Wetter Winter 2017/2018 aktuelle Wetterprognose vom 23.11.2017 - Winterliche bis nasskalte Wetterverhältnisse wahrscheinlicher als zu warme

| M. Hoffmann

Mit der Wetterumstellung vom kommenden Wochenende sinkt die Schneefallgrenze bis auf mittlere Lagen ab. Anschließend strömt bis Anfang Dezember kalte Luft nach Deutschland, was die Schneefallgrenze zeitweilig bis auf 200 bis 300 Meter absinken lassen und oberhalb etwa 500 Meter für die Ausbreitung einer dünnen Schneedecke sorgen kann.

Trog sorgt für einen Hauch von Winter

Verantwortlich für den Kaltluftschub ist ein Hochdrucksystem westlich von Europa und ein Tiefdrucksystem über Skandinavien, welches nach Süden austrogt. Im Verbund beider Wettersysteme werden aus nördlichen Richtungen kalte Luftmassen in der Höhe nach Deutschland geführt, was nicht nur Ende November, sondern auch Anfang Dezember für Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer bis auf tiefere Lagen herab verantwortlich sein kann. Die Frostgrenze schwankt zwischen 200 bis 700 Meter.

Nasskalte bis winterliche Aussichten

Das amerikanische Wettermodell bestätigt in seinen Berechnungen von heute Nachmittag noch einmal die Ausbildung eines Troges über Mitteleuropa. So wird dieses Wetterereignis zunehmend wahrscheinlicher und könnte darüber hinaus noch weite Teile des ersten Dezemberdrittels beeinflussen. Die Höhentemperaturen liegen zumeist im Bereich zwischen -4 bis -8 Grad und ob Schnee und winterliche Wetterverhältnisse vorherrschend sein werden, hängt ganz davon ab, wo man wohnt. Über dem Norden ist mit Hilfe der Nordströmung über die warme Nordsee wohl nur nasskaltes Wetter zu erwarten. Weiter nach Süden - etwa südlich der Mittelgebirge - kann es aber ab den mittleren Lagen (400 bis 600 Meter) im Zeitraum vom 3. bis 7. Dezember zunehmend weiß werden.

Erstes Dezemberdrittel winterlich kalt?

Die Kontrollläufe bestätigen einen zu kalten Temperaturtrend in der ersten Dezemberdekade mehrheitlich. So liegt das Temperaturspektrum am 3. Dezember (1. Advent) zwischen -6 und +5 Grad (Mittelwert: +2 Grad über dem Norden und Westen und -0 Grad über dem Süden und Osten) und am 7. Dezember zwischen -8 bis +9 Grad (Mittelwert: +2/+3 Grad über dem Norden und Westen und -1/+1 Grad über dem Süden und Osten). Der Mittelwert des Temperaturspektrums liegt in etwa um 3 bis 6 Grad unter dem langjährigen Mittelwert im zu kalten Bereich.

Diagramm Temperaturen im Dezember 2017 vom 23.11.2017

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe im Dezember 2017 von zu kalt, normal, zu warm.

Langfristmodell mit Korrektur

Heute fängt das Langfristmodell erstmalig an, auf die aktuelle Wetterentwicklung zu reagieren. Das zeigt, wie nachhaltig und wahrscheinlich die kommende Wetterentwicklung in der Zwischenzeit geworden ist. So liegt die Abweichung in der aktuellen Wetterprognose mit +0,5 bis +2 Grad zwar noch immer im deutlich zu warmen Bereich, sollte sich aber in den kommenden Tagen noch weiter anpassen können. Für Januar und Februar 2018 bleiben die Abweichungen mit +1 bis +3 Grad weiterhin teils deutlich zu warm.

Diagramm der Temperaturentwicklung Winter 2017/2018 vom 23.11.2017

Steht Deutschland vor einer Einwinterung oder ist das nasskalte Spektakel bald vorüber? Mehr dazu in unserem Update heute Abend gegen 20:00 Uhr an dieser Stelle. Dann auch mit dem Blick auf die Entwicklungen des Polarwirbels, des AO- und NAO-Index Wertes und ein Resümee der Simulationen vom Abend mit Ausblick auf die möglichen Schneehöhen.

Update der Wetterprognose Winter 2017/18 von 20:11 Uhr
Das amerikanische Wettermodell bestätigt in den Simulationen von heute Abend die Trogausbildung über Mitteleuropa zum kommenden Wochenende und berechnet diese darüber hinaus bis zum 5. Dezember weitgehend als stabil.

Teils winterlich ab den mittleren Lagen
In der Höhe werden Luftmassen von -4 bis -8 Grad nach Deutschland geführt. Das sollte für Schnee und die Ausbreitung einer Schneedecke ab den mittleren Lagen zwischen 400 bis 600 Meter reichen. Darunter ist der Wettercharakter eher als nasskalt zu bewerten. Zwar sind auch hier Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer möglich, werden aber - mal abgesehen von den teils frostigen Nächten - nicht liegenbleiben.

Wie viel Schnee ist denn überhaupt zu erwarten?
Zwar liegt bei einem Trog Mitteleuropa ein Tiefdrucksystem über Deutschland, jedoch ist dies in der kalten Luft weniger energiegeladen und beinhaltet auch weniger an Niederschlag. Nichtsdestotrotz können kräftige Schauer erwartet werden, welche im Stau der Mittelgebirge und der Alpen für einiges an Neuschnee sorgen können. Simuliert werden bspw. bis zum 6. Dezember in Höhenlagen oberhalb 700 Meter zwischen 10 bis 25 cm (an den Alpen 20 bis 80 cm) und zwischen 400 bis 700 Meter sind 0,5 bis 14 cm und in tieferen Lagen südlich der Linie von Köln und Rostock sind 0 bis 3 cm möglich (ob die aber längere Zeit liegen bleiben, bleibt abzuwarten). Nördlich der Linie sind die Wahrscheinlichkeiten auf Ausbreitung einer Schneedecke als gering einzustufen.

Polarwirbel 22. November 2017 AbendsSimulation des amerikanischen Wettermodells © www.meteociel.fr


Polarwirbel: gut ausgebildeter Trog
Dass die nasskalte bis winterliche Wetterepisode Ende November und Anfang Dezember Substanz hat, zeigt sich seit einigen Tagen auch in den Berechnungen des Polarwirbels. Deutlich zeigt sich das aufkeilende Hoch von England, Island und Grönland. Viel interessanter aber ist das Hochdrucksystem über dem westlichen Russland bis nach Kasachstan reichend. Der Trog, bzw. das meridionale Strömungsmuster wird somit gefestigt. Aber nur mal so als Beispiel, dass es auch in die andere Richtung gehen kann. Keilt das Hoch westlich von Europa nicht nach Norden auf, sondern legt sich flach zwischen die Azoren und der Mittelmeerregion, so laufen die Tiefdrucksysteme von Westen gegen das Hoch auf und am Ende würde sich daraus eine sehr milde Wetterlage ergeben können. Die Wahrscheinlichkeiten sind hierfür aber äußerst gering. Entsprechend neutral bis negativ sind auch der AO- und NAO-Index berechnet. Zusammengefasst spricht viel für eine erste winterliche Großwetterlage ab den mittleren Lagen.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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