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Wetter Winter 2018/2019 aktuelle Wetterprognose vom 10.12.2018 - Ungemütliche Vorweihnachtszeit

| M. Hoffmann

Schneefall bis in tiefere Lagen. Der Winter setzt sich im Verlauf der kommenden Woche teils bis in tiefere Lagen durch und kann ab den mittleren Lagen auch für die Ausbildung einer Schneedecke sorgen. Doch so wird es nicht bleiben.

Ein Sturmtief sorgt heute über den Küstenregionen für schwere Sturmböen. Weiter nach Süden lässt der Wind nach, bleibt aber noch böig und kommt aus nördlichen Richtungen. Der Wind treibt kühlere Luftmassen nach Deutschland, was die Tageswerte im Verlauf der Woche auf -2 bis +2 Grad absinken lassen kann. Dauerfrost wird in manchen Regionen zum Thema und in den Nächten ist mit Werten von 0 bis -6 Grad mit mäßigem Nachtfrost zu rechnen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose für das Wetter Dezember 2018.

Ein Skandinavienhoch bringt die kalte Luft nach Deutschland

Verantwortlich für den Hauch von Winter ist ein Hochdrucksystem über dem skandinavischen Raum. An seinen südlichen Gradienten gelangen gemäßigt kalte Luftmassen kontinentalen Ursprungs nach Deutschland. Für den Dezember nichts außergewöhnliches. Doch auf dem Atlantik formiert sich die atlantische Frontalzone und möchte nur allzu gerne das Wetter in der Vorweihnachtszeit beeinflussen.

Ein Hauch von Winter
Ein Hauch von Winter

Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells: Die Verhältnisse verschieben sich

Gleich vorweg: Von einem brachialen Durchbruch der atlantischen Frontalzone - wie es das amerikanische Vorhersage-Modell gestern noch berechnet hatte - ist nichts mehr zu erkennen. Das war aber auch so zu erwarten gewesen. Stattdessen rückt die atlantische Frontalzone im Zeitraum vom 16. bis 19. Dezember immer näher an Deutschland, Österreich und die Schweiz heran und beeinflusst zunehmend das Wetter.

Winterliche Vorweihnachtszeit?

Das Hochdrucksystem lässt sich weiter über das westliche Russland nach Osten wegdrücken und Deutschland gelangt mehr und mehr in eine milde Vorderseitenanströmung der atlantischen Tiefdrucksysteme. Die Niederschlagsneigung nimmt zum 18. Dezember zu und zum 19. Dezember ist auch mit starken bis stürmischen Windböen zu rechnen. Mit Winter hat das so gut wie nichts gemeinsam, denn die Temperaturen können bis zum 20. Dezember auf +7 bis +12 Grad ansteigen.

Das amerikanische Vorhersage-Modell bestätigt damit die Wetterprognosen der letzten Tage, dass eine zonale, windige und unbeständige Westwetterlage in der Zeit vor Weihnachten wahrscheinlicher als andere Großwetterlagen sind.

Windige und regnerische Westwetterlage in der Zeit vor Weihnachten
Berechnung der Großwetterlage nach dem amerikanischen Prognose-Modell: Windige und regnerische Westwetterlage in der Zeit vor Weihnachten © www.meteociel.fr

Wetterprognose des europäischen Prognose-Modells: Keine Spur von einer winterlichen Zeit vor Weihnachten

Die Wettersysteme stehen sich im Zeitraum vom 15. und 16. Dezember gegenüber. Das Tief auf dem Atlantik, das Hoch über Skandinavien. Über dem östlichen Kanada aber strömen kalte Luftmassen nach Süden, was die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik weiter befeuert und die Tiefdrucksysteme zum 16. Dezember auf Deutschland, Österreich und die Schweiz übergreifen lässt.

Abwechslungsreiches Wetter

So ist der Zeitraum vom 16. bis 20. Dezember tiefdruckdominiert und mit teils kräftigen und länger andauernden Niederschlägen ist zu rechnen. Auch der Wind wird eine Rolle spielen und zum Ausklang der zweiten Dezember-Dekade für stürmische Windböen sorgen können. Auch nach dieser Wettervorhersage hat der Winter in der Zeit kurz vor Weihnachten keine Chancen.

Kräftige Tiefdruckwirbel sorgen für eine milde und nasse Vorweihnachtszeit
Berechnung der Großwetterlage nach dem europäischen Prognose-Modell: Kräftige Tiefdruckwirbel sorgen für eine milde und nasse Vorweihnachtszeit © www.meteociel.fr

Wettertrend der Kontrollläufe: Kurz vor Weihnachten ist eine Westwetterlage sehr wahrscheinlich

Nach der Wetterprognose der Kontrollläufe ist bis zum 15. Dezember mit für die Jahreszeit leicht zu kalten Temperaturen zu rechnen. Im Zeitraum vom 16. bis 20. Dezember ändert sich das.

Das Temperaturspektrum erstreckt sich am 15. Dezember zwischen -3 bis +12 Grad (Mittelwert: +5 Grad über dem Westen, +3 Grad über dem Süden und +1 bis +1 Grad über dem Norden und Osten) und am 20. Dezember zwischen 0 bis +12 Grad (Mittelwert: +4 Grad über dem Osten, sonst zwischen +6 und +7 Grad).

Die Niederschlagsneigung wird vom 12. bis 15. Dezember in einem schwachen Bereich berechnet. Vom 15. bis 20. Dezember steigt die Niederschlagswahrscheinlichkeit in den mäßigen bis hohen Bereich an.

Etwas Schnee wird in den kommenden Tagen zu erwarten sein, doch bei Temperaturen um die 0 Grad handelt es sich um ein winterliches Geplänkel. Nachhaltig durchsetzen wird sich der Winter nicht können und in der Vorweihnachtszeit kippt das Ganze in eine zonale Westwetterlage. Doch kurz vor Weihnachten berechneten die Wettermodelle in den letzten Tagen vermehrte Unsicherheiten. Das Strömungsmuster kippte zeitweilig auf winterliche Großwetterlagen, was weiße Weihnachten zumindest in der Theorie möglich erschienen lies. Ob sich dieser Wettertrend heute bestätigt hat, klären wir gegen 17:00 Uhr in einer weiteren Wetterprognose zum Wetter Weihnachten 2018 und gegen 20:00 Uhr erfolgt heute Abend an dieser Stelle nochmals eine Aktualisierung der Winterprognose 2018/19.

Update der Wetterprognose von 19:59 Uhr
Die Zonalisierung wird nach der Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells auch heute Abend berechnet, jedoch mit einem Unterschied. Das Hochdrucksystem über Skandinavien lässt sich nicht so einfach nach Osten abdrängen. Erneut wird somit ein brachialer Durchbruch des Westdrifts infrage gestellt.

Hochdrucksystem wird unterwandert
Im Zeitraum vom 18. bis 21. Dezember rückt die atlantische Frontalzone immer weiter nach Osten vor und erreicht zum 20. Dezember auch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Im gesamten Zeitraum ist mit vermehrten Niederschlägen und ansteigenden Temperaturen zu rechnen. Doch bleibt bis Weihnachten der hohe Luftdruck über Skandinavien weitgehend erhalten.

Eine solche Konstellation hatten wir vor ein paar Tagen schon einmal besprochen. Den Tiefdruckausläufern gelingt es nicht, eine zweite Welle der Zonalisierung einzuleiten. Stattdessen könnte sich das Hochdrucksystem behaupten und über Weihnachten mit einem gestörten Zirkulationsmuster noch für die eine oder andere Überraschung sorgen.

Schneefall an Weihnachten?
Noch ist es zu lange hin, als dass man ernsthaft darüber spekulieren könnte, aber bereits in der Wetterprognose zum Wetter Weihnachten 2018 von heute Nachmittag haben wir ausführlicher darüber referiert, dass der Polarwirbel einen entscheidenden Impuls geben kann, in welche Richtung sich das Weihnachtswetter einschlagen kann.

Nimmt man die aktuelle Wettervorhersage des amerikanischen Vorhersage-Modells, so sind bei Temperaturen von -2 bis +5 Grad Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer an Weihnachten bis in tiefere Lagen möglich. Ob sich aber eine Schneedecke ausbilden kann, steht auf einem anderen Blatt.

Nasskalt, mild, nasskalt - Setzt pünktlich zu Weihnachten Schneefall ein?
Berechnung der Großwetterlage nach dem amerikanischen Prognose-Modell: Nasskalt, mild, nasskalt - Setzt pünktlich zu Weihnachten Schneefall ein? © www.meteociel.fr


Was macht der Polarwirbel?
Er macht in den Kontrollläufen in rund 60 Prozent der Fälle keine gute "Figur". In 45 Prozent der Fälle wird um die Weihnachtszeit herum auch ein Polarwirbelsplit berechnet. Daran hat sich heute Abend nur unwesentlich etwas verändert. Ein Polarwirbelsplit ist aber noch lange kein Garant für kalte Winterwetterlagen über Mitteleuropa. Wenn der Split bspw. zwischen Sibirien und Alaska/Aleuten vonstattengeht, wird der aktive Teil des Polarwirbels in Richtung Kanada transferiert - und das wären wahrlich keine gute Aussichten für alle Winterfans.

Kräftiges Minor-Warming
Auch dieses Phänomen wird heute Abend relativ konstant um die Weihnachtszeit herum simuliert. Sollte sich das Minor-Warming zu einem Major-Warming weiterentwickeln können, wäre um, bzw. nach Weihnachten interessante Wetterkonstellationen möglich. Das ist in der Tat eine sehr spannende Angelegenheit.

Reicht es zu einem Major-Warming in Stratosphärenhöhe?
Berechnung des Polarwirbels in Stratosphärenhöhe: Reicht es zu einem Major-Warming in Stratosphärenhöhe? © www.meteociel.fr


Europäisches Vorhersage-Modell: Hoch gegen Tief
Daran hat sich seit gestern Abend nichts verändert. Die atlantische Frontalzone positioniert sich bis zum 19. Dezember mit einem Kerndruck von 960 hPa über England und strebt weiter nach Osten. Von Süden werden mildere Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz geführt werden können. Auch ist mit teils ergiebigen Niederschlägen und einem auflebenden Wind zu rechnen. Aber auch hier zeigt sich das Hoch über dem westlichen Russland in "Lauerstellung". Tief zieht durch und nachfolgend wird der Weg in Richtung Skandinavien frei? Abwarten!

Milde Südwestwetterlage in der Vorweihnachtszeit
Berechnung der Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Milde Südwestwetterlage in der Vorweihnachtszeit © www.meteociel.fr


Kontrollläufe: Gemäßigte Milderung wird bestätigt
Die Kontrollläufe bestätigen auch heute Abend wieder eine Milderung im Zeitraum vom 15. bis 20. Dezember. Allerdings mit dem Unterschied, dass sich der Mittelwert nicht mehr im absolut zu milden Bereich bewegt, sondern sich am vieljährigen Mittelwert orientiert. Der Mittelwert des Temperaturspektrums liegt vom 20. bis 26. Dezember über dem Osten zwischen +1 bis +2 Grad, über dem Westen zwischen +5 bis +6 Grad, über dem Norden und Süden zwischen +4 bis +5 Grad. Das entspricht ziemlich exakt dem Durchschnittswert.

Fazit
Ein Aber möchten wir noch mit anhängen. Zum Stand von heute Abend wird der Versuch einer Zonalisierung zwar unternommen, doch scheint dieser in der Vorweihnachtszeit zu scheitern. Ob das Skandinavienhoch die "gestörte Zirkulation" - und damit die Erhaltungsneigung - wieder zurückbringen kann, werden die kommenden Tage zeigen müssen. Anders formuliert: Milderung bis Weihnachten ja, doch ob nachhaltig oder nicht, bleibt abzuwarten.

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