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Wetter Herbst und Winter 2018/2019 aktueller Wettertrend vom 21.08.2018 - Spätsommer zum Herbstauftakt und wie wird der Winter?

| M. Hoffmann

Ein Temperatursturz steht am kommenden Wochenende bevor und sorgt schon einmal für frühherbstliche Temperaturen. Bleibt das so, oder kehrt zum meteorologischen Herbstbeginn der Spätsommer zurück?

Der meteorologische Herbst nähert sich mit dem September in großen Schritten und schon am kommenden Wochenende bekommen manche Regionen in Deutschland mit einem Temperatursturz und Dauerregen einen Vorgeschmack auf den Frühherbst. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose August 2018.

Nun ist aber die Frage - bleibt das Wetter bis in den ersten Herbstmonat so kühl, oder schafft es der Spätsommer noch einmal zurückzukehren?

Schaut man sich die Struktur der Großwetterlage an, so verlagert sich in den kommenden Stunden die atlantische Frontalzone über den skandinavischen Raum und löst dabei die Hochdruckzone über Mitteleuropa in zwei Teile auf. Der eine Teil liegt über den Azoren, der andere über dem westlichen Russland. Dazwischen entsteht eine Lücke, in welche die atlantischen Tiefdrucksysteme vordringen können.

In Folge daraus ist mit kühlen - den frühherbstlichen - Temperaturen und dem gelegentlichen Niederschlag zu rechnen. Entscheidend für das Wetter zum Herbstbeginn wird nun sein, wie sich die atlantische Frontalzone wird positionieren können.

Der Spätsommer kann im Herbst beeindruckend <em>schön</em> sein
Der Spätsommer kann im Herbst beeindruckend schön sein

Amerikanisches Prognosemodell: Unbeständig, aber nicht kühl

Die aktuelle Wetterprognose des amerikanischen Vorhersagemodells berechnet den Temperaturrückgang im Zeitraum vom 24. bis 26. August.

Nachfolgend kann sich die atlantische Frontalzone aber über Skandinavien nicht behaupten und verlagert ihr Zentrum wieder in Richtung Island. Das gibt den beiden Hochdrucksystemen bis September wieder Zeit und Raum über Mitteleuropa eine spätsommerliche Hochdruckzone aufzubauen. Nach anfänglich unbeständigen Wetter nimmt die Niederschlagsleistung ab und die Temperaturen können sich auf +19 bis 24 Grad in einem für die Jahreszeit entsprechenden Bereich einpendeln.

Polarwirbelberechnung September

Berechnung Polarwirbel nach dem amerikanischen Vorhersagemodell: Kühle Temperaturphase nur von kurzer Dauer - nachfolgend Aufbau einer Hochdruckzone über Mitteleuropa, was einen spätsommerlichen Wettercharakter zum Herbstbeginn zur Folge haben kann © www.meteociel.fr

Interpretiert man die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells, so zeigt sich eine starke Wellenbewegung entlang der Polarfront. Wärme wird nach Norden und Kälte nach Süden geführt. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen Anfang September im gemäßigt warmen Bereich der Hochdruckzone. Liegt das Hoch etwas westlicher, so kann es kühler werden. Liegt das Hoch aber weiter östlich, so kann der Spätsommer auch hochsommerlich warm werden.

Europäisches Wettermodell: Unbeständiges Spätsommerwetter

Das europäische Vorhersagemodell ist zögerlicher, bzw. unentschlossener. Auch hier wird der Temperatursturz zum kommenden Wochenende berechnet. Nachfolgend strebt von den Azoren ein Hochdruckkeil in Richtung Mitteleuropa, kann sich aber nicht vollständig, bzw. nur über dem Süden durchsetzen.

Der Wettercharakter bleibt dementsprechend bis Anfang September unbeständig und mäßig warm. Doch zeichnet sich auch hier eine Stabilisierung der Hochdruckkeils an, da sich auf dem Atlantik draußen die Tiefdruckaktivität verstärkt und über Skandinavien abschwächt. Ein spätsommerlicher Wettercharakter zum Herbstbeginn.

Polarwirbelberechnung September

Berechnung Polarwirbel nach dem europäischen Vorhersagemodell: Auch nach dieser Berechnung strebt ein Hochdruckkeil in Richtung Mitteleuropa © www.meteociel.fr

Wann kommt - flächendeckender - Regen?

Viele verbringen die Sommerferien in Deutschland, Österreich und der Schweiz und wünschen sich natürlich ein trockenes und stabiles Herbstwetter. Doch auf der anderen Seite besteht die Trockenheit in manchen Regionen seit Februar und hat sowohl auf Mensch, Tier und die Natur teils verheerende Auswirkungen. Niederschlag wird also dringend benötigt und zwar nicht in Form von ein paar Regenschauern, sondern am besten noch mit gemäßigten Landregen über mehrere Tage hinweg.

Nun deutet aber der Wettertrend der Prognosemodelle nicht gerade eine Großwetterlage an, welche für viel Regen sorgen kann. Natürlich gibt es Ausnahmen, wie bspw. die Alpenregion. Dort werden bis zum 4. September Niederschlagssummen von 40 bis 80 l/m² und im Stau der Alpen bis 120 l/m² berechnet. Das entspricht überwiegend dem Monatssoll. Aber auch über den Küstenregionen von Niedersachsen und Schleswig-Holstein werden mit 20 bis 40 l/m² einiges an Niederschlag simuliert. Sonst aber sind verbreitet 1 bis 10 l/m² zu erwarten. Das ist zu wenig - viel zu wenig!

Kontrollläufe: Ein spätsommerlicher Herbstauftakt wird favorisiert

Die Niederschlagsneigung ist um den 25. August herum als erhöht einzustufen. Darüber hinaus sinkt die Niederschlagsleistung aber in den leicht erhöhten Bereich ab. Anders formuliert spricht das für eine höhere Wahrscheinlichkeit der Hochdruckzone über Mitteleuropa.

Deutlicher zeigt sich das in Bezug auf den Temperaturtrend. Die kältesten Werte sind um den 25. August herum zu erwarten. Der Mittelwert liegt mit +17 bis +18 Grad etwa um 2 bis 4 Grad unter dem Wert, was für die Jahreszeit typisch wäre. Ab dem 27. August aber steigt das Temperaturniveau an und liegt zum Herbstbeginn um 1 bis 2 Grad etwas über dem langjährigen Mittelwert im zu warmen Bereich.

Das Temperaturspektrum erstreckt sich am 26. August zwischen +11 bis +20 Grad (Mittelwert: +16 bis +19 Grad), am 1. September zwischen +15 bis +27 Grad (Mittelwert: +20 bis +21 Grad) und am 5. September zwischen +16 bis +28 Grad (Mittelwert: +21 bis +22 Grad).

Diagramm Temperaturen September 2018 vom 21.08.2018

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe September 2018 von zu kalt, normal, zu warm.

Langfristmodell: Der Wettertrend für den Herbst und Winter 2018/2019

Das sich die Temperaturen im Verlauf des ersten Herbstmonats September normalisieren können, stützt auch der aktuelle Wettertrend des Langfristmodells. So soll der September 2018 gegenüber dem langjährigen Mittelwert mit einer Abweichung von -0,5 bis +1 Grad normal und im Trend etwas zu warm ausfallen können.

Die Niederschlagsbilanz bleibt mit einer negativen Abweichung gegenüber dem Sollwert als zu trocken zu bewerten.

Der Oktober wird mit einer Abweichung der Temperaturen von -0,5 bis +1 Grad ebenfalls normal bis etwas zu warm berechnet, während der November mit +0,5 bis +1 Grad zu warm simuliert wird.

In der Niederschlagsberechnung wird der Oktober normal und der November deutlich zu nass bewertet. >Zusammenfassend berechnet das Langfristmodell zum aktuellen Stand ein etwas zu warmes Herbstwetter mit einem abwechslungsreichen Abgang im November.

Der erste Wintermonat Dezember wird mit einer Abweichung von -0,5 bis +1 Grad normal bis etwas zu warm simuliert. Die nachfolgenden Wintermonate Januar und Februar 2019 aber werden mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad deutlich zu warm berechnet.

Der Dezember könnte demnach etwas zu trocken, der Januar zu nass und der Februar normal ausfallen. Im Fazit berechnet das Langfristmodell aktuell einen zu warmes Wetter im Winter 2018/19. Ob das so kommen mag, bleibt abzuwarten!

Abweichungen der Temperaturen im Herbst und Winter 2018/19 gegenüber dem langjährigen Mittelwert
Monat Tem­peratur Nieder­schlag
September 2018 -0,5 bis +1 Grad Trend: etwas zu trocken
Oktober 2018 -0,5 bis +1 Grad Trend: normal
November 2018 +0,5 bis +1 Grad Trend: zu nass
Dezember 2018 -0,5 bis +1 Grad Trend: etwas zu trocken
Januar 2019 +1 bis +2 Grad Trend: deutlich zu nass
Februar 2019 +1 bis +2 Grad Trend: normal

Diagramm der Temperaturentwicklung Winter 2018/2019 vom 21.08.2018

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