Wetter Winter 2017/2018 aktuelle Wetterprognose vom 09.02.2018 - Nasskalt, milder oder kalter Winterausklang?
Die kommenden Februar-Tage sind als nasskalt zu bewerten. So kommt es immer wieder zu meist leichten Niederschlägen, welche sich am Sonntag und in der Nacht auf Montag auch intensivieren können. Zum Dienstag und Mittwoch lässt die Niederschlagsneigung wieder nach und insbesondere am Dienstag kann häufiger mit Sonnenschein gerechnet werden. Die Temperaturen pendeln sich auf Werte von 0 bis +5 Grad ein, was eine Schneeprognose schwierig gestaltet. So ist in den Nächten mit Schneefall bis in tieferen Lagen zu rechnen. Tagsüber aber steigt die Schneefallgrenze meist bis auf die mittleren Lagen zwischen 300 bis 500 Meter an. Nasskaltes Winterwetter mit Optionen auf Schneefall. Näheres dazu in der aktuellen Wettervorhersage Februar 2018.
Zwischen nasskalt, mild und winterlich
Ändert sich etwas anders Großwetterlage und welche Chancen hat der Winter zwischenzeitlich? Die Entwicklung des Major-Warming in Stratosphärenhöhe beginnt mit dem heutigen Tag und die Veränderungen werden sich 3 bis 7 Tage später in den darunter liegenden Luftschichten bemerkbar machen können. Die Einflüsse des Major-Warmings werden zwar in den Simulationen der Wettermodelle mit berücksichtigt, jedoch sind die weiteren Wetterentwicklungen durch die teils enormen Auswirkungen auf den Polarwirbel nicht abschätzbar und insofern jeweils eine Momentaufnahme. So kann es sein, dass in der einen Berechnung ein kaltes Skandinavienhoch und in der nächsten eine milde Südwestwetterlage berechnet wird. Von einer gewissen Sprunghaftigkeit der Wettermodelle ist in den kommenden Tagen also auszugehen.
Allen voran heute schon einmal das amerikanische Wettermodell. In den letzten Tagen wurde ein Skandinavienhoch mit dazugehöriger Advektion kontinentaler Kaltluftmassen simuliert. Seit heute Nacht und auch heute Morgen wird mit einem Tiefdruckzentrum zwischen Island und England die Umkehr zu einer milden West- bis Südwestwetterlage berechnet. Das ist als 180 Grad Drehung zu verstehen.
Berechnung Polarwirbel nach dem amerikanischen Wettermodell -Statt Skandinavienhoch eine West- bis Südwestwetterlage © www.meteociel.fr
Das europäische Wettermodell indes springt von einer Atlantikblockade zu einem Hochdrucksystem über Skandinavien über und zeigt, wie es mit einer gestörten Zirkulationin das letzte Februar-Drittel gehen kann.
Berechnung Polarwirbel nach dem europäischen Wettermodell - Gestörtes Zirkulationsmuster: Statt Atlantikblockade nun ein Hoch über Skandinavien © www.meteociel.fr
Welche Wetterentwicklung ist in den letzten Winter-Tagen wahrscheinlich?
Gute Frage! Zum aktuellen Stand muss man abwarten, wie sich das Major-Warming tatsächlich entwickelt und wie die Auswirkungen auf den Polarwirbel letztlich ausfallen werden. Kommt es zu einem Polarwirbelsplit, kommt es zur Verschiebung der Aktivitätszonen, wie verläuft die Achse des möglichen Splits, usw.? Das sind alles Faktoren, welche eine gehörige Auswirkung auf das verbleibende Winterwetter über Deutschland Österreich und die Schweiz haben können. Aktuell herrschen entlang des 65. Breitengrades in 30 km Höhe Windgeschwindigkeiten von +108 km/h vor (vor 3 Tagen +180 km/h) und der tiefste Wert wird für den 15. Februar mit -144 km/h berechnet. Negativ? Ja, negativ bedeutet in diesem Falle, dass sich die Windrichtung von West-Ost auf Ost-West verändert und - stark vereinfacht formuliert - ab diesem Zeitpunkt die Auswirkungen auf die unteren Luftschichten beginnen. Der Übergang zu den negativen Windgeschwindigkeiten beginnt im Übrigen am 11. Februar. Darüber hinaus zeichnet sich eine leichte Erholung ab, doch bleiben die Windgeschwindigkeiten bis weit in das letzte Februar-Drittel zum aktuellen Stand negativ zu bewerten (Mittelwert -18 km/h am 24. Februar). Da ist also einiges los, was sich anhand der nachfolgenden Animation besser zeigen lässt.
Major-Warming in Stratosphärenhöhe: aus -80 Grad werden binnen weniger Stunden +0 Grad - Die Auswirkungen auf den Polarwirbel können wie in dieser Simulation aussehen. So kann man die Unsicherheiten der Wetterprognose besser verstehen © www.meteociel.fr
Die Kontrollläufe bleiben in der Frage, welche Wetterentwicklung wahrscheinlicher ist, orientierungslos. Soll heißen, dass zu fast gleichen Anteilen zu warme, nasskalte, wie auch winterliche Wetterentwicklungen möglich sind. Eine kurze Mildphase zwischen dem 14. und 15. Februar haben aber beide Wettermodelle zum aktuellen Stand berücksichtigt.
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Februar 2018 von zu kalt, normal, zu warm.
Ob sich im Tagesverlauf Veränderungen ergeben haben, klären wir heute Abend gegen 20:00 Uhr an dieser Stelle in einer Aktualisierung der Wetterprognose Winter.
Update der Wetterprognose Winter von 20:03 Uhr
Das Hin und Her in den Simulationen des amerikanischen Wettermodells geht weiter. Waren es heute Morgen und heute Nachmittag relativ milde Varianten, welche das Wetter bis weit in das letzte Februar-Drittel hinein bestimmen hätten können, so baut sich in den Berechnungen von heute Abend wieder ein Hochdrucksystem über Skandinavien auf und kann ab dem 18. Februar kalte Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz führen.
Milde Monatsmitte
Die Gemeinsamkeiten beider Wettermodelle liegen aber in einer Milderung im Zeitraum vom 14. bis 16. Februar, bei der die atlantische Frontalzone versucht, sich über Mitteleuropa festzusetzen. Vorderseitig können somit warme Luftmassen aus südwestlichen Richtungen nach Deutschland geführt werden. Simuliert werden in diesem Zeitraum Tageswerte von +4 bis +8 Grad. Ist nicht sonderlich mild, aber eben auch nicht winterlich kalt.
Wie geht es weiter?
Das amerikanische Wettermodell zeigt es sehr schön, wie die Modellwelt derzeit zwischen milden Westwind- und kalten Ostwindvarianten hin und her pendelt. Entscheidend, welche Variante sich durchsetzen mag, hängt auch von einem sog. Major-Warming in Stratosphärenhöhe und dessen Auswirkungen auf den Polarwirbel ab. Das Maximum des Warming wird in zwei Etappen berechnet. Das erste am 12. und das zweite am 17. Februar. Eine Umkehrung der Winde in 30 km Höhe von West-Ost auf Ost-West findet wohl ab dem 12. Februar statt. Am 15. oder 19. Februar werden die möglichen Auswirkungen auf den Polarwirbel zu sehen sein. Aktuell wartet man noch auf das Eintreten des Ereignisses, welches mit dem heutigen Tag begonnen hat. So ist auch noch mit weiteren Schwankungen in der Modellwelt zu rechnen.
Negativer AO-Index, positiver NAO-Index
Ein Indiz, dass der Polarwirbel an Stabilität einbüßen kann, ist der sog. AO-Index, welcher ab dem 15. Februar eine negative Entwicklungstendenz aufweist. Der NAO-Index bleibt stattdessen positiv, was ein Blockadehoch auf dem Atlantik nahezu ausschließt. Wenn eine Reaktion auf das Major-Warming stattfindet, so dürfte dies in Form eines Hochdrucksystem über dem skandinavischen Raumes geschehen.
Ist damit ein Skandinavienhoch ab dem 15./16. Februar gesichert? Nein, es ist eine Tendenz, welche sich sowohl im Hauptlauf, als auch in den Kontrollläufen des amerikanischen Wettermodells wiederspiegelt und bei einem durchgreifenden Major-Warming auch plausibel wäre. Daneben gibt es auch milde Varianten, bei der die Auswirkungen eine Major-Warming über Mitteleuropa nahezu wirkungslos wären.
Kontrollläufe: kälter
Wenn man den Wettertrend in der zweiten Februar-Hälfte abschätzen möchte, so zeigt sich im Blick auf die Kontrollläufe eine ebensolche Wechselwirkung. Mal sind diese im Schnitt milder, mal wieder kälter. Heute Abend geht der Trend wieder in die kältere Richtung. So liegt das Spektrum der Höhentemperaturen in ca. 1.500 Meter Höhe am 20. Februar zwischen -12 bis +3 Grad. Der Mittelwert bewegt sich zwischen -5 und -7 Grad und der langjährige Mittelwert liegt bei rund -3 Grad. In tieferen Lagen hätte das ein Temperaturspektrum von -3 bis +9 Grad bei einem Mittelwert von +1 Grad über dem Süden und Osten und +3 Grad über dem Westen und Norden zur Folge. Die Niederschlagsneigung ist vom 14. bis 21. Februar als mäßig hoch zu bewerten. Nicht winterlich, nicht mild, Jahreszeiten-typisch.
Und was berechnet das europäische Wettermodell? Auch hier kippt die Großwetterlage nach dem 15. Februar. Ein Tiefdrucksystem setzt sich bis über Skandinavien durch, anschließend keilt das Azorenhoch recht schnell nach Norden in Richtung Island auf und blockiert nachfolgend die atlantische Tiefdruckrinne. Im Zeitraum vom 17. bis 19. Februar verlagert sich der Hochdruckkeil weiter in Richtung Skandinavien. So ist auch hier die Tendenz zum Aufbau eines Hochdrucksystems über Skandinavien zu erkennen.
Berechnung Polarwirbel im Februar nach dem europäischen Wettermodell - Trend zum Skandinavienhoch © www.meteociel.fr
Die nächste Aktualisierung der Wetterprognose Winter erfolgt an dieser Stelle am 10. Februar gegen 13:00 Uhr.