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Wetter Winter 2018/2019 aktuelle Wettervorhersage vom 1.12.2018 - Der Winter bekommt seine Chance

| M. Hoffmann

Das Wetter verändert sich in den kommenden Tagen für jeden spürbar. Mehr Wind, Regen und milde Temperaturen. Der Winter hat vorerst keine Chancen sich durchzusetzen - doch das könnte sich rasch ändern.

Das Wetter lässt sich bis zum 6. Dezember relativ einfach beschreiben: meist stark bewölkt, Wind - teils mit stürmischen Windböen, viel Regen und für die Jahreszeit viel zu milde Temperaturen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose für das Wetter Dezember.

Örtlich unwetterartige Wetterereignisse

Zum einen kann der Wind mit seinen kräftigen Böen für regionale Starkwindereignisse sorgen, aber auch der Regen hat das Potential für ein örtlich erhöhtes Unwetterpotential. So werden bis zum 7. Dezember Niederschlagssummen von verbreitet 20 bis 40 l/m² simuliert. Über dem Süden und über den Alpen können bis zu 80 l/m² und örtlich über 100 l/m² zusammenkommen. Wie aber bei kräftigen Wind üblich, wird über den sog. Lee-Gebieten (Wind abgewandten Seiten von Erhebungen) mit 8 bis 15 l/m² weniger an Niederschlag zu erwarten sein. Mehr dazu in der Niederschlagsprognose.

Leise rieselt der Schnee? Der Winter könnte seine Chance im Dezember bekommen
Leise rieselt der Schnee? Der Winter könnte seine Chance im Dezember bekommen

Wettertrend 14 Tage

Amerikanischen Vorhersage-Modell: Von mild zu nasskalt und auch der Winter bekommt seine Zeit

Das amerikanische Vorhersage-Modell scheint seine Richtung gefunden zu haben. In den letzten 24 Stunden gingen die Prognosen in die gleiche Richtung und zeigen einen Wettertrend auf, wie sich das Wetter nach dem 6. Dezember wird entwickeln können.

Die nasskalte Wetterphase

Im Zeitraum vom 3. bis 6. Dezember verlagert sich das Tiefdruckzentrum mehr und mehr in Richtung Skandinavien und so entsteht auf dem Atlantik der Raum für einen Hochdruckkeil, welcher von den Azoren in Richtung England uns Island nach Norden aufstreben kann. Somit wird ein Störimpuls gesetzt, an dessen östlichen Gradienten die Tiefdruckgebiete von Skandinavien bis über die östliche Mittelmeerregion nach Süden abtropfen können. Das Strömungsmuster meridionalisiert bis zum 8. Dezember und über Deutschland, Österreich und die Schweiz können nasskalte Luftmassen herangeführt werden. Sollte sich die Wettervorhersage so bestätigen, wären ab dem 7./8. Dezember Schneeschauer bis auf mittlere Lagen herab möglich.

Die winterliche Wetterphase

Im Zeitraum vom 9. bis 10. Dezember erstreckt sich der Hochdruckkeil von Spanien bis nach Skandinavien und Deutschland liegt inmitten dessen Einflussbereichs, was die Tageswerte auf nahe der 0 Grad Grenze absinken lassen kann. Zum 12. Dezember gelingt es dem Hochdruckkeil sich über Skandinavien zu einem autarken Hochdrucksystem auszubilden und führt aus östlichen Richtungen kalte - winterliche - Luftmassen nach Deutschland. Gleichzeitig versucht die atlantische Tiefdruckrinne das Hoch am südlichen Gradienten zu unterwandern. Da steht wohl eine erneut sehr spannende Wetterentwicklung bevor. Mit den entsprechenden Zugbahnen könnte es zum Beginn des zweiten Dezember-Drittels den ersten ernstzunehmenden Wintereinbruch der Saison 2018/19 geben. Aber soweit ist man noch nicht - zu labil ist dieser Wettertrend (noch).

Der Winter soll nach dieser Vorhersage seine Chance bekommen
Berechnung der Großwetterlage nach dem amerikanischen Prognose-Modell: Der Winter soll nach dieser Vorhersage seine Chance bekommen © www.meteociel.fr

Europäisches Prognose-Modell: Meridionales Strömungsmuster - Winterwetter möglich

Unterstützung erhält das amerikanische Wettermodell von der Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells. Bis zum 7. Dezember ist der milde und regnerische Westdrift äußerst aktiv und findet seinen Höhepunkt. Ab dem 8. Dezember aber strebt von den Azoren bis nach Island ein Hochdruckkeil nach Island auf und ermöglicht ein sich meridionalisierendes Strömungsmuster (Nord-Süd, Süd-Nord). Die Tiefdrucksysteme tropfen über Mitteleuropa ab und leiten eine nördlich orientierte Grundströmung ein.

Es wird spürbar kälter

Bis zum 10. Dezember erstreckt sich der Hochdruckkeil zwischen den Azoren, England und dem europäischen Nordmeer und liegt quasi wie eine Barriere auf den Atlantik. Die Tiefdrucksysteme kommen daran nicht mehr vorbei. Gleichzeitig liegt ein Tief über der Ostsee und führt im Verbund mit dem Hoch gemäßigt kalte Luftmassen nach Deutschland. Die Tageswerte können zum 10. Dezember auf den Gefrierpunkt absinken und mit zeitweiligen Schneefällen bis in tiefere Lagen wäre zu rechnen. Auch hier geht der Wettertrend in Richtung Winter.

Auch nach dieser Vorhersage bekommt der Winter seine Chance
Berechnung der Großwetterlage nach europäischen Prognose-Modell: Auch nach dieser Vorhersage bekommt der Winter seine Chance © www.meteociel.fr

Wettertrend der Kontrollläufe: Plötzlich Winter oder was?

Nein, so einfach ist es nicht. In den letzten Tagen haben wir mehrmals darüber berichtet, wie sehr es auf den Hochdruckkeil auf dem Atlantik zum 6. Dezember ankommen wird. Es steht also eine Hop oder Top Entscheidung bevor. Entweder winterlich kalt, oder in die für die Jahreszeit deutlich zu milde Richtung. Heute berechnen die Vorhersage-Modelle mal einheitlich eine winterliche Variante. Das bedeutet aber nicht, dass das so bleibt. Die kommenden Stunden werden für Gewissheit sorgen.

Das man einen winterlichen Wetterabschnitt noch infrage stellen kann, zeigt der Blick auf die Kontrollläufe. Zwar wird hier der Zeitraum vom 8. bis 12. Dezember zunehmend kühler berechnet, doch im Zeitraum vom 13. bis 17. Dezember normalisiert sich das Temperaturspektrum bereits wieder. Normal heißt in diesem Fall nasskalte Werte.

So liegt das Temperaturspektrum am 11. Dezember zwischen -3 bis +6 Grad (Mittelwert: +1 bis +3 Grad) und am 16. Dezember zwischen -6 bis +9 Grad (Mittelwert: +2 bis +4 Grad).

Sehr viel Niederschlag

Das gesamte erste Dezember-Drittel soll nach der Wetterprognose der Kontrollläufe deutlich zu nass ausfallen. Die kumulierte Niederschlagsumme liegt am 10. Dezember verbreitet zwischen 20 bis 40 l/m², örtlich bei 60 l/m² und über dem Süden zwischen 40 bis 100 l/m². Das Niederschlagssoll eines normalen Dezembers liegt bei rund 70 l/m².

Diagramm Temperaturen Dezember 2018 vom 1.12.2018
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Dezember 2018 von zu kalt, normal, zu warm

Langfristprognose

Wettertrend Winter 2018/19: Weitere Korrekturen sind anzunehmen

  • Aktuell wird der Dezember 2018 mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert deutlich zu warm berechnet. Doch das könnte sich in den kommenden Tagen wieder verändern. Vieles spricht zum aktuellen Stand für einen normalen bis leicht zu milden Dezember. Die Niederschlagsleistung wurde zwischenzeitlich in den leicht erhöhten Bereich korrigiert.
  • Zum warm bleibt mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad auch der Januar 2019 berechnet, welcher zudem noch deutlich zu nass ausfallen soll.
  • Ganz ähnlich auch die Berechnungen für den Februar 2019. Mit +0,5 bis +2 Grad soll er ebenfalls zu warm ausfallen. In der Niederschlagsprognose verhält er sich eher unauffällig.
Abweichungen der Temperaturen im Winter 2018/19 gegenüber dem langjährigen Mittelwert
Monat Tem­peratur Nieder­schlag
Dezember 2018 +1 bis +2 Grad Trend: normal bis leicht zu nass
Januar 2019 +1 bis +2 Grad Trend: deutlich zu nass
Februar 2019 +0,5 bis +2 Grad Trend: normal bis leicht zu nass
Diagramm der Temperaturentwicklung Winter 2018/2019 vom 1.12.2018
Diagramm der Temperaturprognose Winter 2018/19

Die Wetterentwicklung strebt spannenden Zeiten entgegen. Was sich im Tagesverlauf so alles verändert hat und ob sich der Trend in Richtung Winter bewegt, klären wir heute Abend an dieser Stelle gegen 20:00 Uhr in einem Update der Wetterprognose.

Update der Wetterprognose von 20:00 Uhr
Man kann den heutigen Tag in etwa so zusammenfassen. In fünf Tagen wird sich entscheiden, ob der Winter Einzug halten, oder ob die atlantische Frontalzone das Wetter im Dezember 2018 dominieren wird. Hop oder Top. Erhaltungsneigung oder Ausgleichsverhalten.

Auf ein Hochdrucksystem kommt es an
Der entscheidende Zeitraum ist um den 6. Dezember. Zentralisiert sich die atlantische Tiefdruckaktivität über Skandinavien und schafft somit den Raum für eine Hochdruckblockade auf dem Atlantik, oder ist die Tiefdruckdynamik so stark, dass das Azorenhoch "platt gebügelt" wird? Wie so etwas aussehen kann, zeigte die Prognose des amerikanischen Vorhersage-Modells von heute Nachmittag. Die Tiefdruckaktivität war so stark berechnet worden, dass das Hoch immer weiter nach Osten weg gedrückt wurde. Letztlich gelangt dann der Prozess zur Ausbildung eines Hochdrucksystems über Skandinavien erst zum 13. Dezember, wobei Deutschland, die Schweiz und Österreich sich stets auf der warmen Vorderseitenanströmung der Tiefdrucksysteme befand. Winterliche Wetterverhältnisse wären kaum möglich gewesen.

Für Winterwetter ist das Hoch zu weit östlich
Berechnung der Großwetterlage nach dem amerikanischen Prognose-Modell von heute Nachmittag: Für Winterwetter ist das Hoch zu weit östlich © www.meteociel.fr


Heute Abend nun die Rückkehr zu den Varianten der letzten Tage. Das Hoch stellt sich auf dem Atlantik ab dem 6. Dezember als Blockadehoch auf, während gleichzeitig die Tiefdruckaktivität sich von Skandinavien weiter nach Süden verlagert. Im Verbund der beiden Wettersysteme können ab dem 8. Dezember kalte Luftmassen arktischen Ursprungs nach Süden geführt werden. Simuliert werden bspw. für dem 13. Dezember Tageshöchstwerte von -5 bis 0 Grad über dem Süden und +0 bis +3 Grad über dem Norden. Ein deutlicher Schritt in Richtung Winter.

Der hohe Luftdruck formiert sich auf dem Atlantik als Blockadehoch. Im Verbund mit tiefem Luftdruck können kalte Luftmassen nach Deutschland geführt werden
Berechnung der Großwetterlage nach dem amerikanischen Prognose-Modell von heute Abend: Der hohe Luftdruck formiert sich auf dem Atlantik als Blockadehoch. Im Verbund mit tiefem Luftdruck können kalte Luftmassen nach Deutschland geführt werden © www.meteociel.fr


Europäisches Vorhersage-Modell: Westwindwetter
Bis zum 8. Dezember "wütet" nach der Prognose des europäischen Wettermodells die atlantische Frontalzone. Ein Tief nach dem anderen überqueren Deutschland, Österreich und die Schweiz. Ab dem 8. Dezember aber stellt sich auch nach diesen Berechnungen auf dem Atlantik das Blockadehoch auf.

Zwischen dem 9. und 11. Dezember sinkt das Temperaturniveau in einen nasskalten Bereich ab und zeigt darüber hinaus einen Trend zu winterlichen Temperaturverhältnissen. Zum 12. Dezember positioniert sich das Hoch im Bereich von der Mittelmeerregion bis weit über das europäische Nordmeer hinaus. Die Blockadewirkung ist voll entfaltet.

Winterliche Wetteraussichten
Berechnung der Großwetterlage nach dem europäischen Prognose-Modell: Winterliche Wetteraussichten © www.meteociel.fr


Kontrollläufe: Winterlicher Wetterabschnitt ist in Erwägung zu ziehen
Schaut man sich den Temperaturtrend der Kontrollläufe an, so ist dieser bis einschließlich dem 7. Dezember gegenüber dem langjährigen Mittelwert als zu warm zu bewerten. Darüber hinaus sinkt er aber in den zu kalten Bereich ab und liegt in der Höhe von rund 1.500 Meter im Zeitraum vom 10. bis 14. Dezember bei -8 Grad. Das könnte für Schneeschauer bis in tiefere Lagen ausreichend sein. Winterliche Wetterverhältnisse wären dann ab 200 bis 400 Meter möglich. Kurzum: die Kontrollläufe spiegeln in ihrem Wettertrend die Wetterprognose der Wettermodelle wider.

Fazit
Zum aktuellen Stand berechnen die einzelnen Kontrollläufe für den Zeitraum vom 7. bis 13. Dezember ein höhere Wahrscheinlichkeit für eine Hochdruckposition zwischen England, Island und Skandinavien. Das scheint ein Lösungsweg zu sein, welcher sich in den kommenden Tagen manifestieren könnte.

Die nächsten 6 Tage gibt es aber erst einmal Vollwetter vom feinsten. Wind, reichlich Regen und milde Temperaturen.

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