Wetter Winter 2018/2019 aktuelle Wetterprognose vom 31.10.2018 - Die zu warme und trockene Witterung setzt sich fort

| M. Hoffmann

Die Trockenheit und für die Jahreszeit zu warmen Temperaturen haben ein hohes Potential sich im November fortzusetzen. Wann aber kann es wieder kälter werden?

Nach den turbulenten Wetterereignisse der letzten Tage beruhigt sich nun bis zur Wochenmitte das Wetter. Bei einem Mix aus Sonne und Wolken sind im Schwerpunkt über dem Westen immer wieder mal ein paar Regentropfen möglich, viel an Niederschlag ist jedoch nicht zu erwarten. Der Wind kommt meist schwach bis mäßig aus östlichen bis südlichen Richtungen, was die Temperaturen von +8 bis +14 Grad bis zum 6. November auf +13 bis +18 Grad ansteigen lassen kann. Das sind für die Jahreszeit zu warme Temperaturen. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage November 2018.

Klare Struktur der Wettersysteme

Damit eine südliche und warme Grundströmung zustande kommen kann, bedarf es eines Tiefdrucksystems auf dem Atlantik und eines Hochdrucksystems über dem östlichen Europa. Und diese Konstellation setzt sich in den ersten Novembertagen über Deutschland, Österreich und der Schweiz durch. Mit Föhnunterstützung können in Alpenregionen auch Werte von +15 bis +20 Grad erreicht werden. Das ist im Verhältnis gegenüber dem langjährigen Mittelwert etwa um 4 bis 11 Grad zu warm.

Lockere Wolkenfelder sorgen für etwas Sonnenschein, was in den Abendstunden zu spektakulären Sonnenuntergängen führen kann
Lockere Wolkenfelder sorgen für etwas Sonnenschein, was in den Abendstunden zu spektakulären Sonnenuntergängen führen kann

Amerikanisches Vorhersage-Modell: Erste Novemberdekade zu warm, dann kältere Wetterentwicklungen möglich

Nach der aktuellen Wettervorhersage des amerikanischen Prognose-Modells bleiben die Fronten bis zum 10. November wie gehabt. Ein Tief auf dem Atlantik und ein Hochdrucksystem über dem östlichen Europa, welches sich bis zum 10. November etwas weiter nach Westen positionieren kann.

Zum warmes und trockenes Wetter

In Folge daraus wäre bis zum 10. November nur mit einer sehr geringen Niederschlagsleistung zu rechnen. In einem gradientenschwachen Umfeld kann es zur Ausbildung von Nebelfeldern kommen, welche sich tagsüber rasch auflösen. Die Temperaturen pendeln sich in dieser Vorherhersage auf Werte von +11 bis +16 Grad ein. Mit Nebel etwas darunter und mit viel Sonnenschein auch etwas darüber.

Kältere Varianten können sich in der zweiten Novemberdekade durchsetzen

Zumindest, wenn es nach der aktuellen Wetterprognose geht. Das Hoch rückt bis zum 13. November weiter nach Westen vor und positioniert sich zur Monatsmitte zwischen England und Island. Das blockiert die atlantische Frontalzone vollständig und Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen auf die kühle Rückseite des Hochdrucksystems in eine nördliche Strömungskomponente.

Schneeschauer nicht ausgeschlossen

Die Temperaturen könnten demnach im Zeitraum vom 13. bis 15. November auf +2 bis +8 Grad zurückgehen und mit einer höheren Schauerneigung könnten Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer bis in tiefere Lagen möglich sein. In den Nächten wäre ab dem 12. November wieder mit Nachtfrost zu rechnen. Ob es so kommt, bleibt aber noch abzuwarten - das Hoch zieht zu schnell nach Westen. Veränderungen sind in den kommenden Stunden sehr wahrscheinlich. Spannend aber ist diese Entwicklung allemal.

Ein Hoch westlich von Europa könnte für kühles Herbstwetter sorgen

Berechnung der Großwetterlage nach dem amerikanischen Prognose-Modell: Ein Hoch westlich von Europa könnte für kühles Herbstwetter sorgen © www.meteociel.fr

Europäisches Prognose-Modell: Zu warmes Herbstwetter

Wenig Veränderungen im Wettertrend des europäischen Vorhersage-Modells. Bis zum 10. November bleiben die Fronten zwischen den atlantischen Tiefdrucksystemen und dem osteuropäischen Hochdrucksystem erhalten. Mit einer südlichen Grundströmung werden für die Jahreszeit zu warme Temperaturen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz geführt werden können. Niederschläge sind nicht gänzlich auszuschließenden, beschränken sich zumeist auf die westlichen Regionen. Mit berechneten Niederschlagssummen aber von 0 bis 10 l/m² bleibt die Dürre über weite Teile von Deutschland erhalten.

Deutschland, Österreich und die Schweiz verbleiben in einer südlich warmen Grundströmung

Berechnung der Großwetterlage nach dem europäischen Prognose-Modell: Deutschland, Österreich und die Schweiz verbleiben in einer südlich warmen Grundströmung © www.meteociel.fr

Wettertrend: Für die Jahreszeit zu trockenes und zu warmes Wetter

Im Wettertrend der Kontrollläufe gibt es kaum mehr Zweifel an der nun bevorstehenden Großwetterlage. Erst mit Beginn der zweiten Novemberdekade zeigt sich etwas mehr Spielraum für andere Großwetterlagen. Doch bestätigt sich auch, dass die Variante des amerikanischen Wettermodells ein kalter Ausreißer ist und diese Prognose in den kommenden Stunden voraussichtlich korrigiert werden wird. Wahrscheinlicher ist und bleibt ein für die Jahreszeit zu warmer und trockener Wettercharakter.

Das Temperaturspektrum liegt am 8. November zwischen +8 bis +17 Grad (Mittelwert: +12 bis +13 Grad) und am 15. November zwischen +0 bis +15 Grad (Mittelwert: +7 bis +8 Grad). Im Vergleich zum langjährigen Mittelwert sind das um etwa 2 bis 5 Grad zu warme Werte.

Vereinzelt ein paar Niederschlagssignale

Die Niederschlagsneigung ist um den 2. November etwas erhöht, schwächt sich aber bis zum 7. November deutlich ab. Im Zeitraum vom 8. bis 15. November bleibt die Niederschlagsberechnung im schwachen Bereich. Mit länger andauerndem Landregen ist vorerst nicht zu rechnen.

Diagramm Temperaturen November 2018 vom 31.10.2018

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe November 2018 von zu kalt, normal, zu warm.

Wettertrend des Langfristmodells: Der gesamte November deutlich zu warm?

Danach sieht es wohl zum aktuellen Stand aus. Geht es nach der aktuellen Langfristprognose, so soll der November 2018 mit einer Abweichung von +1 bis +3 Grad deutlich zu warm ausfallen können. Im Niederschlagsverhalten zeigt sich gegenüber dem langjährigen Sollwert ein deutliches Defizit (zu trocken).

Wettertrend Winter 2018/19: Zu warme Aussichten

  • Für Winterfans ist das Langfristmodell derzeit ein Graus. Der Dezember 2018 wird mit einer Abweichung zum aktuellen Stand von +1 bis +2 Grad deutlich zu warm simuliert. Im Niederschlagverhalten zeigt sich eine leicht zu trockene Tendenz.
  • Der Januar 2019 wird mit einer Abweichung von +1 bis +3 Grad sogar noch etwas wärmer simuliert. In der Niederschlagsprognose dafür aber deutlich zu nass.
  • Ähnlich warm ist mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad auch der Februar 2019, welcher im Niederschlagsverhalten leicht zu nass simuliert wird.

Ob das aber wirklich so kommen mag, bleibt noch abzuwarten. Warum? Es wird entscheidend sein, ob sich im November und Dezember das Ausgleichsverhalten wird durchsetzen können. Dann ist mit einem zu warmen und zu nassen Winter 2018/19 zu rechnen. Setzt sich aber die Erhaltungsneigung fort, so hat ein trockener und kalter Winter seine Chancen.

Abweichungen der Temperaturen im Herbst und Winter 2018/19 gegenüber dem langjährigen Mittelwert
Monat Tem­peratur Nieder­schlag
September 2018 +1,8 Grad zu trocken
Oktober 2018 +1,7 Grad zu trocken
November 2018 +1 bis +3 Grad Trend: zu trocken
Dezember 2018 +1 bis +2 Grad Trend: normal bis leicht zu trocken
Januar 2019 +1 bis +3 Grad Trend: zu nass
Februar 2019 +1 bis +2 Grad Trend: etwas zu nass

Diagramm der Temperaturentwicklung Winter 2018/2019 vom 31.10.2018

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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