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Wetter Winter 2017/2018 aktuelle Wetterprognose vom 27.10.2017 - kaltes oder normales Herbstwetter?

| M. Hoffmann

Die Wetterküche kommt wieder in Schwung und produziert eine Menge an Tiefdrucksystemen, welche das Wetter in den kommenden Tagen mit teils stürmischen Winden über Deutschland, Österreich und der Schweiz beeinflussen können. Vorsicht ist vor allem in der Nacht auf Sonntag und tagsüber geboten, wo verbreitet starke, örtlich stürmische und über exponierten Lagen und in Küstennähe sind auch orkanartige Windböen möglich sein können. Unwetterpotential am Wochenende.

Wettermodelle: kalt oder mild Anfang November?

Wo viel Dynamik ist, ist auch eine große Bandbreite an Wetterentwicklungen möglich. Entsprechend unterschiedlich sind die Simulationen der Wettermodelle und eröffnen Anfang November auch einen neuen Spielraum. Hauptakteur ist und bleibt das Hochdrucksystem und dessen Position.

Das amerikanische Wettermodell berechnete bis heute Nacht den Trog noch direkt über Mitteleuropa, was einen kühlen, windigen und unbeständigen Wettercharakter zur Folge gehabt hätte. Heute Morgen weicht das Azorenhoch auf dem Atlantik aber nach Osten aus und legt sich "zaghaft" über Mitteleuropa, was den Trog abschnürt und nach Osten verlagert. In Folge daraus entsteht eine über Deutschland, Österreich und der Schweiz eine überwiegend westlich bis südwestlich orientierte Großwetterlage, bei der sich die Temperaturen mit +8 bis +13 Grad in der ersten Novemberdekade in dem für die Jahreszeit typischen Bereich einpendeln können. Der Wettercharakter bleibt aber insgesamt als wechselhaft und unbeständig zu bewerten.

Das europäische Wettermodell berechnet eine ganz ähnliche Variante, jedoch bleiben hier die Optionen für einen weiteren Kaltlufteinbruch zum 4./5. November erhalten, bei der sich das Hoch auf dem Atlantik erneut nach Norden und die Tiefdrucksysteme über Mitteleuropa nach Süden ausdehnen können.

Polarwirbel mit kräftiger Kaltluftansammlung über dem östlichen Kanada und Grönland

Wird das also nichts mit dem verfrühten Wintereinbruch? Der mögliche Wintereinbruch war in den letzten Tagen für die höheren Lagen definiert, wobei auch darunter - je nach Intensität der Schauer - auch mal eine Schnee- oder Graupelschauer nicht auszuschließen ist. Daran ändert sich auch heute nichts. Die Schneefallgrenze schwankt weiterhin zwischen 1.000 bis 1.500 Meter und in den tieferen Lagen ist auch der erste Nachtfrost im ersten November Drittel sehr wahrscheinlich.

Blickt man aber auf die Simulationen des Polarwirbels des amerikanischen Wettermodells, so erkennt man einen Transport sehr kalter Luftmassen in Richtung östliches Kanada und Grönland und wer hier des Öfteren mitliest, weiß, welche Großwetterlagen daraus entstehen kann. Die Kaltluftmassen dehnen sich weiter bis nach Neufundland aus und sorgen häufiger auf dem Atlantik für eine rege Tiefdruckaktivität. Das Azorenhoch weicht nicht selten über die Mittelmeerregion und Europa aus und im Verbund der Tiefdruckrinne und dem Hoch entsteht eine relativ milde, zeitweilig auch eine aktiv-dynamische Südwest- bis Westwetterlage. Mit anderen Worten ist ein verführter Wintereinbruch zum heutigen Stand bis auf mittlere Lagen herab weniger wahrscheinlich, dafür aber typisches Novemberwetter.

Normales Herbstwetter?

Alles normal? Nicht ganz, die Kontrollläufe berechnen einen Temperaturdurchschnitt im ersten Novemberdrittel knapp unter dem langjährigen Mittelwert. So liegt der Mittelwert des Temperaturspektrums zwischen +6 bis +9 Grad (normal wären +8 bis +10 Grad). Zudem wird für den Zeitraum vom 1. bis 3. November eine erhöhte Niederschlagsneigung berechnet, welche darüber hinaus über dem Norden leicht und über dem Süden leicht bis mäßig erhöht berechnet wird. Die Wahrscheinlichkeiten für Dauerfrost liegen nach den Kontrollläufen bei etwa 15 Prozent und sind damit wahrscheinlicher als zu warme Wetterlagen (0 bis 5 Prozent)!

Diagramm Temperaturen im November 2017 vom 27.10.2017

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe im November 2017 von zu kalt, normal, zu warm.

Das Langfristmodell berechnet den letzten Herbstmonat November mit einer Abweichung der Temperaturen von -0,5 bis +1 Grad normal bis leicht zu warm, bei einer leicht erhöhten Niederschlagserwartung über dem Norden von Deutschland.

Für den Winter bleiben die Wetterprognosen des Langfristmodell unverändert und die Wintermonate von Dezember bis einschließlich Februar sollen demnach mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad zu warm ausfallen. Die Niederschlagsneigung ist für den Dezember normal bis leicht zu trocken und für den Januar und Februar normal bis leicht erhöht gegenüber den Sollwerten einzustufen.

Diagramm der Temperaturentwicklung Winter 2017/2018 vom 27.10.2017

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