Wetterprognose und Wettervorhersage
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Die Frage nach Winter oder Frühling ist vorerst einmal geklärt. So zeigt sich am Wochenende und auch zum Start in die neue Woche ab den mittleren Lagen (400 bis 700 Meter) ein Hauch von Winter und auch darunter sind gelegentliche Schnee-, Schneeregen-, oder Graupelschauer nicht auszuschließen. Ab Dienstag dreht die Grundströmung auf Südwest bis Süd und führt deutlich mildere Luftmassen nach Deutschland Österreich und die Schweiz, was bis zum Donnerstag zu Temperaturen zwischen +10 bis +15 Grad führen kann.
Kurzes winterliches Intermezzo
So bestätigt sich das, was in den letzten Tagen über die kalten Ausreißer Varianten des amerikanischen Wettermodells schon gemutmaßt wurde und die warmen Varianten setzen sich durch. Der Grund hierfür ist die Konstellation aus tiefem Luftdruck zwischen Island und England und einem Hochdruckgebiet über der Mittelmeerregion. Das Zirkulationsmuster dreht auf Südwest bis Süd und führt in der Höhe von knapp 1.500 Meter Temperaturen von bis zu +12 Grad heran. Der Höhepunkt der fast schon frühlingshaft milden Luft wird wohl im Zeitraum zwischen dem 24. und 25. November erreicht werden können. Simuliert werden Tageshöchstwerte zwischen +6 bis +14 Grad bei einem Mittelwert um die +11 Grad.
November wird wohl zu warm ausfallen
Die Kontrollläufe stützen das für die Jahreszeit viel zu warme Wetter einheitlich, was die Eintreffwahrscheinlichkeit erhöht. Sollte sich das tatsächlich auch so abspielen können, hat der November ein sehr hohes Potential gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu warm auszufallen. Aktuell liegt die Abweichung bei rund +1,7 Grad im zu warmen Bereich und wird sich bis zum Dienstag einigermaßen normalisieren können. Darüber hinaus liegen die Temperaturen aber um bis zu +4 bis +6 Grad über dem langjährigen Mittel im viel zu warmen Bereich.
Wie lange bleibt es mild und wann kommt der Winter?
Der November gehört noch zu den Herbstmonaten. Zwar ist ein Wintereinbruch im November nichts außergewöhnliches, ist aber seltener als nasskalte Witterungsverhältnisse und eine langsame Einwinterung in den höheren Lagen. Wie lange aber hält sich die milde Luft? Bis so eine Großwetterlage ausgeräumt wird, vergehen mindestens 4 Tage und so ist mit dem Bestand der milden Luftmassen mindestens bis zum 26./27. November zu rechnen. Entscheidend, ob im Anschluss wieder kühlere Luftmassen nach Deutschland geführt werden können, liegt an der Position der atlantischen Frontalzone. Schafft sie es sich bis nach Skandinavien durchzusetzen, ergeben sich für Ende November wieder kühlere Varianten. Gelingt das nicht, verbleibt Deutschland auf der warmen Vorderseite der Tiefdrucksysteme
Wie die Chancen auf eine winterliche Wetterlage Anfang Dezember stehen, klären wir gegen 17:00 Uhr in einer neuen Wetterprognose zum Wetter Dezember 2017 und heute Abend erfolgt an dieser Stelle gegen 20:00 Uhr eine kurze Aktualisierung der Wetterprognose.
Update der Wetterprognose Winter 2017/18 von 20:01 Uhr
Es gibt durchaus Spielräume, im Wesentlichen aber bestätigten die Wettermodelle die durchgreifende Milderung im letzten Novemberdrittel, welche unter Umständen auch bis in den Dezember 2017 hinein verlängert werden kann.
Temperaturen von bis zu +15 Grad
Den Tiefdrucksystemen gelingt es nicht, sich bis nach Skandinavien durchzusetzen. Stattdessen laufen diese auf ein Hochdrucksystem über der Mittelmeerregion auf. Da aber von Skandinavien aus kalte Luft nach Süden in Richtung Deutschland strömt, kommt es aufgrund der Temperaturunterschiede zu einer enormen Wetterdynamik, welche zum aktuellen Stand wohl über England stattfinden wird. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen somit auf der starken Vorderseitenanströmung der Tiefdruckgebiete, was zu diesen warmen Temperaturen führen kann.
Spielraum zeigt sich in den abendlichen Berechnungen des amerikanischen Wettermodells. Ende November gelingt es der atlantischen Frontalzone sich in Richtung Skandinavien durchzusetzen und über Deutschland zum Dezemberstart einen nasskalten Wettercharakter zu ermöglichen, bei dem Schneefall ab den mittleren Lagen nicht auszuschließen ist. Diese Wetterlage hätte durchaus auch mehr winterliches Potential, wenn nicht gerade Anfang Dezember wäre, denn häufig bleibt es eben bei einem nasskalten und eben nicht winterlichen Wettercharakter.
Kontrollläufe: kältere Varianten Anfang Dezember nicht unwahrscheinlich
Gesetzt ist in den kommenden Tagen ein nasskalter Wettercharakter mit Schneeoptionen bis auf mittlere Lagen herab. Anschließend wird es ab dem 21. November rasch milder und der Höhepunkt könnte mit Tageswerten zwischen +10 bis +16 Grad am 24./26. November erreicht sein. So eine milde Wetterlage verschwindet aber nicht von einem Tag auf den anderen und so braucht es eben seine Zeit, bis sich die Großwetterlage umstellen kann. Als aussichtsreich für eine grundlegende Veränderung zeigt sich der Zeitraum Anfang Dezember, welcher nach den Kontrollläufen eine zunächst normalisierende Tendenz und darüber hinaus auch einen leicht zu kalten Trend gegenüber dem langjährigen Mittelwert aufweist.
Simulation des Polarwirbels © www.meteociel.fr
Polarwirbel stabilisiert sich, AO- und NAO-Index neutral bis leicht positiv
War der Polarwirbel in den letzten Tagen noch der große Unsicherheitsfaktor, so stabilisiert sich dieser im letzten Novemberdrittel weitgehend. Große Überraschungen sollten also nicht mehr auftreten. Aber auch der NAO- und der AO-Index tendieren zu neutralen Zuständen, bzw. werden Anfang Dezember auch leicht positiv bewertet. Was bedeutet das? Die Wettermodelle werden hinsichtlich ihrer Vorhersagequalität nun wieder etwas genauer werden. Anders formuliert: Winterfans brauchen Geduld, schließlich ist noch Herbst.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +5,0 | +2,3 | +1,0 | 267,7 l/m² - ausgeglichen |
Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.
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