhoch günstiger. Muss aber nicht sein. Sollte es dennoch kommen, so hätte der Hochwinter im Januar seine Chancen. Ganz vereinzelt wird so etwas auch in den Kontrollläufe angedeutet. Ist zum derzeitigen Stand aber weniger wahrscheinlich und dient lediglich der Illustration.
Winterliche Anzeichen: Fehlanzeige!
Schaut man sich die Kontrollläufe genauer an, so bestätigen diese das Hop oder Top mit fast ausgeglichenen Verhältnissen zueinander. Alles steht in Lauerstellung. Die Signale für einen nachhaltigen Wintereinbruch fehlen aber. Das was die Kontrollläufe mehrheitlich berechnen, ist eine nasskalte Witterung mit dem Trend leicht zu mild auszufallen. Und trotz der zurückliegenden kalten Temperaturen hat der Dezember 2018 noch immer ein Temperaturüberschuss von rund +3,8 Grad. Wenn sich da also nicht bald etwas tut, wird der Dezember 2018 der 10. Monat in 2018, welcher deutlich zu warm ausfallen könnte!
NAO- und AO-Index
Diese zwei Werte werden in der letzten Dezember-Dekade weitgehend neutral berechnet. Auch das deutet mehrheitlich auf eine nasskalte Wetterentwicklung hin.
Langfristprognose
Wettertrend Winter 2018/19: Die Konsequenz ist ein zu warmer Winter
Lässt man das Major-Warming einmal außen vor, so ist in Konsequenz der aktuellen Entwicklung eine voranschreitende Zonalisierung sehr plausibel. Insofern lassen sich die Berechnungen des Langfristmodells nachvollziehen.
- Der Dezember 2018 wird mit einer Abweichung von +2 bis +4 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert deutlich zu warm und mit einer positiven Niederschlagsbilanz deutlich zu nass berechnet.
- Eine ähnliche Abweichung wird mit +2 bis +3 Grad auch für den Januar 2019 simuliert. Der zweite Wintermonat soll gegenüber dem langjährigen Sollwert deutlich zu nass ausfallen.
- Moderater - aber immer noch zu warm - wird mit einer Abweichung von +0,5 bis +2 Grad der Februar 2019 berechnet. Und auch im letzten Wintermonat fällt die Niederschlagsbilanz positiv aus.
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
Dezember 2018 | +2 bis +4 Grad | Trend: viel zu nass |
Januar 2019 | +2 bis +3 Grad | Trend: deutlich zu nass |
Februar 2019 | +0,5 bis +2 Grad | Trend: zu nass |
Ob sich im Tagesverlauf etwas verändert hat, klären wir heute Abend gegen 20:00 Uhr in einer Aktualisierung der Wetterprognose Weihnachten 2018.