Wetterprognose und Wettervorhersage
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Das Wetter Weihnachten 2017 bleibt auch heute Nachmittag noch Spitz auf Knopf. Zwar schwenkt das amerikanische Wettermodell für Heiligabend auf ein nasskalte Variante mit Optionen auf Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer um und verabschiedete sich - zumindest für den Augenblick - von seiner tief winterlichen Variante über Weihnachten. Dass das irgendwann bevorstehen würde, darauf haben wir bereits mehrmals hingewiesen. Jetzt wird sich nur zeigen müssen, in welche Richtung sich das Entwickeln mag.
Winter vor dem Scheideweg
Klingt dramatisch, aber tatsächlich ist es so. Es ist nicht mehr lange hin bis zur Halbzeit des Winters Mitte Januar und blickt man auf die zurückliegenden Dezembertage, so war der Winter 2017/18 bisweilen um +0,8 Grad zu warm. Sollte sich eine nasskalte bis milde Witterung an Weihnachten durchsetzen können, so bleibt dem Winter nicht mehr allzu viel Zeit, dass noch in eine andere Richtung zu korrigieren. Es ist also höchste Zeit für den ersten - richtigen - Wintereinbruch.
Polarwirbelsplit um Weihnachten herum?
Nein, es ist definitiv zu früh um die Weihnachtszeit als grün zu bewerten. Zu groß sind die aktuellen Bewegungen, welche allesamt vom Polarwirbel und dessen Zustand abhängig sind. Für Freunde des Winterwetters weniger erfreulich sind die Simulationen aber schon. Zwar wird die Möglichkeit eins Polarwirbelsplits in Betracht gezogen, jedoch in einer für Mitteleuropa ungünstigen Position. Die Hochdruckzone geht von Kanada/Alaska bis nach Mitteleuropa quer durch den Wirbel und teilt ihn in zwei Teile. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen dabei auf der warmen Vorderseitenanströmung. Sollte sich das Konstrukt aber nur minimal verändern, so sieht die Sache mit den Winter ganz anders aus.
Berechnung des Polarwirbels nach dem amerikanischen Wettermodell Ende Dezember © www.meteociel.fr
Mit einem möglichen Polarwirbelsplit bleibt alles offen
Schaut man sich die Grafik genauer an, so erkennt man, wie knapp die Entwicklungen sind. Deutschland liegt exakt in der Mittelzone. Und nun ist es so, dass selbst ein Polarwirbelsplit ein in sich fragiles Gebilde ist. Jetzt kann man sich in etwa denken, wie genau die kommenden Wettervorhersagen sein werden. Da wird bis Weihnachten und darüber hinaus noch öfters mal in die eine oder andere Richtung umgeschwenkt werden.
Kontrollläufe: Kaltluftdelle an Weihnachten
Das Entwicklungsspektrum der Kontrollläufe ist enorm und erstreckt sich an Weihnachten von -3 bis +10 Grad. Insbesondere der Mittelwert spricht aber mit +2 bis +3 Grad eine deutliche Sprache und unterstreicht nochmals die hohe Wahrscheinlichkeit für nasskalte Witterungsverhältnisse. Nichtsdestotrotz kommen die Temperaturen von einem hohen Niveau iaus der Vorweihnachtszeit und sinken zu Weihnachten ab und darüber hinaus steigen sie wieder leicht an. Kumuliert man das Ergebnis mit den bereits zurückliegenden Wintertagen, so hat der Dezember 2017 ein sehr hohes Potential gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu warm auszufallen. Nach derzeitigen Stand etwa um +0,8 bis +1,2 Grad zu warm.
Winterprognose 2017/18 der Langfristmodelle
Es ist mal wieder an der Zeit, einen Blick auf die aktuellen Wetterprognosen der Langfristmodelle für die Wintersaison 2017/18 zu werfen.
Tendenziell liegen die Langfristmodelle mit ihrer Bewertung auch nicht schlecht, denn in den letzten 20 Jahren sind die Winter im Schnitt gegenüber dem langjährigen Mittelwert um +1 Grad wärmer ausgefallen. Insofern verwundern die Winterprognosen der Langfristmodelle wenig.
Was sich in den Simulationen von heute Abend alles getan hat, und wie sich ein möglicher Polarwirbelsplit auf den Januar auswirken kann, darauf gehen wir heute Abend in einer neuen Wetterprognose Januar 2018 etwas näher ein.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 94 l/m² - etwas zu trocken |
März 2022 | +5,1 | +1,6 | +0,5 | 14,4 l/m² - extrem zu trocken |
April 2022 | +7,8 | +0,4 | -1,2 | 55 l/m² - leicht zu trocken |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +3,4 | +3,5 | +2,2 | 163,2 l/m² - leicht zu nass |
Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.
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