Wetter Winter 2017/2018 aktuelle Wetterprognose vom 27.01.2018 - Zwischen nasskalten und winterlichem Wetter
Der Wetterwechsel Ende Januar und Anfang Februar zeigt sich auch in den aktuellen Berechnungen der Wettermodelle weitestgehend gesichert. So endet der ruhige Wettercharakter spätestens am Sonntag mit der Zunahme von Wind, welcher am Montag und auch am Mittwoch kräftig - örtlich auch stürmisch - aus westlichen Richtungen kommen kann. Anfang Februar dreht der Wind auf nordwestliche Richtungen und führt spürbar kühlere Luftmassen nach Deutschland. So wird bei Tageswerten von um 0 Grad über dem Süden und Osten und +0 bis +5 Grad über dem Norden und Westen ein überwiegend nasskalter Wettercharakter zu erwarten sein, welcher bis in tiefere Lagen für Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer sorgen kann. Etwas weiß können die Landschaften ab den mittleren Lagen werden (400 bis 800 Meter). Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage Februar 2018.
Winter oder nicht Winter - das ist hier die Frage
Gestern Abend und auch heute Nacht berechnete das amerikanische Wettermodell relativ milde Varianten, was einen wirklich nachhaltigen Wintereinbruch bis in tiefere Lagen in der ersten Februar-Dekade in Frage stellte. Eher nasskalte Witterungsverhältnisse wären demnach zu erwarten gewesen. Dabei war das amerikanische Wettermodell gegenüber seinen Kontrollläufen stets der sog. warme Ausreißer. Die Kontrollläufe waren allesamt kälter und sind im weiteren Verlauf sogar noch etwas kühler geworden. Man konnte also davon ausgehen, dass sich daran noch etwas verändern wird, was heute auch der Fall ist.
Es geht vor allem ab den mittleren Lagen langsam aber sicher in die winterliche Richtung
Schaut man einmal nur auf die sog. Kontrollläufe, so liegt das Temperaturspektrum in ca. 1.400 Meter Höhe bspw. am 7. Februar im Bereich zwischen -16 bis +5 Grad bei einem Mittelwert von -7 Grad. Das sind für alle Skiurlauber - welche in den Winterferien Skifahren gehen möchten - grundsätzlich einmal gute Aussichten. Denn bei einem entsprechenden Geopotential von 140 liegt die Schneefallgrenze bei rund 100 Meter und die Frostgrenze schwankt zwischen 300 und 500 Meter. Das könnte für die mittleren Lagen ab 400 bis 600 Meter im Zeitraum vom 4. bis 10. Februar einen winterlichen Abschnitt bedeuten. Für tiefere Lagen muss man abwarten. Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer sind auch hier möglich, doch zeigt sich nach dem Mittelwert eine höhere Wahrscheinlichkeit für nasskalte Wettertage im Februar 2018.
Vollwinter nach dem amerikanischen Wettermodell
Nein, eine Linie hat das amerikanische Wettermodell noch immer nicht gefunden und schwenkt heute Morgen sogar in den deutlich zu kalten Bereich über. Woran das liegt, haben wir ja bereits in den letzten Tagen häufiger mal erläutert und es ist auch heute noch davon auszugehen, als dass das nicht der Weisheit letzter Schluss sein wird. Ein Umkehr in die mildere Richtung ist also zu erwarten.
So kann sich das Azorenhoch im Zeitraum vom 4. bis 5. Februar nicht recht entscheiden, ob es nun näher an Mitteleuropa heranrückt und somit über Deutschland, Österreich und der Schweiz auch milderes Wetter herbeiführen wird, oder aber ob es sich zwischen Island, England und Skandinavien zu einem Blockadehoch entwickeln soll. Die letztere Variante wird heute Berechnet, was im Zeitraum vom 6. bis 12. Februar zunehmend kältere Luftmassen nach Deutschland führen, so dass auch in tieferen Lagen Winterwetter möglich sein kann. Der reine Modelloutput berechnet für den 10. Februar Tageshöchstwerte von -9 bis +0 Grad und in den Nächten von weit unter -10 Grad. Vor allem aber die Konstellation aus Hochdruckblockade und einem Tiefdrucksystem über dem kontinentalen Bereich könnte dies zu einer nachhaltigeren Entwicklung werden lassen. Aber wie bereits angesprochen - Skepsis ist angesagt - zu Sprunghaft sind die Berechnungen derzeit.
Berechnung Polarwirbel amerikanisches Wettermodell - Gestörte Zirkulation © www.meteociel.fr
Die Berechnungen des europäischen Wettermodells sind da schon ganz anders. Deutschland, die Schweiz und auch Österreich liegen demnach am östlichen Rand des abgeflachten Azorenhochs, was eine nordwestlich orientierte - und damit nasskalte - Großwetterlage wahrscheinlicher als andere Varianten macht.
Berechnung Polarwirbel europäischen Wettermodell - Nasskalte Nordwestwetterlage © www.meteociel.fr
Wie wahrscheinlich sind winterliche Wetterlagen im ersten und zweiten Februar-Drittel?
Die Simulationen der Wettermodelle sind - für mittlere Lagen - aus Sicht der Winterfreunde auf einem guten Weg. Das zeigen auch die Kontrollläufe mit ihren Mittelwerten. Da aber beide Wettermodelle Sprunghaft in ihren Varianten sind, so bleiben die Unsicherheiten auch heute noch hoch. Der Wettertrend ist aber im nachfolgenden Diagramm klarer zu erkennen.
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Februar 2018 von zu kalt, normal, zu warm.
Ob sich im Tagesverlauf etwas geändert hat, klären wir heute Abend an dieser Stelle gegen 20:00 Uhr in einem kurzen Update der Wetterprognose Winter.
Update der Wetterprognose Winter von 20:09 Uhr
Heute Nachmittag und auch heute Abend berechnete das amerikanische Wettermodell jeweils eine Variante, welche sich im Zeitraum vom 1. bis 5. Februar ganz gut dem Mittelwert der Kontrollläufe anpasst. So wären Anfang Februar bei Tageswerten von +1 bis +5 Grad immer wieder Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer bis in tiefere Lagen möglich. Die Schneefallgrenze würde sich im Bereich von 300 bis 600 Meter bewegen können, was ab diesen Höhenlagen auch für die Ausbreitung einer Schneedecke reichen kann. Rein rechnerisch wären bis zum 5. Februar in tieferen Lagen 0 bis 5 cm, in mittleren Lagen 0 bis 18 cm und ab den höheren Lagen 20 bis 40 cm an Neuschnee möglich - in den Alpen örtlich auch bis 60 cm und mehr.
Winterliche Wetterentwicklung?
Die Frage, ob sich nach der zunehmend wahrscheinlicheren nasskalten Wetterlage Anfang Februar der Winter durchsetzen kann, erteilt das amerikanische Wettermodell in seinen Berechnungen von heute Nachmittag und auch heute Abend ein klare Absage. Die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik ist zu kräftig, als dass sich ein Hochdruckkeil nach Norden oder in Richtung Skandinavien ausbilden kann. Stattdessen kann die atlantische Frontalzone das Wettergeschehen im Zeitraum vom 6. bis 12. Februar dominieren. Das ist somit erneut eine 180 Grad Wendung gegenüber den Varianten von heute Morgen - das war aber auch so zu erwarten - nur eben nicht in diesem Ausmaß. Aus deutlich zu kalt wurde deutlich zu warm - ein Mittelmaß scheint derzeit nicht möglich und bedeutet im Umkehrschluss in etwa so etwas wie Hop oder Top für den Winter.
Berechnung Polarwirbel im Februar nach dem amerikanischen Wettermodell - Ein Mittelmaß kennt das amerikanische Wettermodell derzeit nicht - von einem Extrem in das andere © www.meteociel.fr
Das europäische Wettermodell verschärft hingegen den Kaltluftzustrom über Mitteleuropa noch weiter. So kann sich bis zum 6. Februar auch ein Skandinavienhoch ausbilden und mit Hilfe eines Mitteleertiefs werden die Kaltluftmassen arktischen Ursprungs bis nach Süden geführt werden können. Sollte sich diese Variante durchsetzen können, so wäre nach dem 4. Februar ein winterlicher Wetterabschnitt bis in tiefere Lagen nicht auszuschließen. Es mag paradox klingen, aber diese Variante ähnelt der des amerikanischen Wettermodells von heute Morgen.
Berechnung Polarwirbel im Februar nach dem europäischen Wettermodell © www.meteociel.fr
Kontrollläufe: nicht mild, aber auch nicht kalt
Die Kontrollläufe berechnen in ihrem Mittelwert einen gegenüber dem langjährigen Mittelwert fast schon normalen Temperaturverlauf im Februar. So liegt das Temperaturspektrum am 4. Februar zwischen -7 bis +8 Grad (Mittelwert: +1 Grad über dem Norden und +2 Grad über dem Süden; HL: +1 Grad) und am 10. Februar zwischen -8 bis +10 Grad (Mittelwert: +1 Grad; HL: +10 Grad). Dem Mittelwert ist aktuell mehr zu vertrauen, als dem Hauptlauf des amerikanischen Wettermodells.
Ein Blick auf die Randfaktoren
In den kommenden Tagen werden in Stratosphärenhöhe immer wieder einmal sog. Minor-Warmings berechnet, welche sich aber zum aktuellen Stand nicht zu einem Major-Warming weiterentwickeln können. Sie sind zwar durchaus kräftig, bleiben aber unter dem Strich weitgehend unwirksam hinsichtlich der Stabilität des Polarwirbels.
Anders der AO-Index, welcher bis weit in den Februar hinein als deutlich negativ berechnet wird. Das zeigt, dass die Stabilität des gesamten Polarwirbels zu wünschen übrig lässt.
Der viel wichtigere Wert für das Wetter über Deutschland, der Schweiz und Österreich ist aber der NAO-Index und dieser hat einen gegenüber den letzten Tagen positiven Verlaufstrend. Stark vereinfacht ausgedrückt wird ein Blockadehoch auf dem Atlantik im Bereich zwischen Island und Grönland unwahrscheinlicher. Bleibt für Winterfreunde noch das Skandinavienhoch.
Kräftigeres Minor-Warming ohne Auswirkung auf den Polarwirbel © www.meteociel.fr
Die nächste Aktualisierung der Wetterprognose Winter erfolgt an dieser Stelle am 28. Januar gegen 13:00 Uhr.