Wetter Winter 2017/2018 aktuelle Wetterprognose vom 24.12.2017 - Abwechslungsreiches und windiges Wetter bis in das neue Jahr hinein

| M. Hoffmann

Nach Weihnachten wird es in einigen Regionen oberhalb etwa 400 bis 600 Meter mal kurzzeitig winterlich werden können. Verantwortlich hierfür ist eine nordwestliche Grundströmung, welche ab dem 26. Dezember kühlere Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz führen kann. Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer sind dann bis in tiefere Lagen wieder möglich. Mit Winter ist das aber nicht gleichzusetzen - vielmehr mit nasskalten Dezemberwetter. Zum Jahresende wird es auch schon wieder spürbar wärmer und zum Start in den Januar 2018 kündigt sich schon das nächste Sturmtief mit Potential für unwetterartige Starkwindereignisse an.

Winterwetter vorerst nicht in Sicht

Tiefwinterlich verschneite Landschaften werden wohl nur in höheren Lagen zu sehen sein. Darunter bleibt es grün bis braun. Dafür sorgt das Zirkulationsmuster, welches recht stringent von West nach Ost verläuft. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen Anfang Januar nach den Berechnungen des amerikanischen und europäischen Wettermodells am südlichen Rand der atlantischen Tiefdruckrinne, welche sich von Neufundland bis nach Skandinavien erstreckt. Ist diese erst einmal in Gang gesetzt (was heute geschieht), hat sie häufig eine Dauer von 7 bis 14 Tagen. So liegt der frühestmögliche Zeitraum für eine Veränderung Ende Dezember, bzw. erst im ersten Januar-Drittel. Deutlicher zeigt sich die eingefahrene Situation in der nachfolgenden Berechnung des europäischen Wettermodells von Polarwirbel Anfang Januar.

Polarwirbelberechnung Januar

Berechnung des Polarwirbels nach dem europäischen Wettermodell Anfang Januar © www.meteociel.fr

Deutet etwas auf einen Wetterwechsel Anfang Januar hin?

Nicht wirklich, zumindest nicht zum aktuellen Stand. Zwar gibt es hin und wieder überraschende Varianten, aber so richtig etwas mit nachhaltigem Winter haben diese nichts gemeinsam. So berechnet das amerikanische Wettermodell im ersten Januar Drittel ein recht imposantes Hochdrucksystem westlich von Mitteleuropa. Das hätte Potential, den Druck der Tiefdrucksysteme vom Atlantik her zu blockieren und es zeigt sich im Polarwirbel ein Muster, welches den Kältepol von Kanada und Grönland weg transportiert. Ob diese Berechnungen tatsächlich so eintreten, darf bezweifelt werden. Interessant ist jedoch, dass das amerikanische Wettermodell in den letzten Tagen vermehrt Varianten berechnet, welche die Kaltluftzufuhr in Richtung Neufundland abschwächen, oder gar auch zum Erliegen bringen könnte.

Polarwirbelberechnung Januar

Berechnung des Polarwirbels nach dem amerikanischen Wettermodell Anfang Januar © www.meteociel.fr

Kontrollläufe: wenig winterliche Aussichten

Die Höhentemperaturen sinken nach Weihnachten ab und steigen zum Jahresende in einen Bereich an, welcher für die Jahreszeit etwa um 2 bis 5 Grad zu warm ist. Deutlicher zeigt sich ein zu warmes Verhältnis im nachfolgenden Diagramm.

Diagramm Temperaturen im Januar 2018 vom 24.12.2017

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe Januar 2018 von zu kalt, normal, zu warm.

Was machen die Randfaktoren

Unauffällig und wenig Richtungsweisend, im Trend bestätigt sich aber ein für die Jahreszeit zu warmer Wetterabschnitt bis in das neue Jahr hinein.

Winterprognose des Langfristmodells

Das Langfristmodell führt seine Simulationen seit dem Sommer unbeirrt fort und berechnet in seiner heutigen Wetterprognose einen gegenüber dem langjährigen Mittelwert viel zu warmen Winter. Aktuell hat der Dezember eine Temperaturabweichung von +1,2 Grad, welche in den kommenden Tagen noch weiter ansteigen sollte. Für den Januar 2018 wird eine Abweichung von +2 bis +4 Grad und für den Februar von +2 bis +3 Grad berechnet. Rechnet man das Maximum aus, so könnte die Wintersaison um +2,8 Grad und im Minimum um +1,8 Grad zu warm werden. Aber auch das Langfristmodell kann sich irren (s. Januar 2017).

Diagramm der Temperaturentwicklung Winter 2017/2018 vom 24.12.2017

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2022 +5,1 +1,6 +0,5 14,4 l/m² - extrem zu trocken
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +3,4 +3,5 +2,2 163,2 l/m² - leicht zu nass

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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