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Wetter Winter 2018/2019 aktuelle Wetterprognose vom 8.11.2018 - Die Hochdruckposition entscheidet maßgeblich über den weiteren Wetterverlauf

| M. Hoffmann

Kippt die Großwetterlage in eine für den Herbst typische nasskalte Richtung, oder bleibt es für die Jahreszeit einfach viel zu warm? Die Prognosen der Wettermodelle zeigen, was möglich ist.

In den kommenden Tagen wird das Wetter von mehr Wolken dominiert werden können und sonnige Momente werden seltener. Dafür aber nimmt die Niederschlagsneigung zu, welche am Samstag und in der Nacht auf Sonntag ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht und sich zum Start in die neue Woche über den Norden zurückzieht, während über dem Süden häufiger die Sonne zum Vorschein kommen kann. Die Temperaturen aber steigen weiter an und können zum Montag über dem Süden örtlich bis +20 Grad erreichen. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter November 2018.

Mehr Wind, mehr Wolken und mehr Regen. Das Novemberwetter wird herbstlicher
Mehr Wind, mehr Wolken und mehr Regen. Das Novemberwetter wird herbstlicher

Niederschlagsprognose: Viel Regen über dem Westen, trocken über dem Südosten

Die aktuelle Niederschlagsprognose berechnet bis zum 14. November Niederschlagssummen von 12 bis 30 l/m² über dem Westen (örtlich bis 40 l/m²) und 0 bis 10 l/m² über dem Osten, wobei über dem Südosten mit 0 bis 3 l/m² kaum Niederschlag berechnet wird. Die Grenze verläuft in etwa zwischen Hamburg und Stuttgart.

Wettertrend 14 Tage

Amerikanisches Wettermodell: Das Wetter im Umbruch

Das amerikanische Prognose-Modell bleibt seiner Wettervorhersage der letzten Tage weitgehend treu. Anfang der kommenden Woche baut sich über dem westlichen Russland ein beachtliches Hochdrucksystem mit einem Kerndruck von bis zu 1040 hPa auf. Dem gegenüber stehen die Tiefdrucksysteme auf dem Atlantik und Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen inmitten einer sehr warmen Südströmung.

Im Zeitraum vom 12. bis 14. November verlagert sich der Schwerpunkt des Hochdrucksystems über die Mittelmeerregion, während die atlantische Frontalzone weiterhin daran arbeitet, sich nach Skandinavien auszudehnen. Das gelingt aber nicht, da sich zum 15. November das Hochdruckgebiet von der Mittelmeerregion nach Norden - bis über den skandinavischen Raum - ausdehnt und mit seinem Kern direkt über Deutschland, Österreich und der Schweiz liegen kann. Gradientenschwaches Wetter mit Nebel. Löst dieser sich auf, scheint verbreitet die Sonne, was die Tageswerte auf +10 bis +15 Grad ansteigen lassen kann - und das Mitte November!

Aber das Hochdrucksystem wird nach dieser Prognose nicht von Dauer sein, denn über dem östlichen Kanada und dem europäischen Nordmeer werden sehr kalte Luftmassen nach Süden geführt. Das wiederum regt die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik an und steuern in Richtung Skandinavien. Das Hoch weicht nach Westen aus und positioniert sich zum 21. November auf dem Atlantik zwischen Island, den Azoren und England. Deutschland gelangt in eine nördliche Grundströmung, was die Zufuhr kälterer Luftmassen ermöglicht. Gleichzeitig gelingt der atlantischen Frontalzone der Sprung in Richtung Skandinavien und im Ergebnis daraus entsteht eine aktiv-dynamische Großwetterlage bei einer nasskalten, windigen und somit durchaus herbstlichen Witterung.

Atlantikhoch mit verändertem Zirkulationsmuster

Das Hochdrucksystem liegt mit einem Kerndruck von 1045 hPa am 23. November auf dem Atlantik und hat das Bestreben sich weiter nach Norden - in Richtung Grönland/Island - auszudehnen. Gelingt das, so wären in der letzten Novemberdekade Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer über Deutschland zu diskutieren. Gelingt das nicht, so wäre eine nasskalte Nordwest-, oder windige und abwechslungsreiche Westwetterlage in Erwägung zu ziehen.

Die Hochdruckposition ist entscheidend für den weiteren Verlauf des Novemberwetters

Berechnung der Großwetterlage nach dem amerikanischen Prognose-Modell: Die Hochdruckposition ist entscheidend für den weiteren Verlauf des Novemberwetters © www.meteociel.fr

Europäisches Prognose-Modell: Strukturelle Veränderungen

Auch nach der Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells zeigt sich zum Start in die neue Woche das kräftige Hochdrucksystem über dem westlichen Russland, welches bis über die Mittelmeerregion eine Hochdruckbrücke aufbauen kann. Deutschland, die Schweiz und auch Österreich liegen bis zum 15. November im Einflussbereich dieses Hochdrucksystems, was für die Jahreszeit zu warme Temperaturen wahrscheinlicher als zu kalte macht.

Extreme Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik

Zum aktuellen Stand berechnet das europäische Prognose-Modell am 16. November ein gigantisches Tiefdruckgebiet zwischen dem östlichen Kanada und Grönland. Der Kerndruck kann auf bis 940 hPa absinken. Gleichzeitig kommt die atlantische Frontalzone - aufgrund der Hochdruckblocke - nicht weiter nach Osten voran und tropft nach Süden in Richtung der Azoren ab. Somit meridionalisiert sich das Strömungsmuster und das Hoch keilt zum 17. November nach Norden in Richtung Skandinavien auf. Deutschland gelangt auch nach dieser Berechnung in eine nördliche Strömungskomponente, was die Temperaturen bis zum 18. November weiter - in den für die Jahreszeit typischen - Bereich absinken lassen kann. Simuliert werden Tageswerte von +4 bis +8 Grad und örtlich bis +10 Grad.

Regen über dem Westen, Trockenheit über dem Osten

Das ist und bleibt so. Auch in der heutigen Wettervorhersage berechnet das europäische Wettermodell bis zum 17. November über dem Osten Niederschlagssummen von 0 bis 8 l/m² und über dem Westen 8 bis 30 l/m². Der meiste Niederschlag wird westlich der Linie von Hamburg und dem Schwarzwald simuliert.

Meridionales Strömungsmuster

Berechnung der Großwetterlage nach dem europäischen Prognose-Modell: Meridionales Strömungsmuster © www.meteociel.fr

Überwiegende Hochdruckdominanz

Wie bereits gestern überwiegt auch im heutigen Resümee die Hochdruckdominanz bis zum 18. November. Darüber hinaus ergeben sich größere Unsicherheiten in der Wetterentwicklung. Wohin die Reise gehen wird, ob kalt oder weiterhin mild, hängt sehr stark davon ab, welche Position das Hochdrucksystem einnehmen wird. Strebt es nach Norden - so in den Bereich zwischen Grönland, Island oder Skandinavien - sind kalte Wetterlagen über Mitteleuropa möglich. Liegt es stattdessen über den Azoren, der Mittelmeerregion oder dem östlichen Europa, so sind für die Jahreszeit weiterhin zu warme Temperaturen zu erwarten.

Wettertrend: Wenig Niederschlag und zurückgehende Temperaturen

Auch das hat sich gegenüber den letzten Tagen kaum Verändert. Die Kontrollläufe berechnen bis zum 19. November einen für die Jahreszeit deutlich zu warmen Temperaturtrend, welcher phasenweise um 4 bis 8 Grad über dem langjährigen Mittelwert liegen kann. Ab dem 18. November aber gehen die Werte Tag für Tag etwas zurück und erreichen mit ihrem Mittelwert zum 21. November den vieljährigen Durchschnittswert.

Das Temperaturspektrum erstreckt sich am 15. November zwischen +7 bis +16 Grad (Mittelwert: +10 bis +13 Grad) und am 23. November zwischen -3 bis +9 Grad (Mittelwert: +3 bis +5 Grad). Die Niederschlagsneigung ist im Zeitraum vom 9. bis 14. November über dem Westen, Norden und Süden als mäßig hoch zu bewerten und sinkt darüber hinaus bis zum 24. November in den schwach erhöhten Bereich ab. Somit bestätigen auch die Kontrollläufe die schwache Niederschlagsleistung über Ostdeutschland.

Diagramm Temperaturen November 2018 vom 8.11.2018

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe November 2018 von zu kalt, normal, zu warm.

Langfristprognose

Wettertrend November: Trockener und warmer November

Die Wetterprognose der Wettermodelle lässt es ja schon erahnen, wenn bis zur Monatsmitte über dem Westen 30 Prozent und über dem Osten 10 Prozent der sonst üblichen Niederschlagsmengen niedergegangen sind, dass es für die letzte November-Dekade schon eine ordentliche Veränderung der Großwetterlage bedarf, um noch auf Normalniveau zu kommen. Gleiches gilt auch für die Temperaturen. Und da beides weniger Wahrscheinlicher ist, rechnet das Langfristmodell in seinem aktuellen Wettertrend den November mit einer Abweichung von +2 bis +4 Grad deutlich zu warm und auch extremst zu trocken.

Wettertrend Winter 2018/19: Leichte Korrekturen

Man wartet ja geradezu gespannt darauf, ob das Langfristmodell irgendwann einmal etwas Bewegung in seine sonst viel zu warme Winterprognose bringt. Denn seit Monaten wird die Wintersaison 2018/19 deutlich zu warm und zu nass berechnet, was ganz gut in das Schema des Ausgleichsverhaltens passt. Heute zeigen sich leichte Korrekturen, vor allem für die ersten beiden Wintermonate.

  • Der Dezember 2018 wird mit einer Abweichung von +0,5 bis +2 Grad etwas bis deutlich zu warm simuliert. Die Niederschlagsprognose zeigt sich unauffällig gegenüber dem langjährigen Mittelwert. Das zeigt, dass die Niederschlagsleistung im Vergleich zum November im Dezember anzieht.
  • Eine wesentliche Korrektur hat heute der Januar 2019 erhalten. Betrug die Abweichung vor ein paar Tagen noch +1 bis +3 Grad, so sind es heute +0,5 bis +1 Grad. Ganz über dem Norden zeigt sich auch eine Abweichung von -0,5 bis +0,5 Grad im normalen Bereich. Die Niederschlagsneigung ist deutlich erhöht. Schneefall und winterliche Wetterphasen sind also möglich. Viel Schnee könnte der Januar über den Alpen und den höher gelegenen Regionen bringen.
  • Unverändert aber bleibt der Februar 2019. Die Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert beträgt - zum aktuellen Stand - +1 bis +2 Grad. Die Niederschlagsneigung ist als erhöht zu bewerten.
Abweichungen der Temperaturen im Herbst und Winter 2018/19 gegenüber dem langjährigen Mittelwert
Monat Tem­peratur Nieder­schlag
September 2018 +1,8 Grad zu trocken
Oktober 2018 +1,7 Grad zu trocken
November 2018 +2 bis +4 Grad Trend: extrem zu trocken
Dezember 2018 +0,5 bis +2 Grad Trend: normal bis leicht zu trocken
Januar 2019 +0,5 bis +1 Grad Trend: deutlich zu nass
Februar 2019 +1 bis +2 Grad Trend: zu nass

Diagramm der Temperaturentwicklung Winter 2018/2019 vom 8.11.2018

Update der Wetterprognose von 20:00 Uhr
Heute Nachmittag simulierte das amerikanische Prognosemodell im Zeitraum vom 14. bis 24. November eine dominierende Hochdruckzone über Mitteleuropa. Weder kühlere Luftmassen, noch Niederschlagsgebiete hätten eine Chance gegen dieses Hochdrucksystem gehabt. Und es unterstreicht nochmals, wie sehr es auf diese Hochdruckposition in den kommenden Tagen ankommen wird.

Doch der Blick auf die Kontrollläufe zeigte relativ rasch und eindrucksvoll, dass das amerikanische Wettermodell eines der wärmsten Varianten darstellte - und das zum wiederholten Male. Die Kontrollläufe indes favorisierten eine sich weiterhin langsam normalisierende Temperaturtendenz in der letzten November-Dekade. Veränderungen sind also zu erwarten gewesen und die gab es auch heute Abend.

Kältere Optionen
Zunächst einmal bestätigt das amerikanische Prognose-Modell die Wetterprognose einer für die Jahreszeit zu warmen Wetterentwicklung bis zum 18./19. November. Die atlantische Frontalzone und das Hochdrucksystem stehen sich quasi gegenüber, doch positioniert sich das Hoch direkt über Mitteleuropa. So ergibt sich daraus eine über Deutschland, Österreich und der Schweiz gradientenschwache Großwetterlage. Lösen sich die Nebelfelder der Nacht auf, kann tagsüber häufig die Sonne zum Vorschein kommen und die Temperaturen auf +8 bis +13 Grad anstiegen lassen. In den Nächten ist häufiger wieder mit Nachtfrost zu rechnen. Niederschläge sind im Zeitraum vom 14. bis 19. November weniger wahrscheinlich.

Im Zeitraum vom 19. bis 24. November greift das amerikanische Prognose-Modell eine Variante von gestern auf. Das Hochdrucksystem dehnt sich über Mitteleuropa nach Norden in Richtung Skandinavien aus und bildet dort zum 23. November ein autarkes Hochdrucksystem aus. Deutschland, die Schweiz und auch Österreich gelangen in eine kühle Ost- bis Nordostströmung.

Wie kalt kann es werden?
Sollte sich tatsächlich eine Ostströmung einstellen können, so wäre in der letzten November-Dekade Tageshöchstwerte im Bereich von -3 bis +5 Grad nicht auszuschließen. Vor allem in den Nächten wäre dann mit mäßig starken Nachtfrost zu rechnen.

Wäre Schneefall möglich
Ostwetterlagen neigen seltener zu einer erhöhten Niederschlagsneigung. Sollte aber doch der eine oder andere Schauer dabei sein, so wären diese bis in tiefere Lagen als Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer zu erwarten.
Im Endeffekt handelt es sich bei der Simulation von heute Abend erneut um eine Erhaltungsneigung, was die Trockenheit noch bis in den Dezember 2018 hinein führen könnte.

Mit dem Skandinavienhoch wird erneut eine gestörte Zirkulation berechnet
Berechnung der Großwetterlage nach dem amerikanischen Prognose-Modell: Mit dem Skandinavienhoch wird erneut eine gestörte Zirkulation berechnet © www.meteociel.fr


Wie wahrscheinlich ist ein deutliche Abkühlung?
Der Hauptlauf von heute Abend ist ganz gut in die Kontrollläufe eingebettet und die kälteren Varianten haben ab dem 20. November zugenommen. Doch darf man zunächst einmal nach der langen - viel zu warmen und trockenen - Witterung keine "Wunder" erwarten. Der Mittelwert der Kontrollläufe normalisiert sich und ist zum aktuellen Stand keineswegs als zu kalt zu bewerten.

Wettertrend: Deutlich zu trocken
Auch das wird heute Abend von den Kontrollläufen bestätigt. Im Zeitraum vom 14. bis 24. November werden kaum Niederschlagssignale berechnet. Schaut man auf die aktuell kumulierten Niederschlagssummen bis zum 24. November, so werden über dem Westen und Norden Summen von 8 bis 25 l/m² und örtlich bis 30 l/m² berechnet. Über dem Süden und Osten ist es mit 2 bis 15 l/m² schon bedeutend weniger und etwa östlich der Linie vom Bodensee und Dresden werden 0 bis 2 l/m² berechnet. Anders formuliert setzt sich die Trockenheit über weite Teile von Deutschland mit hoher Wahrscheinlichkeit bis in das letzte November-Drittel hinein fort.

Ob es so kommen mag, werden die kommenden Tage zeigen müssen. Der Wettertrend zeigt sich ab dem 15./16. November äußerst volatil und es wird weiterhin sehr viel davon abhängen, wie sich das Hochdrucksystem wird positionieren können.

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