Wetter Winter 2017/2018 aktuelle Wetterprognose vom 17.12.2017 - Eine stürmische Westwetterlage?

| M. Hoffmann

Dieser Winter 2017/18 ist und bleibt anders, wie die vorherigen Winter. Nach einem deutlichen und nachhaltigen Weihnachtstauwetter wie in den letzten Jahren sieht das nicht aus - aber nach richtigem Winterwetter eben auch nicht. Vielmehr dümpelt der Mittelewert um den für die Jahreszeit normalen Wert. Das bedeutet, dass für die mittleren Lagen ab rund 500 Meter das Thema rund um weiße Weihnachten 2017 noch nicht entscheiden ist. In tieferen Lagen sind zwar Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer nicht auszuschließen, hier sind aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nasskalte Weihnachtsfeiertage zu erwarten.

Welche Auswirkungen hat die aktuelle Weiterentwicklung auf den Winter 2017/18?

Zum 22. und 23. Dezember gelangen nach den Berechnungen von heute Nachmittag Deutschland, Österreich und die Schweiz in den Einflussbereich einer nasskalten Nordwestströmung, welche auch in tieferen Lagen für Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer sorgen kann. Allerdings rückt die atlantische Frontalzone zum 24. Dezember rasch nach Skandinavien vor und unterbindet den Kaltluftzustrom zum Weihnachtsfest.

Das Hochdrucksystem weicht weit westlich von den Azoren aus und erstreckt sich bis über die Mittelmeerregion. So gelingt es der atlantischen Frontalzone die Tiefdruckrinne bis zum 31. Dezember aufrecht zu erhalten. Sollte diese Berechnung so eintreten, wäre im Zeitraum vom 27. bis 31. Dezember mit einer aktiv-dynamischen Westwetterlage zu rechnen.

Großwetterlage hat Potential für Starkwindereignisse

Durch den Rückzug des Hochdrucksystems entsteht über Mitteleuropa eine sehr markante Westströmung, bei der Stürme wahrscheinlich und orkanartige Winde nicht auszuschließen sind. Das könnte rund um Silvester auf eine heikle Wetterentwicklung hinauslaufen.

Und wie steht es um den Winter?

Der hätte erst einmal eine Pause. Denn nach den aktuellen Berechnungen des amerikanischen Wettermodells jagt ein Tiefdrucksystem nach dem anderen in Richtung Deutschland und sorgt mit dem Wind für eine gute Durchmischung, was die Temperaturen auf +5 bis +10 Grad ansteigen lassen kann. Kräftiges Tauwetter wäre dann bis auf lagen um 1.500 Meter zu erwarten. Für gewöhnlich halten sich solche Wetterlagen 7 bis 14 Tage, was eine Veränderung der Großwetterlage frühestens Ende Dezember 2017, bzw. im Januar 2018 in Aussicht stellt.

Wie wahrscheinlich ist eine Westwetterlage?

In den letzten Tagen zeigten sich vermehrt Faktoren, welche auf eine aktive Westwetterlage hindeuteten. Aber es gab auch nicht gerade wenige, bei der das Wetter in die komplett andere Richtung hätte umschwenken können (dazu heute Abend mehr). Schaut man sich die Kontrollläufe an, so wird eine kalte Wetterlage kurz vor Weihnachten zunehmend wahrscheinlicher. Über die Weihnachtsfeiertage steigen die Temperaturen in den normalen Bereich an und liegen darüber hinaus im etwas zu milden Bereich. Der Mittelwert der Kontrollläufe liegt bspw. am 29. Dezember zwischen +5 bis 7 Grad. Das ist etwa um 5 Grad zu warm.

Dezember 2017: zu warm

Aktuell ist der Winter 2017/18 bislang um +0,8 Grad zu warm und da eine eisig kalte Wetterlage im Dezember zunehmend unwahrscheinlicher wird, ist davon auszugehen, als dass das Langfristmodell mit seiner Wetterprognose eines zu warmen Dezembers recht behalten sollte. Kumuliert man die aktuellen Daten bis Ende Dezember, so kommt - zum heutigen Stand - gegenüber dem langjährigen Mittelwert ein Temperaturüberschuss von +1,2 Grad zustande.

Langfristmodell: Wetterprognose Winter 2017/18

Das Langfristmodell berechnet die Wintermonate von Dezember bis Februar 2018 schon seit Wochen deutlich zu warm. Aber so warm fiel die Wetterprognose schon lange nicht mehr aus. So sollen die verbleibenden Wintermonate Januar und Februar 2018 jeweils um +1 bis +3 Grad deutlich zu warm ausfallen. In der Niederschlagsneigung sind kaum Auffälligkeiten gegenüber dem Sollwert zu beobachten, im Trend wohl etwas zu nass. Man wird abwarten müssen, ob das der fünfte deutlich zu warme Winter hintereinander werden wird. Das darf - zum heutigen Stand - jedoch nicht kräftig bezweifelt werden.

Diagramm der Temperaturentwicklung Winter 2017/2018 vom 17.12.2017

Ob sich heute Abend etwas in den Simulationen verändert hat, wie es um die Randfaktoren bestellt ist und was der Polarwirbel macht, klären wir in unserem abendlichen Update gegen 20:00 Uhr in der Wetterprognose Januar 2018.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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