Wetter Winter 2017/2018 aktuelle Wetterprognose vom 17.01.2018 - Schneeschauer bis in tiefere Lagen, dann wieder milder?

| M. Hoffmann

Nach der turbulenten Wetterphase, welche noch bis einschließlich Donnerstag anhält, beruhigt sich das Wetter am Freitag und Samstag wieder und maritime Kaltluftmassen erreichen Deutschland. Das führt in tieferen Lagen zu nasskalten Werten und die Dauerfrostgrenze kann sich zwischen 400 bis 600 Meter einpendeln. In den Nächten ist generell wieder mit Nachtfrost zu rechnen. Die Niederschläge gehen ab dem Freitag allgemein wieder bis in tiefere Lagen in Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer über. Teils winterliches Misch-Masch-Wetter. Spannend bleibt die Schneefallsituation am morgigen Donnerstag über dem Norden - mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage Januar 2018.

Winterwetter setzt sich nicht durch

Die Berechnungen beider Wettermodelle simulieren im Zeitraum von 21. bis 25. Januar ein Tiefdruckzentrum über Island. Deutschland gelangt mehr und mehr auf die warme Vorderseite des Tiefdrucksystems. So können aus südwestlichen Richtungen gemäßigt milde Luftmassen herangeführt werden und die Niederschlagsneigung schon am Sonntag über dem Westen und Süden wieder aufleben und sich im Wochenverlauf mit fortschreitender Milderung bis über die östlichen Landesteile durchsetzen. Wie mild kann es werden? Berechnet werden meist Werte zwischen +4 bis +8 Grad, während am 23. und 24. Januar über dem Westen und Südwesten auch mal die +10 Grad Marke überschritten werden kann.

Wenig winterlich: westliches Zirkulationsmuster

Das amerikanische und auch europäische Wettermodell berechnen die deutliche Milderung um den 24. Januar herum weitgehend einheitlich. Darüber hinaus kippt das Strömungsmuster auf eine westliche Richtung und lässt auch kühleres Rückseitenwetter zu, welche in höheren Lagen wieder zu Schneefall führen kann. Weiter unten bleibt es aber überwiegend unwinterlich.

Schaut man sich die Entwicklung der Großwetterlage an, so zeigt sich bis zum 26. Januar kein wesentliches Störelement mehr, was die milde Wetterentwicklung zunehmend wahrscheinlicher macht. Erst nach dem 26. Januar zeigt sich nach dem europäischen Wettermodell die Entwicklung eines kräftigen Hochdrucksystems über dem westlichen Russland mit dem Bestreben, sich weiter nach Westen auszudehnen. So bleibt die Entwicklung des sibirischen Hochdrucksystems ein Unsicherheitsfaktor, Deutschland liegt in den heutigen Berechnungen aber nördlich der Hochdruckzone - gestern war es südlicher.

Polarwirbelberechnung Januar

Berechnung Polarwirbel nach dem europäischen Wettermodell © www.meteociel.fr

Nächster winterlicher Abschnitt erst nach dem 26. Januar?

Schaut man sich die Kontrollläufe an, so ist die Milderung im Zeitraum vom 21. bis 25. Januar sehr wahrscheinlich geworden. Das Temperaturspektrum liegt am 24. Januar zwischen -6 bis +12 Grad, bei einem Mittelwert von +5 bis +6 Grad über dem Norden und +7 bis +8 Grad über dem Süden. Da bleibt nicht viel Platz für den Winter. Erst im Zeitraum nach dem 26. Januar sinken die Werte wieder ab. So liegt das Temperaturspektrum am 29. Januar zwischen -8 bis +9 Grad bei einem Mittelwert von +4 Grad über dem Westen, +3 Grad über dem Norden, +2 Grad über dem Süden und +1 Grad über dem Osten.

Diagramm Temperaturen im Januar 2018 vom 17.01.2018

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Januar 2018 von zu kalt, normal, zu warm.

Ob sich zum Februar hin eine Veränderung des Wetters ergeben kann, klären wir gegen 17:00 Uhr in einer neuen Wetterprognose Februar 2018 und gegen 20:00 Uhr erfolgt an dieser Stelle ein Update der Wetterprognose Winter.

Update der Wetterprognose Winter von 20:03 Uhr
Keine Veränderung heute Abend in den Berechnungen des amerikanischen Wettermodells. So gelangen Deutschland, Österreich und die Schweiz im Zeitraum vom 22. bis 30. Januar auf die milde Vorderseitenanströmung der atlantischen Tiefdrucksysteme. Sollte sich diese Variante durchsetzen können, so wären in diesem Zeitraum bei einem leicht wechselhaften Wettercharakter Temperaturen von +4 bis +8 Grad möglich.

Amerikanisches Wettermodell bleibt die wärmste Variante
Schon seit Tagen liegt das amerikanische Wettermodell in den Kontrollläufe immer wieder im oberen Bereich und gilt somit als "warmer Ausreißer". Im Zeitraum vom 22. bis 25. Januar ist eine Milderung - auch nach den Kontrollläufen - sehr wahrscheinlich. Darüber hinaus erstreckt sich das Spektrum der Höhentemperaturen von -11 bis +7 Grad, wobei der Mittelwert sich im Bereich des langjährigen Mittelwertes einpendelt. Zum Vergleich: für den 30. Januar berechnet das amerikanische Wettermodell Tageshöchstwerte von +6 bis +11 Grad. Die Kontrollläufe weisen einen Mittelwert von +1 Grad über dem Osten und +3 Grad über den restlichen Regionen Deutschlands aus. Da ist also noch viel Entwicklungsspielraum vorhanden und man kann davon ausgehen, dass sich die Simulationen noch einmal verändern werden.

Polarwirbel bleibt das "Zünglein" an der Waage
Warum kann man sich derzeit so wenig auf die Berechnungen der, oder dem Wettermodell verlassen? Das hängt mit dem Polarwirbel zusammen. Dieser wird von Hochdruckeinschüben in seiner Entwicklung "gestört", was teils zu erheblichen Wellenbewegungen entlang der Polarfront führen kann. Im Detail kommt es darauf an, wo die Hochdruckeinschübe von statten gehen. Als wahrscheinlich gilt eines von den Aleuten aus und ab den Zeitpunkt kommt es darauf an, was das Hochdrucksystem über Sibirien macht. Entsprechend kann sich die Achsverteilung im Polarwirbel selbst verändern. Deutschland lag und liegt - aus Sicht der Winterfreunde - auf der falschen Seite. Ändert sich das, so erhöhen sich auch wieder die Chancen auf winterliche Wetterverhältnisse.

Polarwirbelberechnung Januar
Berechnung instabiler Polarwirbel im Januar nach dem amerikanischen Wettermodell © www.meteociel.fr


Hinweis: Leider liegen die Berechnungen des europäischen Wettermodells heute Abend nicht mehr vor.

Die nächste Aktualisierung der Wetterprognose Winter erfolgt an dieser Stelle am 18. Januar gegen 13:00 Uhr.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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