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Wetter Winter 2017/2018 aktuelle Wetterprognose vom 07.02.2018 - Welche Richtung schlägt der Winter ein?

| M. Hoffmann

Das Wetter wird in den kommenden Tagen etwas unbeständiger werden können. So sind immer wieder Niederschlagsfelder zu erwarten, welche bei Tageswerten von +0 bis +5 Grad über Deutschland hinwegziehen und zumeist ab den mittleren Lagen oberhalb etwa 400 bis 600 Meter für leichten Schneefall sorgen können. Vor allem aber in den zumeist frostigen Nächten kann auch in tieferen Lagen mit etwas Schnee gerechnet werden. Viel ist aber nicht zu erwarten.
Schaut man sich die erweiterte Schneeprognose bis einschließlich dem 12. Februar an, so ist in tieferen Lagen mit einer Schneedecke von 0 bis 3 cm, in mittleren Lagen von 0 bis 5 cm und in höheren Lagen von 3 bis 15 cm möglich. Mehr Details in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter Februar 2018.

Erste Februar-Hälfte zu kalt

Das amerikanische Wettermodell berechnet bis zum 15. Februar kaum Veränderungen der strukturellen Großwetterlage. So versucht die atlantische Frontalzone nach Skandinavien vorzudringen, scheitert aber Hochdrucksystem. So liegen Deutschland, Österreich und die Schweiz größtenteils im gradientenschwachen Wetterumfeld, was zwar Niederschläge nicht ausschließt, aber eine durchgreifende Änderung der nasskalten Wetterlage weniger wahrscheinlich macht. Die Tageswerte pendeln sich zwischen -1 bis +5 Grad ein und sinken in den Nächten - je nach Bewölkungszustand - auf -7 bis -1 Grad ab.

Die zurückliegenden Februar-Tage sind zum aktuellen Stand gegenüber dem langjährigen Mittelwert etwa um -0,5 Grad zu kalt. Daran wird sich wohl bis zur Monatsmitte auch nichts verändern, eher im Gegenteil - der Mittelwert könnte noch etwas kälter werden.

Von milden über nasskalte bis hin zu winterlichen Wetterprognosen

Wie aber macht der Winter weiter? Hat der Februar tatsächlich das Potential ein zu kalter Wintermonat zu werden? Geht es nach der aktuellen Wettervorhersage des Langfristmodells, so sieht es zumindest danach aus, denn der Februar 2018 wird mit einer Abweichung gegenüber dem vieljährigen Mittelwert von -2 bis -0,5 leicht zu kalt bis zu kalt berechnet. In der Niederschlagserwartung zeigt sich gegenüber dem Sollwert eine normale Entwicklung, welcher im Trend leicht zu trocken ausfallen kann.

Diagramm der Temperaturentwicklung Winter 2018 vom 07.02.2018

Die milde Variante

Das europäische Wettermodell zeigt sich mit seinen Simulationen noch nicht ganz damit einverstanden, dass das Wetter im letzten Wintermonat etwas zu kalt ausfallen soll. Denn nach diesen Berechnungen kann sich zum 13. Februar zwischen Grönland, Island und England ein Tiefdrucksystem aufbauen und bis zum 15. Februar weiter nach Osten vorrücken. In Folge daraus geraten Deutschland, Österreich und die Schweiz zunehmend auf die milde Vorderseite. Man erkennt zudem auf dem Atlantik schon die nächsten Tiefdrucksysteme, welche entlang der Tiefdruckrinne auf Mitteleuropa zusteuern. Das wäre im Zeitraum vom 13. bis 17. Februar eine durchaus milder werdende Temperaturentwicklung. Simuliert werden bspw. für den 16. Februar Tageshöchstwerte im Bereich von +4 bis +8 Grad.

Die nasskalte Variante

Bei dieser Variante ändert sich nichts. So halten sich die atlantische Frontalzone und das Kontinentalhoch gegenseitig in Schach. Deutschland, die Schweiz und Österreich liegen bis zum 20. Februar bei Tageswerten von -1 bis +4 Grad im gradientenschwachen Umfeld.

Die winterliche Wetterentwicklung

Diese wird aktuell vom amerikanischen Wettermodell berechnet. Das Kontinentalhoch dehnt sich nach dem 15. Februar weiter nach Westen aus, was die atlantische Frontalzone mit kräftigen Tiefdrucksystemen beantwortet. Diese Aktivitäten sorgen aber dafür, dass sich das Azorenhoch einmischen und sich nach Norden aufwölbt. Das ist dann zugleich die Initialzündung für ein Hochdrucksystem über Skandinavien, welches vom 18. bis 23. Februar Luftmassen arktischen Ursprungs bis nach Deutschland führen kann.

Kontrollläufe: weder winterlich, noch mild

Nein, Entscheidungsfreude sieht anders aus. Die Kontrollläufe bleiben Konservativ und berechnen mit ihrem Mittelwert bis zum 15. Februar ein zunächst zu kaltes und vom 15. bis 22. Februar normales Februar-Wetter. So liegt das Temperaturspektrum am 21. Februar zwischen -7 bis +6 Grad bei einem Mittelwert von +1 bis +2 Grad über dem Norden und Westen und +0 bis +1 Grad über dem Süden und Osten. Richtig mild sieht anders aus, winterlich aber auch! Man sieht aber am Spektrum selbst, dass da einiges an Wetterentwicklungen möglich ist.

Diagramm Temperaturen im Februar 2018 vom 07.02.2018

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Februar 2018 von zu kalt, normal, zu warm.

Major-Warming: Ein Schlüsselphänomen

Wie sich das Wetter ab dem 15. Februar tatsächlich weiterentwickeln wird, hängt auch maßgeblich damit zusammen, welche Auswirkungen das Major-Warming in Stratosphärenhöhe auf den Polarwirbel haben wird. Aktuell nehmen die Schwankungen der Wettermodelle deutlich zu. Gerade im Zeitraum nach dem 15. Februar werden die Wettermodelle in den kommenden Stunden mehrfach hin und her springen können, bis klar ist, ob es zu einem Polarwirbelsplit kommt und wie dieser verlaufen wird.

Polarwirbelberechnung Februar

Zweiter Höhepunkt des Warming am 17. Februar © www.meteociel.fr

Die mehrheitliche Tendenz der Kontrollläufe zeigt sich aber in der Ausbildung eines Hochdruckzentrums über dem skandinavischen Raum, was im Falle eines Major-Warming durchaus plausibel ist. Betrachtet man die Windgeschwindigkeiten entlang des 65. Breitengrades in ca. 30 km Höhe, so liegen diese aktuell bei +144 km/h (gestern +180 km/h) und werden bis zum 13. Februar bei einem Minimum von -108 km/h berechnet (Windumkehrung von West-Ost auf Ost-West) . Bis zum 23. Februar erholen sich die Windgeschwindigkeiten langsam und erreichen mit +10 km/h einen leicht positiven Wert. Dieses Wetterphänomen ist wohl entscheidend, ob der Februar zu mild oder zu kalt ausfallen wird.

Polarwirbelberechnung Februar

Berechnung Polarwirbel nach Kontrolllauf - Trend geht zu Hochdrucksystem über dem nördlichen Europa © www.meteociel.fr

Ob sich daran im Tagesverlauf geändert hat, klären wir heute Abend gegen 20:00 Uhr an dieser Stelle in einer Aktualisierung der Wetterprognose Winter.

Update der Wetterprognose Winter von 20:03 Uhr
Sowohl heute Nachmittag als auch heute Abend berechnete das amerikanische Wettermodell weitgehend identische Entwicklungen der Großwetterlage. Beide Varianten sind bis zur Monatsmitte größtenteils als nasskalt und nur kurzzeitig als mild zu bewerten. Ab dem 16. Februar zeigt sich aber zum wiederholten Male die Ausdehnung von hohem Luftdruck über dem skandinavischen Raum, was Deutschland, Österreich und die Schweiz in den Einflussbereich einer kalten Ost-West Zirkulation oder aber in eine Grenzwetterlage bringen können, sofern die atlantische Frontalzone das Hochdrucksystem entlang seiner südlichen Gradienten unterwandern kann.

Skandinavienhoch?
Wie in den letzten Tagen bereits mehrfach angedeutet, zeigt sich im Wettertrend mehrheitlich die Ausbildung eines Skandinavienhochs, ob es letztlich aber so kommen mag, bleibt abzuwarten. Für Winterfreunde welche aber auch auf Schnee warten ist so ein Hoch nicht unbedingt eine ideale Lösung, da zumeist der Niederschlag fehlt. Der kommt meist nur dann in Form einer Grenzwetterlage, wenn die Tiefdrucksysteme über Italien nach Osten ziehen. Dabei kann es aber auch vorkommen, dass die Luftmassen für den Schnee zu mild werden. Wie auch immer, es gilt momentan einfach abzuwarten, welche Optionen sich in den kommenden Tagen bieten werden.

Polarwirbelberechnung Februar
Berechnung Polarwirbel im Februar nach dem amerikanischen Wettermodell - Ein Hoch über Skandinavien ist eine Option © www.meteociel.fr


Hervorgerufen werden die Unsicherheiten, bzw. die Schwankungen in den Simulationen im Zeitraum nach dem 15. Februar durch ein sog. Major-Warming in Stratosphärenhöhe. Der Beginn des Major-Warming ist am 9. Februar und hat seinen vorläufigen Höhepunkt mit -8 Grad in 30 km Höhe am 12. Februar. Der Temperatursprung beträgt bis dahin 62 Grad (-70 auf -8 Grad). Eine zweite Welle tritt am 17. Februar auf, wo die Temperaturen auf bis 0 Grad ansteigen können. Wichtiger aber ist, dass es zu einer Windumkehr von West-Ost nach Ost-West entlang des 65. Breitengrades kommt - erst dann werden die unteren Luftschichten beeinflusst und der Polarwirbel auf massivste Art und Weise beeinflust. Ob es dann schon frühzeitig zum Final-Warming kommt, bleibt abzuwarten. Normalerweise tritt das Final-Warming häufiger im März/April auf und beendet die Wintersaison. Tritt das Final-Warming aber früher auf, so ist der Sonnenstand noch zu niedrig und durch die Turbulenzen im Polarwirbel sind kräftige Kaltluftausbrüche möglich. Die Sonne hat also - im Gegensatz zum April - wenig Chancen die Luftmassen entsprechend zu erwärmen.

Besonderheiten des Major-Warming
Wir sind heute häufiger noch gefragt worden, was denn die Besonderheiten des Major-Warming sein können? Dazu folgendes: es ist noch keineswegs gesichert, dass es zu diesem Ereignis kommt, es ist zwischenzeitlich aber wahrscheinlich. Auch ist die Intensität noch nicht geklärt und solange das nicht klar ist, sind auch die möglich nachhaltigen Auswirkungen nicht klar. Und so lange das nicht klar ist, weiß man auch nicht, ob es überhaupt zu einem Polarwirbelsplit kommt und wie dieser verlaufen wird. Und was den Meteorologen nicht klar ist, ist auch den Wettermodellen nicht klar. Das Ergebnis wird sein, dass die Wettermodelle und auch die Prognosen im Zeitraum nach dem 15. Februar Sprunghaft werden können. Aber nimmt man an, dass ein Major-Warming das Zirkulationsmuster gehörig umkrempelt, so könnte das Ergebnis wie nach dem folgenden Kontrollläufe aussehen.

Polarwirbelberechnung Februar
Berechnung Polarwirbel im Februar nach einem Kontrolllauf - Mögliche Auswirkung eines Major-Warming - keine geregelte Struktur, gestörtes Zirkulationsmuster © www.meteociel.fr


Keine klare Struktur mehr, deshalb spricht man auch von einem "gestörten Zirkulationsmuster". Dort wo eigentlich die Wetterküche Europas liegt (Kanada, Neufundland und Grönland), wird die Dynamik komplett herausgenommen und ein Hochdrucksystem positioniert sich dort. Das bedeutet, dass eine Westwindwetteraktivität nicht mehr zu erwarten ist. Sollte sich eine so ausgeprägte Form ausbilden können, wäre ein März-Winter in der Diskussion anzuregen. Soweit ist man aber noch nicht - das ist lediglich Theorie und auch diese wird nur in einem Kontrolllauf abgebildet. Es beantwortet aber die Frage nach den Besonderheiten des Major-Warmings sehr schön.

Kontrollläufe: Auch mild kann es werden
Aber selbst wenn es das "tollste" Warming und den spektakulärsten Polarwirbelsplit gäbe, heißt das noch lange nicht, dass der Winter über Deutschland Einzug hält, denn es gibt auch immer eine warme Variante, bzw. Seite. Die Kontrollläufe berücksichtigen so etwas und sind heute Abend im Mittel nach dem 15. Februar etwas wärmer geworden, als das heute Morgen noch der Fall war. Die Berechnungen des amerikanischen Wettermodells befinden sich gegenüber dem Mittelwert ganz gut eingebettet. Das gesamte Temperaturspektrum erstreckt sich bspw. für den 20. Februar zwischen -6 bis +11 Grad bei einem Mittelwert von +2 Grad über dem Norden und +3 Grad über dem Süden.

Aber auch die Berechnungen des europäischen Wettermodells zeigen, dass Deutschland, Österreich und die Schweiz nach dem 15. Februar überwiegend auf einer milden Vorderseitenanströmung eines Tiefdrucksystems zwischen Island, England und Skandinavien liegen kann und unterstützen zum aktuellen Zeitpunkt eine mildere Variante.

Die nächste Aktualisierung der Wetterprognose Winter erfolgt an dieser Stelle am 8. Februar gegen 13:00 Uhr.

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