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Wetter Winter 2018/2019 aktuelle Wetterprognose vom 30.11.2018 - Regen, Wind und milde Temperaturen - Winterliche Optionen in der zweiten Dekade?

| M. Hoffmann

Das Wetter wird in den kommenden Tagen deutlich interessanter und abwechslungsreicher. Eine Westwetterlage sorgt mit kräftigen und länger andauernden Niederschlägen für eine Entspannung der Trockenheit und möglicherweise auch für ein Ende der Dürreperiode.

Ein Tiefdrucksysteme nach dem anderen überquert in den kommenden Tagen Deutschland. Mit kräftigen - teils auch länger andauernden - Niederschlägen ist zu rechnen. Der Wind kommt böig - zeitweilig auch stark - aus südwestlichen bis westlichen Richtungen und führt milde Luftmassen nach Deutschland, was die Tageswerte mit bis +15 Grad näher an den Frühling, als an den Winter bringt. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose für das Wetter Dezember.

Warme Westwetterlagen nicht ungewöhnlich

Normalerweise gehören Westwetterlagen zu den üblichen Großwetterlagen über Mitteleuropa, doch seit Februar will das nicht mehr so recht funktionieren. Schuld hatte die gestörte Zirkulation, welche auch im November 2018 noch für sommerliche warme Temperaturen und für einen deutlich zu trockenen Wettercharakter führte. Umso erfreulicher ist es, dass nun der lange ersehnte Niederschlag kommt.

In einigen Regionen ist Anfang Dezember mit sehr viel Niederschlag zu rechnen
In einigen Regionen ist Anfang Dezember mit sehr viel Niederschlag zu rechnen

Viel Nass von oben

Die Niederschlagsprognosen berechnen bis zum 6. Dezember verbreitet Niederschlagssummen von 20 bis 40 l/m², wobei über dem Westen, Baden-Württemberg und Bayern örtlich auch bis 60 l/m² zusammenkommen können. Sollte das der Fall sein, so wäre in den ersten Tagen bereits das Niederschlagssoll erfüllt. Weniger ist mit 10 bis 20 l/m² über Teile von Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt und Thüringen zu erwarten.

Wettertrend 14 Tage

Amerikanischen Vorhersage-Modell: So hat der Winter keine Chancen

Das Hin und Her setzt sich auch heute fort. Dem Hochdrucksystem gelingt es nicht, sich zum 6./7. Dezember auf dem Atlantik nach Norden in Richtung Island und Grönland als Störimpuls aufzustellen und so ziehen bis zum 9. Dezember die Tiefdrucksysteme über Deutschland, Österreich und die Schweiz hinweg.

Unbeständiges Dezemberwetter

In Folge daraus ist mit einem sehr nassen, teils windigen bis stürmischen und auch über weite Strecken mit einem milden Wettercharakter zu rechnen. Rückseitig wird zwar immer wieder einmal der Versuch der Zufuhr nasskalter Luftmassen unternommen, diese scheitern jedoch meist kläglich.

Wenig winterliche Aussichten

Mit dem amerikanischen Wettermodell muss man in den letzten Tagen ein wenig vorsichtig sein - zu stark sind die Schwankungen. Und so verwundert es auch nicht, dass heute eine extremere Variante zur Diskussion steht.

Bis zum 9. Dezember verlagert sich die atlantische Frontalzone mit einem steuernden Tief nach Skandinavien, während auf dem Atlantik weitere Tiefdrucksysteme entstehen. Bis zum 14. Dezember hat sich zwischen Island, England und den Azoren ein weiterer kräftiger Tiefdruckwirbel ausbilden können (bis zu 950 hPa) und steuert auf Mitteleuropa zu. Gleichzeitig aber regt die hohe Tiefdruckdynamik ein Hochdruckgebiet dazu an, sich über die östliche Mittelmeerregion bis über das östliche Europa auszudehnen.

Somit entsteht ein für Winterfreunde Worst Case Szenario. Zwischen dem Hoch und dem Tief auf dem Atlantik werden sehr warme Luftmassen aus südlichen Richtungen nach Deutschland geführt. Der Winter hätte nicht einmal in höheren Lagen eine Chance.

Winterwetter hätte keine Chancen
Berechnung der Großwetterlage nach dem amerikanischen Prognose-Modell: Winterwetter hätte keine Chancen © www.meteociel.fr

Europäisches Prognose-Modell: Viele Tiefdrucksysteme mit kälteren Optionen

Eine ganze Reihe an Tiefdrucksystemen überqueren auch nach der Wettervorhersage des europäischen Prognose-Modell Deutschland, Österreich und die Schweiz. Die zentrale Tiefdruckaktivität bewegt sich zwischen Island, England und Skandinavien, was Deutschland an den südlichen Gradienten der Tiefdrucksysteme bringt.

Regen, Regen und nochmals Regen und den Wind gibt es dazu

So lässt sich die Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells zusammenfassen. Auch nach dieser Simulation gelingt es dem Hoch nicht, sich über dem Atlantik zu positionieren und so ist im Zeitraum vom 2. bis 8. Dezember mit reichlich Niederschlag zu rechnen. Die Natur wird es freuen.

Der Wind frischt phasenweise stürmisch auf und die Temperaturen können sich in einem Bereich von +5 bis +10 Grad einpendeln. Mal darüber, seltener darunter.

Winterliche Optionen in der zweiten Dekade

Ganz im Gegensatz aber zum amerikanischen Vorhersage-Modell kommt die atlantische Frontalzone nach dieser Berechnung viel weiter nach Osten voran und positioniert sich zum 10. Dezember über Osteuropa. Somit wird die Grundlage für die Advektion kühlerer Luftmassen aus nördlichen Richtungen geschaffen, was unter bestimmten Voraussetzungen bis in die tieferen mittleren Lagen (300 bis 500 Meter) für Schneefall und winterliche Wetterverhältnisse sorgen kann.

Nordwestwetterlage: Ein Hauch von Winter
Berechnung der Großwetterlage nach europäischen Prognose-Modell: Nordwestwetterlage mit einem Hauch von Winter © www.meteociel.fr

Wettertrend der Kontrollläufe: Eins zu warm, eins zu kalt

So ist das - vor allem mit einer bevorstehenden Westwindzirkulation. Solange die Zonalisierung anhält, ist mit Niederschlag und milden Temperaturen zu rechnen. Schwächt sie sich aber ab, sind so gut wie alle Konstellationen möglich. Und da das Jahr 2018 von gestörten Zirkulationsmustern nur so geprägt war, wäre eine erneute Entwicklung in diese Richtung nicht verwunderlich.

Die Kontrollläufe bleiben im wahrsten Sinne des Wortes neutral. Weder die kühler werdende Variante des europäischen, noch die warme des amerikanischen Wettermodells werden gestützt. Das Temperaturspektrum liegt am 8. Dezember zwischen -2 bis +11 Grad (Mittelwert: +4 bis +6 Grad) und am 15. Dezember zwischen -4 und +12 Grad (Mittelwert: +2 Grad über dem Osten, sonst zwischen +3 bis +5 Grad). Der Mittelwert bewegt sich im Jahreszeit-typischen Bereich.

Reichlich Niederschlag

Die Kontrollläufe stützen eine zu hohe Niederschlagsentwicklung in der ersten Dezember-Hälfte. Gut möglich, dass bis zum 15. Dezember das Monats-Soll bereits überschritten werden kann.

Diagramm Temperaturen Dezember 2018 vom 30.11.2018
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Dezember 2018 von zu kalt, normal, zu warm

Langfristprognose

Wettertrend Winter 2018/19: Weitere Korrektur

  • Der Dezember 2018 fällt in den Ursprungswert zurück. Einige Zeit lang sah es so aus, als entkommt der Dezember dem Ausgleichsverhalten und wurde gegenüber dem langjährigen Mittelwert fast schon normal simuliert. Doch vor dem Hintergrund, dass der Dezember mild und regnerisch startet, gab es in den letzten Tagen eine Korrektur. So soll der Dezember - zum aktuellen Stand - mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad zu warm ausfallen. Doch auch das ist noch mit einer gewissen Skepsis zu bewerten.
  • Ähnlich ergeht es dem Januar 2019. Mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad wird er gegenüber dem vieljährigen Mittelwert zu warm berechnet.
  • Und zu guter Letzt der Februar 2019. Auch hier will das Langfristmodell in seinem Wettertrend eine Abweichung von +1 bis +2 Grad im zu warmen Bereich vorhersagen.
Abweichungen der Temperaturen im Herbst und Winter 2018/19 gegenüber dem langjährigen Mittelwert
Monat Tem­peratur Nieder­schlag
September 2018 +1,8 Grad zu trocken
Oktober 2018 +1,7 Grad zu trocken
November 2018 +1,3 Grad zu trocken
Dezember 2018 +1 bis +2 Grad Trend: normal bis leicht zu trocken
Januar 2019 +1 bis +2 Grad Trend: deutlich zu nass
Februar 2019 +1 bis +2 Grad Trend: normal bis leicht zu nass
Diagramm der Temperaturentwicklung Winter 2018/2019 vom 30.11.2018
Diagramm der Temperaturprognose Winter 2018/19

Ausgleichsverhalten oder Erhaltungsneigung?

Die Weichen hierfür werden Anfang Dezember gestellt und je nachdem in welche Richtung das kippen mag, kann auch der Winter 2018/19 maßgeblich davon beeinflusst werden. Es bleibt in vielerlei Hinsicht spannend. Was sich im Tagesverlauf verändert hat, klären wir heute Abend an dieser Stelle gegen 20:00 Uhr in einem Update der Wetterprognose. Gegen 17:00 Uhr betrachten wir die Wetterentwicklung mit dem Fokus auf die Vorweihnachtszeit und welche Auswirkungen das auf das Wetter Weihnachten 2018 haben kann.

Update der Wetterprognose von 20:00 Uhr
Heute Nachmittag sind wir in der Wetterprognose Weihnachten 2018 einmal näher darauf eingegangen was denn passiert, wenn sich im Dezember ein Ausgleichsverhalten in Form der Zonalisierung durchsetzen sollte - und wie wahrscheinlich ist das zum aktuellen Stand?

Erst kommt das Westwindwetter
Daran besteht kein Zweifel mehr. Die Zonalisierung ist bereits im vollen Gange und sorgt nach der Prognose von heute Abend in den kommenden Tagen für reichlich Niederschlag. Verbreitet können zwischen 20 und 40 l/m² zusammen kommen, örtlich sind auch bis 60 l/m² und mehr möglich. Das Soll im gesamten Dezember beträgt 70 l/m². Daran kann man abschätzen, wie viel da im Verhältnis herunterkommen wird. Die Trockenheit ist definitiv beendet und die Dürre wird abgemildert.

Unsicherheiten bleiben erhalten
Es war ja schon zu erwarten. Das amerikanische Vorhersage-Modell gehörte mit seinen Hauptläufen von heute Morgen und heute Nachmittag zu den absolut wärmsten Varianten - eine Veränderung ist sehr wahrscheinlich und die gab es heute Abend.

Dreh- und Angelpunkt ist der 6./7. Dezember. Rauscht die atlantische Frontalzone mit ihren Tiefdrucksystemen durch und kann sich bis über dem östlichen Europa positionieren, oder aber blockiert ein osteuropäisches Hoch die Tiefdruckdynamik und sorgt für mildes Wetter? Zum aktuellen Stand können die Tiefdrucksysteme zum 7. Dezember noch an Intensität hinzugewinnen und von 7. bis 9. Dezember für Starkwindereignisse sorgen. Unter bestimmten Voraussetzungen wären auch sog. Schnellläufer möglich.

Durch die Dynamik aber reißt der Nachschub an Tiefdrucksystemen ab und in die entstehende Lücke kann sich auf dem Atlantik das Azorenhoch ins Spiel bringen. Es wölbt sich zum 8. Dezember nach Norden auf und positioniert sich zum 11. Dezember über England und zum 13. Dezember über Skandinavien. Damit wird der Zustrom kalter Luftmassen ermöglicht, was die Chancen auf winterliche Wetterverhältnisse zur zweiten Dezember-Dekade erhöhen kann.

Da ist die wieder, die gestörte Zirkulation in Form eines Hochdrucksystems über Skandinavien
Berechnung der Großwetterlage nach dem amerikanischen Prognose-Modell: Da ist die wieder, die gestörte Zirkulation in Form eines Hochdrucksystems über Skandinavien © www.meteociel.fr


Europäisches Vorhersage-Modell: Westwindwetter
Auch das europäische Prognose-Modell bleibt in seiner Wetterprognose bei einer Zonalisierung der Großwetterlage bis einschließlich dem 8. Dezember. Viel Regen, Wind und milde Temperaturen sind zu erwarten.

Ab dem 8. Dezember können die Tiefdrucksysteme sich von Skandinavien bis über die östliche Mittelmeerregion ausdehnen, was über Deutschland, Österreich und der Schweiz zu einer nasskalten Nordwestwetterlage führen kann.

Zunächst mild, dann nasskalt. In jedem Fall aber eine Menge Niederschlag
Berechnung der Großwetterlage nach dem europäischen Prognose-Modell: Zunächst mild, dann nasskalt. In jedem Fall aber eine Menge Niederschlag © www.meteociel.fr


Kontrollläufe: Der Spread ist enorm
Hop oder Top - auch das müssen wir heute leider erneut bemühen. Die Differenz der Temperaturen in ca. 1.500 Meter Höhe liegt nach den Kontrollläufen am 12. Dezember bei 17 Grad. Der Mittelwert liegt weiterhin im normalen Trend. Das täuscht aber. Entweder setzt sich eine milde, oder eine kalte Variante durch. Eine normale Variante wird nur in den wenigsten Fällen berücksichtigt. Das amerikanische Vorhersage-Modell gehört heute Abend zu den kälteren Varianten. Es bleibt dabei. Nach dem 7. Dezember ist nichts gesichert.

NAO- & AO-Index positiver
Das der Polarwirbel an Schwung und auch an Stabilität gewinnen könnte, haben wir heute Nachmittag schon erläutert. Doch ist das zum aktuellen Stand noch infrage zu stellen. Warum? In 45 Prozent der Fälle zeigt sich in den Kontrollläufen ein stabiler und in 55 Prozent ein mehr oder weniger instabiler Polarwirbel. Ein Trend für die weitere Stabilisierung aber ist ein neutral werdender AO-Index und ein positiv tendierender NAO-Index.

Fazit
Die Frontalzone rauscht durch, anschließend bleiben die Unsicherheiten erhalten. Tendenziell könnte man sagen, dass der Durchbruch auch nachhaltiger sein und es im Dezember zu einem Ausgleichsverhalten kommen kann. Doch sicher ist man sich erst, wenn es soweit ist. Andere Möglichkeiten bleiben bestehen und so lange das der Fall ist, ist die Zonalisierung infrage zu stellen.

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