Wetter Winter 2018/2019 aktuelle Wetterprognose vom 24.11.2018 - Stabilisiert sich der Polarwirbel, oder kommt es zu einem Split?
Potential für Unwetter steigt an. Die Großwetterlage stellt sich um. Es wird mehr Wind (Sturm) und auch Niederschlag geben. Doch ob es sich dabei um eine nachhaltige Umstellung in Richtung Ausgleichsverhalten handelt, bleibt in Frage zu stellen. Der Polarwirbel könnte unter extremen Turbulenzen zu leiden haben.
Zum Beginn der kommenden Woche werden kältere Luftmassen nach Deutschland geführt, was am Montag und Dienstag die Tageswerte nahe der 0 Grad Grenze absinken lassen kann. Über dem Süden von Baden-Württemberg und Bayern sind auch Schneefälle bis auf mittlere Lagen herab möglich, wobei die Schneefallgrenze in der Nacht auf Dienstag auch bis auf tiefere Lagen absinken kann. Weiter nach Norden kommt häufiger die Sonne zum Vorschein und es bleibt trocken. Ab Mittwoch greifen atlantische Tiefdrucksysteme auf Deutschland über und sorgen für einen ungemütlichen Wettercharakter mit Wind, Sturm, Regen und ansteigenden Temperaturen. Zudem steigt das Potential für Unwetter an. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose für das Wetter November 2018.
Der Dezember startet ruhiger
Details bleiben noch abzuwarten, doch sieht es ganz danach aus, als ob sich Anfang Dezember ein Hochdrucksystem über Deutschland, Österreich und der Schweiz ausdehnen und die Temperaturen mit +1 bis +6 Grad in den nasskalten Bereich zurückgehen lassen kann. Doch diese Hochdruckzone wird sich wohl nicht lange behaupten können und im Zeitraum vom 2. bis 5. Dezember ergibt sich eine höhere Wahrscheinlichkeit für einen Durchbruch der atlantischen Frontalzone. Mit allem was dazugehört: Wind, Regen und milde Temperaturen. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter Dezember 2018.
Wettertrend 14 Tage
Amerikanischen Vorhersage-Modell: Islandtief gegen Kontinentalhoch
Schaut man sich die Druckkonstellation am 2. Dezember in der Wetterprognose des amerikanischen Vorhersage-Modells an, so liegt ein kräftiger Tiefdruckwirbel über Island und ein ausgedehntes Hoch, welches sich vom westlichen Russland bis zu den Azoren herunter erstreckt.
Kaltluftzufuhr über dem östlichen Kanada
Tiefdrucksysteme drehen sich gegen den Uhrzeigersinn und so schaufelt das Islandtief kalte Luftmassen polaren Ursprungs über Kanada nach Süden in Richtung Neufundland. Dort prallen die kalten Luftmassen auf den warmen Atlantik und die Tiefdruckaktivität steigt an.
Zonalisierung des Strömungsmusters
Sollte sich nun westlich von Europa kein Hochdrucksystem ausbilden - oder aufwölben - können, so gewinnt die atlantische Frontalzone immer mehr an Dynamik und facht diese Grundströmung immer wieder von neuem an. Andes formuliert: kommt das Blockadehoch nicht, zonalisiert sich das Zirkulationsmuster langsam aber sicher. Winterliche Wetterverhältnisse wären wenig wahrscheinlich.
Winterliche Wetterentwicklungen
Sollte aber das Blockadehoch entstehen (entweder auf dem Atlantik, oder über Skandinavien), so bleibt die gestörte Zirkulation bestehen und winterliche Wetterverhältnisse hätten in der ersten Dezember-Dekade bessere Chancen sich durchzusetzen.
Die Weder Fisch noch Fleisch Wetterlage
Diese berechnet das amerikanische Prognose-Modell heute Abend. Das Hochdrucksystem positioniert sich zum 6. Dezember weiter nach Westen und liegt zum 8. Dezember zwischen England und Frankreich. Die Tiefdrucksysteme werden blockiert, doch ist das Hoch zu nahe an Deutschland, Österreich und der Schweiz, so dass eine Inversionswetterlage (oben warm, unten kühler) in Erscheinung treten kann. Das hat dann weder mit Winter, noch mit Spätherbstwetter etwas gemeinsam.
Europäisches Prognose-Modell: Der Wille ist da
Seit gestern berechnet das europäische Vorhersage-Modell eine Entwicklung der Großwetterlage, welche im Zeitraum vom 30. November bis 4. Dezember zum Durchbruch der atlantischen Frontalzone führen kann. Insofern stimmen dann die Wettermodelle überein, was einen windigen, milden und Niederschlagsreichen Wettercharakter Anfang Dezember wahrscheinlicher macht.
Wettertrend der Kontrollläufe: Alles normal mit Optionen auf Winter
Die Kontrollläufe reagieren im Vergleich zu den letzten Stunden etwas und berechnen Anfang Dezember zwei Wellenphasen, welche für den Durchzug von Tiefdrucksystemen sprechen (mildere Vorder- und kühlere Rückseite). Der eine Peak ist am 30. November und der zweite am 3. Dezember. Um diese Tage herum ist mit einer höheren Niederschlagsneigung und mit entsprechenden Windereignissen zu rechnen.
Ab dem 4. Dezember kippt der Temperaturtrend dann konstant in die normale bis leicht zu kalte Richtung. Die Wettervorhersage des amerikanischen Modells gehört heute Abend zu den absolut zu warmen Varianten. Diese kann also schon mit erscheinen getrost als wenig wahrscheinlich eingestuft werden. Das Temperaturniveau sinkt mit seinem Mittelwert ab dem 8. Dezember in ca. 1.500 Meter Höhe auf -5 Grad ab, was die Schneefallgrenze bis auf 400 Meter absinken lassen kann. Es bleibt also alles wie gehabt - ein weitgehend normaler Temperaturverlauf in der ersten Dezember-Dekade mit kühleren Aussichten zum Beginn der zweiten Dekade.
AO- und NAO-Index mit interessanter Entwicklung
Der NAO-Index ist aktuell deutlich im negativen Bereich angesiedelt und steigt Anfang Dezember kurzzeitig in den positiven Bereich an. Das spricht für das angedeutete Islandtief. Nachfolgend sinkt der Wert aber wieder in den negativen Bereich ab. Das stützt nochmals die These der vergangenen Tage, dass eine nachhaltige Zonalisierung derzeit weniger wahrscheinlich ist.
Der AO-Index strebt in Richtung Neutralität, bleibt aber Anfang Dezember negativ und sinkt darüber hinaus wieder in den deutlich negativen Bereich ab. Eine Stabilisierung des Polarwirbels sieht anders aus und hält Optionen für den Winter offen.
Gestörter Polarwirbel
Unter extremen Voraussetzungen kann es in der ersten Dezember-Dekade auch schon zu einem Polarwirbelsplit kommen. Aber soweit ist man (noch) nicht. Aber die Kontrollläufe zeigen immer wieder einmal solche extremen Hochdruckeinschübe in den Polarwirbel. Entweder von Grönland oder von Sibirien ausgehend.
Langfristprognose
Wettertrend Winter 2018/19: Etwas zu warm
- Der Dezember 2018 wird zum aktuellen Stand mit einer Abweichung von -0,5 bis +0,5 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert normal und im Trend mit einer Abweichung von bis +1 Grad leicht zu mild simuliert. Im Niederschlagsverhalten sind gegenüber dem Sollwert keine Auffälligkeiten auszumachen.
- Für den Januar 2019 berechnet das Langfristmodell mit einer Abweichung von +0,5 bis +1 Grad eine leicht zu milde Temperaturentwicklung. Die Niederschlagsprognose ist zum aktuellen Stand positiv zu bewerten (zu nass).
- Im Februar 2019 rechnet das Langfristmodell mit einer Abweichung von +0,5 bis +1 Grad ebenfalls mit einer leicht zu warmen Temperaturentwicklung. Die Niederschlagsprognose fällt heute hingegen deutlich negativ aus (zu trocken).
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
September 2018 | +1,8 Grad | zu trocken |
Oktober 2018 | +1,7 Grad | zu trocken |
November 2018 | +1,4 bis +1,8 Grad | Trend: extrem zu trocken |
Dezember 2018 | -0,5 bis +1 Grad | Trend: normal bis leicht zu trocken |
Januar 2019 | +0,5 bis +1 Grad | Trend: deutlich zu nass |
Februar 2019 | +0,5 bis +1 Grad | Trend: zu trocken |