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Wetter Winter 2018/2019 aktuelle Wetterprognose vom 12.11.2018 - Dauerfrost mit frühwinterlichen Wetterverhältnissen?

| M. Hoffmann

Nach dem etwas unbeständigen Wettercharakter setzt sich ein Hochdrucksystem über Deutschland durch und sorgt für zurückgehende Temperaturen. Ob es noch kälter werden kann, hängt sehr stark von der Position des Hochdrucksystems ab. Auch Dauerfrost mit winterlichen Wetterverhältnissen steht zur Diskussion.

Das Problem von Hochdruckwetterlagen im November ist die Neigung zu ausgeprägten - teils dichten - Nebel- und Hochnebelfelder, welcher regional für unterschiedliches Wetter sorgen können. In einem Ort scheint die Sonne von einem wolkenlosen Himmel, im anderen Ort zeigt sich das typische November-Grau. Mit sinkendem Sonnenstand hat die Sonne zudem weniger an Kraft und da die Nächte nun länger als die Tage sind, sinken die Temperaturen unter Hochdruckeinfluss allmählich ab, was zum Ende der Woche die Neigung zu Nachtfrost ansteigen lassen kann. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter November 2018.

Das weiche Licht der Sonne sorgt im November für tolle Farben und teils spektakuläre Sonnenuntergänge
Das weiche Licht der Sonne sorgt im November für tolle Farben und teils spektakuläre Sonnenuntergänge

Wettertrend 14 Tage

Amerikanisches Wettermodell: Hoch Skandinavien mit winterlichen Ambitionen

Das amerikanische Vorhersage-Modell berechnet in seiner aktuellen Wetterprognose das Hoch zum 18. November mit seinem Kerngebiet über Skandinavien. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen in diesem Zeitraum in einer östlichen Grundströmung. Vor allem der böige Wind kann als sehr unangenehm empfunden werden.

Dauerfrost ein Thema

Vom 18. bis 20. November verlagert sich das Hochdrucksystem weiter nach Westen und liegt am 20. November zwischen Island, England und Skandinavien. An seinem südlichen und östlichen Gradienten führt das Hoch kalte Luftmassen aus nordöstlichen Richtungen nach Deutschland, was die Tageswerte auf -2 bis +5 Grad zurückgehen lassen kann. In den Nächten wäre mit -0 bis -5 Grad verbreitet mit Nachtfrost zu rechnen. Niederschlag ist weniger zu erwarten, doch können sich ein paar Feuchtpakete untermischen, was die eine oder andere Schneeflocke nicht ausschließt. Details hierzu müssen aber noch abgewartet werden.

Nasskalter Wettercharakter

Das Hochdrucksystem verlagert sich bis zum 26. November noch etwas weiter nach Westen und liegt im Bereich zwischen den Azoren, Island und Grönland. So wird der Raum über Skandinavien frei für die Tiefdrucksysteme und im Verbund mit dem hohen Luftdruck auf dem Atlantik können kalte Luftmassen polaren Ursprungs bis nach Deutschland, Österreich und der Schweiz geführt werden. Da diese aber über die warme Nordsee müssen, erwärmen diese sich, saugen sich aber gleichzeitig mit Feuchtigkeit voll, sodass bei Tageswerten von +1 bis +6 Grad ein nasskalter Wettercharakter zu erwarten ist. Die Schneefallgrenze könnte trotzdem bis auf tiefere Lagen herab absinken und ab den mittleren Lagen auch für die Ausbreitung einer Schneedecke sorgen. Eine frühwinterliche Wetterentwicklung? Wie eingangs erwähnt kommt es stark auf die Hochdruckposition an. Es gibt noch Spielraum für andere Entwicklungen und nicht selten werden solche Kaltluftvorstöße auch über das östliche Europa nach Süden abgeleitet.

Nordwest- bis Nordwetterlage - das Strömungsmuster stellt sich komplett um

Berechnung der Großwetterlage nach dem amerikanischen Prognose-Modell: Nordwest- bis Nordwetterlage - das Strömungsmuster stellt sich komplett um © www.meteociel.fr

Europäisches Prognose-Modell: Ein Hoch auf Skandinavien

Geht es nach der Wettervorhersage des europäischen Prognose-Modells, so bildet sich bis zum 19. November ebenfalls über Skandinavien ein kräftiges Hochdrucksystem aus. Der Kerndruck beträgt zeitweilig bis 1040 hPa und das ist für die Jahreszeit schon eine Hausnummer.

Hochdruckzone sorgt für unklare Wetterverhältnisse

Anstatt sich aber das Hochdruckgebiet im weiteren Verlauf nach Westen verlagert, dehnt es sich lediglich nach Westen aus und so entsteht eine Hochdruckzone von Grönland über England bis nach Mitteleuropa reichend. Deutschland, Österreich und die Schweiz belieben somit bis zum 22. November in einem gradientenschwachen Wetterumfeld. Nebel- und Hochnebel wären bei Temperaturen von +2 bis +8 Grad zu erwarten. Der erste Kaltluftschwall wird nach dieser Prognose über das östliche Europa nach Süden abgeleitet, doch hat die Konstellation der Wettersysteme das Potential für einen Kaltluftniedergang über Mitteleuropa. Man sieht das in der nachfolgenden Wetterkarte mit der Tiefdruckaktivität über dem europäischen Nordmeer.

Die Hochdruckzone sorgt für einen unklaren Wettertrend

Berechnung der Großwetterlage nach dem europäischen Prognose-Modell: Die Hochdruckzone sorgt für einen unklaren Wettertrend © www.meteociel.fr

Wettertrend: Kältere Temperaturen und ansteigende Niederschlags­wahrscheinlichkeit

Die Niederschlagswahrscheinlichkeit wird von den Kontrollläufen im Zeitraum vom 14. bis 23. November als gering eingestuft. Vom 23. bis 28. November aber steigt die Niederschlagsneigung zunehmend in den leicht erhöhten Bereich an.

Winterliche Temperaturen

Das Temperaturspektrum ist bis zum 18. November für die Jahreszeit deutlich zu warm und sinkt anschließend in einen Bereich ab, welcher für die Jahreszeit etwa um 1 bis 3 Grad zu kalt ausfallen kann. Das Temperaturspektrum liegt am 20. November zwischen -2 bis +6 Grad (Mittelwert: +2 bis +3 Grad über dem Westen, Norden und Süden und +1 Grad über dem Osten) und am 28. November zwischen -5 bis +6 Grad (Mittelwert: +1 bis +2 Grad über dem Norden und Westen, +0 Grad über dem Süden und -1 Grad über dem Osten). Mit Blick auf die leicht ansteigende Niederschlagsprognose sind Schneefälle und winterliche Straßenbedingungen in der letzten November-Dekade - zum aktuellen Stand - nicht auszuschließen.

Diagramm Temperaturen November 2018 vom 12.11.2018

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe November 2018 von zu kalt, normal, zu warm.

Wie stehen die Chancen auf Dauerfrost?

Geht es nach dem Wettertrend der Kontrollläufe, so liegt die Wahrscheinlichkeit für Dauerfrost am 27./28. November bei rund 35 Prozent und ist damit höher als normale bis zu warme Temperaturverhältnisse einzustufen. Der kälter werdende Wettertrend der letzten Tage bestätigt sich heute erneut.

Ob sich im Tagesverlauf daran etwas verändert hat und was das Langfristmodell nun für den Dezember 2018, Januar und Februar berechnet, klären wir heute Abend gegen 20:00 Uhr an dieser Stelle mit einer Aktualisierung der Wetterprognose Winter 2018/19.

Update der Wetterprognose von 20:00 Uhr
Kalt oder warm? Diese Frage bleibt auch zum heutigen Stand noch unbeantwortet, auch wenn es einen klaren Trend gibt.

Hochdruckdominanz: Trockenheit wird fortgesetzt
Zunächst einmal die negative Seite der kommenden Wetterentwicklung. Diese wird größtenteils - und voraussichtlich bis in den Dezember hinein - hochdruckdominiert ausfallen können. Großartige Niederschläge sind somit nicht zu erwarten, bzw. weniger wahrscheinlich.

Das amerikanische Vorhersage-Modell berechnete heute Nachmittag und auch heute Abend eine Variante, bei der das Hochdruckgebiet vom 16. bis 28. November sich über dem skandinavischen Raum positionieren kann. Je nach Achsverlauf ist phasenweise die Zufuhr kalter Luftmassen möglich. Im Tagesverlauf hat sich hinsichtlich der Temperaturentwicklung nur wenig verändert.

Es wird kälter - Schneeschauer möglich
Bestätigung erhält das amerikanische Prognose-Modell von den Kontrollläufen, welche den Temperaturmittelwert am 23. November im Bereich zwischen +1 bis +4 Grad und am 28. November zwischen +0 bis +3 Grad berechnen (die kälteren Werte über dem Osten, die wärmeren über dem Westen).
Die Niederschlagsneigung steigt ab dem 21. November leicht an, was leichte Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer bis in tiefere Lagen ab dem 23. November möglich machen könnte. Im Vergleich aber zu heute Morgen liegt das Hoch etwas östlicher, was den Kaltluftzustrom größtenteils über den Osten ableitet.

Kaltluftstrom wird östlich abgeleitet
Berechnung der Großwetterlage nach dem amerikanischen Prognose-Modell: Kaltluftstrom wird östlich abgeleitet © www.meteociel.fr


Hauptlauf: Außenseiter oder Trendsetter?
Wir hatten die Tage schon darüber berichtet, dass Ende November und Anfang Dezember die Kaltluftausbrüche polaren Ursprungs gerne mal über dem östlichen Europa nach Süden abgeleitet werden und die Simulation von heute Abend entspricht dem auch weitgehend. Doch schaut man sich die Kontrollläufe an, so zeigt sich eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine westliche Verlagerung des Hochs in den Bereich von Island und Grönland. Das wiederum hätte einen Kaltluftzustrom über Mitteleuropa und somit über Deutschland, Österreich und der Schweiz zur Folge. Gut möglich, dass sich der Hauptlauf in den kommenden Stunden anpasst, oder seinen "Weg" als Trendsetter weitergeht.

Hoch zwischen Island und Grönland ermöglicht über Mitteleuropa eine frühwinterliche Großwetterlage
Berechnung der Großwetterlage nach Kontrolllauf: Hoch zwischen Island und Grönland ermöglicht über Mitteleuropa eine frühwinterliche Großwetterlage © www.meteociel.fr


Gestörtes Zirkulationsmuster wahrscheinlicher
Schaut man auf den NAO- und AO Index, so werden ab dem 18. November beide negativ simuliert. Das spricht mehrheitlich für ein Hoch zwischen Island und Grönland. Ist also als Fürsprecher der kalten Variante zu bewerten.

Aktuelle Winterprognose des Langfristmodells
Der November wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu warm ausfallen. Aktuell beträgt die Abweichung rund +4,7 Grad und heute war erneut ein außergewöhnlich warmer Tag. In den kommenden Tagen wird es wieder etwas kühler, was den Differenz bis zum 20. November auf 3,5 bis 4 Grad absinken lassen könnte. Damit der November überhaupt noch normal ausfallen kann, müsste die letzte Dekade um 7 bis 8 Grad zu kalt ausfallen. Und das ist absolut nicht zu erkennen. Vielmehr pendelt der Mittelwert knapp unter dem langjährigen Mittelwert im fast normalen Bereich. Am Ende liegt der November voraussichtlich bei einer Abweichung von +2 bis +2,5 Grad im deutlich zu warmen Bereich.

Das Langfristmodell berechnet die Abweichung im letzten Herbstmonat zwischen +1 bis +3 Grad und über den Alpen bis +4 Grad. Die Niederschlagsprognose ist extrem trocken.

Für die Wintermonate Dezember 2018 und Januar 2019 zeigte sich in den letzten Tagen eine Korrektur, welche heute bestätigt wurde. Man nimmt so langsam Abstand von deutlich zu warmen Werten. Der Dezember soll mit einer Abweichung von -0,5 bis +1 Grad normal bis leicht zu warm und der Januar mit +0,5 bis +1 Grad leicht zu warm ausfallen können. Der Februar 2019 bleibt mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad deutlich zu warm.

In der Niederschlagsbilanz wird der Dezember leicht zu nass und der Januar und Februar deutlich zu nass bewertet. Auch wenn das Hoch nicht allzu viel "Wetteraction" zulassen wird, ist die kommende Wetterentwicklung äußerst spannend und kann schon frühzeitig einen wichtigen Baustein für den Winter 2018/19 setzen.

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