Wetter Winter 2017/2018 aktuelle Wetterprognose vom 23.02.2018 - Eisig kalt mit Schneefall über dem Norden

| M. Hoffmann

In den kommenden Stunden positioniert sich über dem skandinavischen Raum ein Hochdruckgebiet und erstreckt sich vom europäischen Nordmeer bis über Deutschland. Über der Karasee positioniert sich zur gleichen Zeit ein Tiefdrucksystem und im Verbund beider Wettersysteme werden sehr kalte Luftmassen arktischen Ursprungs nach Süden geführt. In ca. 1.500 Meter Höhe betragen die Temperaturen -20 bis -25 Grad. Am 25. Februar erreichen die Kaltluftmassen dann auch Deutschland, Österreich und die Schweiz und können bis über die Mittelmeerregion geführt werden.

Sehr kaltes Winter-Finale

Aufgrund der Temperaturgegensätze über der Mittelmeerregion entsteht dort in relativ kurzer Zeit ein Tiefdruckgebiet und verstärkt den Zustrom polarer Kaltluftmassen. Der tiefste Wert in ca. 1.500 Meter Höhe kann mit -24 Grad am 28. Februar erwartet werden. In tieferen Lagen sinken die Temperaturen vom 25. Februar mit -6 bis +1 Grad bis zum 28. Februar auf -9 bis -3 Grad ab. In den Nächten können mit -13 bis -5 Grad sehr strenge Nachtfröste erwartet werden. Mancherorts ist bei Aufklaren und über Schnee auch Frost von bis -20 Grad möglich.

Die kältesten Temperaturen des Winters stehen bevor - über Norddeutschland viel Schnee möglich
Die kältesten Temperaturen des Winters stehen bevor - über Norddeutschland viel Schnee möglich

Ist Schnee zu erwarten?

Der Wind aus nordöstlichen Richtungen pfeift ganz ordentlich und kann die gefühlten Temperaturen auf -10 bis -20 Grad abkühlen lassen. Was Winterfans aber interessiert: kommt zu der Kälte auch reichlich Schnee? Die besten Voraussetzungen für Schneefall sind bei Temperaturen zwischen -2 bis +1 Grad gegeben. Wird es kälter so kann die Luft nicht genügen Feuchtigkeit beinhalten und das wiederum bedeutet kaum Niederschläge. So ähnlich ist es auch mit der polaren Kaltluft - aber es gibt Unterschiede. Bspw. können über dem Norden die Kaltluftmassen über die relativ warme Ost- und Nordsee geführt werden, was zu einem sog. Lake Effekt führen kann. Die kalte Luft nimmt die Feuchtigkeit auf und sorgt entlang der Küstenregionen für Schneefälle.

So wären durch diesen Lake Effekt bis zum 28. Februar etwa nördlich der Linie von Osnabrück, Hannover und Berlin Neuschneemengen von 0 bis 4 cm und weiter in Richtung der Küstenregionen von 3 bis 10 cm und örtlich bis 25 cm möglich.

Weiter nach Süden lässt die Niederschlagsaktivität nach und steigt erst über dem Süden - mit Hilfe des Italientiefs - wieder an. So wären etwa südlich der Linie von Stuttgart und München 0 bis 5 cm an Neuschnee möglich. Viel ist das nicht, aber die Winterfreunde in Norddeutschland wird das sicherlich freuen. Mehr dazu in der erweiterten Schneeprognose.

Wie lange sich der Winter darüber hinaus halten kann, klären wir gegen 13:00 Uhr in einer neuen Wetterprognose März 2018 und gegen 20:00 Uhr erfolgt heute Abend an dieser Stelle eine kurze Aktualisierung der Winterprognose.

Update der Wetterprognose Winter von 20:00 Uhr
Beide Wettermodelle bestätigen weiterhin die Kältewelle bis Ende Februar über Deutschland, welche zugleich auch den kältesten Zeitraum des gesamten Winters bedeutet. Schneefälle sind mit Hilfe des Lake Effects über dem Norden von Deutschland zu erwarten. So können etwa nördlich der Linie von Köln und Usedom 0 bis 5 cm und direkt an den Küsten zwischen 8 bis 15 cm und mancherorts auch bis 20 cm erwartet werden. Direkt an den Alpen ist auch mit etwas Schneefall zu rechnen (0 bis 7 cm), dazwischen bleibt es bis Ende Februar weitgehend trocken

Milderung
Das amerikanische Wettermodell berechnete heute Nachmittag und auch heute Abend eine stete Milderung im ersten März-Drittel. Es bliebt somit seinen Berechnungen von heute Morgen treu und simuliert zum 3. März ein Tiefdrucksystem bei England. Die Temperaturen könnten demnach bis zum 4. März auf +0 bis +7 Grad und bis zum 9. März auf +4 bis +12 Grad und örtlich bis +15 Grad ansteigen. Die kühleren Werte werden über dem Norden und die wärmeren über dem Süden berechnet. Zudem wäre über das gesamte erste März-Drittel mit reichlich Niederschlägen zu rechnen.

Das europäische Wettermodell berechnet eine ganz ähnliche Variante und im Gegensatz zu heute Morgen positioniert sich das Tiefdruckzentrum zum 4. März nicht über der Mittelmeerregion, sondern über Deutschland. Je weiter nördlicher das Tiefdrucksystem liegt, desto milder kann es werden. Nichtsdestotrotz sind die Berechnungen des europäischen Wettermodells kühler und lassen die Temperaturen mit -1 bis +4 Grad meist nur in den nasskalten Bereich ansteigen.

Polarwirbelberechnung Februar
Berechnung Polarwirbel im Februar nach dem europäischen Wettermodell - das Tiefdrucksystem über England und Frankreich liegt für einen März-Winter an der falschen Stelle © www.meteociel.fr


Grenzwetterlage mit Entwicklungspotential
Die Simulationen der Wettermodelle werden sich in den kommenden Stunden noch mehrfach verändern können. Die Gemeinsamkeiten liegen aber weiterhin in einer Grenzwetterlage, bei der sich Anfang März aus südlichen Richtungen wärmere Luftmassen auf den Weg nach Deutschland machen können. Ob diese dann Deutschland, Österreich und die Schweiz erreichen werden, hängt von der Position des Tiefdrucksystems ab. Wenige 100 km können hier entscheidend sein.

Die Kontrollläufe stützen bei einem breiten Entwicklungsspektrum weiterhin eine langsame Normalisierungstendenz der Temperaturentwicklung im Verlauf des ersten März-Drittels. Anders formuliert: geht es nach den Kontrollläufen, so wären zum derzeitigen Stand in der ersten März-Dekade Temperaturen von +0 bis +5 Grad am wahrscheinlichsten.

Die nächste Aktualisierung der Wetterprognose Winter erfolgt an dieser Stelle am 24. Februar gegen 09:00 Uhr.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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