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Wetter Herbst und Winter 2018/19 aktuelle Wetterprognose vom 05.09.2018 - Ein Wetterumschwung in Richtung Herbst?

| M. Hoffmann

Der Herbst möchte sich gerne über Deutschland durchsetzen, doch sorgt ein Hochdruckkeil für eine spätsommerliche Wetterentwicklung. Zur Monatsmitte aber zeigt sich eine spannende Wetterentwicklung.

Ein Tiefdrucksystem zwischen England und der Nordsee weitet seinen Einflussbereich zum Ende der Woche auf Deutschland aus und sorgt am Donnerstag und Freitag für gelegentliche Schauer und Gewitter, welche über dem Südosten auch länger andauernd ausfallen können. Zuvor erreichen die Temperaturen mit +24 bis +28 Grad und über dem Westen örtlich bis +30 Grad nochmals sommerlich warme Werte, gehen anschließend aber in den spätsommerlich warmen Bereich über. Mehr dazu in der aktuellen Prognose für das Wetter im September 2018.

Hochdruck- und Tiefdruckzone dehnen sich aus

Einfach wird die Wettervorhersage in den kommenden Tagen nicht werden, denn vieles deutet darauf hin, dass Deutschland, Österreich und die Schweiz zwischen die Fronten der atlantischen Frontalzone und einem Keil des Azorenhochs gelangen. Daraus könnte eine unbeständige und warme Südwestwetterlage entstehen.

Der Spätsommer dominiert - noch
Der Spätsommer dominiert - noch

Amerikanisches Prognosemodell: Übergangswetter in den Herbst

Das amerikanische Wettermodell bestätigt in seiner aktuellen Wetterprognose die Vorhersage von gestern. Zunächst einmal dominiert die Südwestwetterlage im Zeitraum vom 10. bis 13. September. Die atlantische Frontalzone dehnt sich in diesem Zeitraum weiter in Richtung Skandinavien aus, während der Hochdruckkeil noch dagegen halten kann.

So kann der Norden von Deutschland mehr von den Tiefdruckausläufern beeinflusst werden, während der Süden mehr vom Hochdruckkeil profitieren kann. Viel an Niederschlag ist aber über dem Norden nicht zu erwarten. Die Temperaturen aber können mit +24 bis +28 Grad größtenteils im sommerlich warmen Bereich liegen.

Ein zunehmend herbstlicher Wettercharakter

Durch den Vorstoß der atlantischen Frontalzone bis nach Skandinavien, kommt die Hochdruckzone über Mitteleuropa in Bedrängnis und weicht nach der Vorhersage des amerikanischen Wettermodells im Zeitraum vom 13. bis 18. September mehr und mehr nach Südwesten zurück, während sich die Tiefdruckrinne von Neufundland bis nach Skandinavien festigt. Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen zunehmend in eine nordwestliche und von Tiefdrucksystemen dominierte Grundströmung.

Mit Wind, Regen und Temperaturen von +14 bis +18 Grad wäre ab dem 16. September ein zunehmend herbstlicher Wettercharakter zu erwarten.

Polarwirbelberechnung September

Berechnung Polarwirbel nach dem amerikanischen Vorhersagemodell: Bis Mitte September Spätsommer, dann zeigt sich mit einem meridionalen Strömungsmuster ein herbstlicher Wettercharakter © www.meteociel.fr

Europäisches Wettermodell: Eine Zwischenlösung

War das europäische Wettermodell in seiner gestrigen Wetterprognose mit einer herbstlichen Variante noch sehr forsch, so zeigt sich heute eine Art Zwischenlösung.

Denn auch hier soll sich im gesamten Zeitraum vom 10. bis 15. September eine südwestlich orientierte Grundströmung einstellen können. Hervorgerufen wird diese durch ein sich nach Skandinavien verlagerndes Tiefdruckzentrum und einem Hochdruckkeil von den Azoren bis über das östliche Europa reichend.

Im Verlauf nehmen die Tiefdrucksysteme mehr und mehr Einfluss auf das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz, was den Wettercharakter vom Spätsommer allmählich in den Frühherbst wechseln lässt. Vom eigentlichen Herbst ist man aber noch ein Stück weit entfernt.

Das meridionale Strömungsmuster - wie es das amerikanische Vorhersagemodell simuliert - ist beim europäischen Wettermodell nicht zu finden.

Polarwirbelberechnung September

Berechnung Polarwirbel nach dem europäischen Vorhersagemodell: Tiefdruckaktivität nimmt zu und aus Spätsommer kann Frühherbst werden © www.meteociel.fr

Kontrollläufe: Erste Septemberhälfte zu warm

Die viel zu warmen Temperaturen der letzten Tage haben die Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert auf aktuell +3 Grad ansteigen lassen. Der September 2018 ist bislang viel zu warm und daran wird sich nach den Wetterprognosen der Kontrollläufe wohl auch bis zur Monatsmitte nichts ändern.

Erst nach dem 15. September zeigt sich nach den Kontrollläufen eine langsame Normalisierung der Temperaturwerte. So liegt das Temperaturspektrum am 12. September zwischen +15 bis +28 Grad (Mittelwert: +22 Grad über dem Norden und +26 Grad über dem Süden) und am 19. September zwischen +11 bis +27 Grad (Mittelwert: +18 Grad). Der Mittelwert vom 19. September entspricht in etwa dem langjährigen Durchschnittswert.

Landregen? Vorerst nicht!

Solange die Hochdruckzone das Wettergeschehen noch dominieren kann, ist vorerst nicht mit flächendeckendem und länger andauernden Landregen zu rechnen. So zeigen sich um den 8. September Niederschlagsspitzen, doch die Niederschlagsneigung erhöht sich nach der Prognose der Kontrollläufe erst nach dem 15. September. Das stützt den spätsommerlichen Wettercharakter bis zu Monatsmitte mit einer nachfolgend höheren Wahrscheinlichkeit eines Wetterumschwungs.

Diagramm Temperaturen September 2018 vom 05.09.2018

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe September 2018 von zu kalt, normal, zu warm.

Langfristmodell: Wettertrend für den Herbst und Winter 2018/2019

Der aktuelle Wettertrend des Langfristmodells berechnet den September mit einer Abweichung von -0,5 bis +1 Grad normal bis zu warm. Kumuliert man aber die Werte der aktuellen Wetterprognosen, so könnte der Überschuss der Temperaturen bis zur Monatsmitte mit einer Abweichung von 2 bis 3 Grad im zu warmen Bereich liegen. Die zweite Septemberhälfte müsste also deutlich kühler ausfallen, damit der September überhaupt noch normal werden kann - und genau solch eine Entwicklung stützt das Langfristmodell schon seit einigen Wochen.

Ganz ähnlich soll das Wetter im Oktober 2018 verlaufen. Die Abweichung wird mit -0,5 bis +1 Grad ebenfalls normal bis leicht zu warm simuliert, bevor im November mit +0,5 bis +2 Grad der Wettertrend in Richtung deutlich zu warm wechselt.

Der September soll etwas zu trocken, der Oktober deutlich zu trocken und der November weitgehend normal mit dem Trend etwas zu trocken ausfallen. Fasst man die Herbstmonate zusammen, so soll der Herbst 2018 - zum aktuellen Stand - etwas zu warm und zu trocken ausfallen können.

Der November kündigt es schon an und nach dem Wettertrend des Langfristmodells soll sich im Winter 2018/19 ein Ausgleichsverhalten durchsetzen können. Stark vereinfacht ausgedrückt, soll aus zu trocken zu nass werden. Mehr Wolken und mehr Niederschlag bedeuten im Winter aber auch wärmere Temperaturen, so dass die Wintermonate von Dezember bis Februar 2019 mit einer Abweichung von +1 bis +3 Grad deutlich zu warm ausfallen könnten. Zusammenfassend könnte sich nach dem Langfristmodell eine deutlich zu warme und zu nasse Wintersaison 2018/2019 ergeben. Ob das so kommen mag, bleibt abzuwarten.

Abweichungen der Temperaturen im Herbst und Winter 2018/19 gegenüber dem langjährigen Mittelwert
Monat Tem­peratur Nieder­schlag
September 2018 -0,5 bis +1 Grad Trend: zu trocken
Oktober 2018 -0,5 bis +1 Grad Trend: deutlich zu trocken
November 2018 +0,5 bis +2 Grad Trend: leicht zu trocken
Dezember 2018 +1 bis +3 Grad Trend: zu nass
Januar 2019 +1 bis +3 Grad Trend: zu nass
Februar 2019 +1 bis +3 Grad Trend: zu nass

Diagramm der Temperaturentwicklung Winter 2018/2019 vom 05.09.2018

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