Wetterprognose und Wettervorhersage
Qualitätsprognosen seit 2009
Der Wetterwechsel am kommenden Wochenende macht aus dem Goldenen Oktober einen herbstlich windigen Wettercharakter. Der Temperaturrückgang von bis 12 Grad ist bemerkenswert und kann als markanter Wetterwechsel bezeichnet werden. Begleitet wird der Temperatursturz von windigen Böen und zeitweiligen Niederschlagsfeldern, welche von West nach Ost getrieben werden. Zwischendurch sind auch immer wieder einmal kurze sonnige Abschnitte möglich. Aktuelle Wettervorhersage Oktober 2017.
Die Erhaltungsneigung setzt sich durch
In der Meteorologie unterscheidet man zwischen einer Erhaltungsneigung und dem Ausgleichsverhalten (Langzeitkorrelation). Stark vereinfacht ausgedrückt folgt nach einer längeren Erhaltungsneigung das Ausgleichsverhalten nach und aus einem trockenen wird ein nasser Wettercharakter und umgekehrt. Dabei spielt es eine wesentliche Rolle, wie lange die Erhaltungsneigung sich behaupten konnte. So ist eine kurze Störung zwar ein Indiz für ein Ausgleichsverhalten, muss aber nicht zwingend für einen Wandel der Großwetterlage verantwortlich sein, denn nicht selten erhält sich die zu vorige Großwetterlage (auch Wiederholungsneigung genannt).
Geht es nach den Berechnungen des amerikanischen und europäischen Wettermodells ist das am kommenden Wochenende wohl genau der Fall. Die atlantische Frontalzone erreich Skandinavien und sorgt über Deutschland, Österreich und der Schweiz mit seinen Ausläufern für einen unbeständigen Wettercharakter und zurückgehende Temperaturen in den herbstlichen Bereich. Es wird also der Versuch unternommen, ein Ausgleichsverhalten herbeizuführen. Das gelingt aber nach den Berechnungen der Wettermodelle nicht, da das Hochdrucksystem über der Mittelmeerregion erneut nach Norden aufstreben und sich im Bereich Skandinavien oder östliches Europa positionieren kann. Das bremst die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik massiv ab und den Tiefdruckgebieten bleibt gar nichts anderes übrig, als nach Süden in Richtung der Azoren abzutropfen. Deutschland, die Schweiz und Österreich verbleiben im Zeitraum vom 24. bis 31. Oktober im Zustrom sehr warmer Luftmassen aus südlichen Richtungen.
Der Oktober 2017 wird wärmer und wärmer
Der aktuelle Temperaturüberschuss beträgt gegenüber dem langjährigen Mittelwert +2,7 Grad und sollte in den kommenden Tagen noch etwas ansteigen und zum Wochenende stagnieren können. Nachfolgend zeigt der Temperaturtrend aber wieder nach oben, so dass eine Abweichung von +3 Grad ernsthaft zur Diskussion steht. Unterstützung für einen zu warmen Temperaturtrend in der letzten Oktoberdekade kommt von den Kontrollläufen, welche den Mittelwert des Temperaturspektrums bspw. am 26. Oktober mit einer Abweichung von 2 bis 5 Grad über dem Jahreszeit typischen Bereich berechnen. Gleichzeitig zeigt sich eine über dem Norden leicht erhöhte Niederschlagsneigung, welche nach Süden hin nachlässt. Anders formuliert: der Goldene Oktober hat eine hohe Wahrscheinlichkeit in die Verlängerung zu gehen, wenn vielleicht auch nicht mit puren Sonnenschein, wie das aktuell der Fall ist.
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe im Oktober 2017 von zu kalt, normal, zu warm.
Herbst 2017 zu warm
Man braucht kein Prophet oder Experte sein. Wenn ein Monat einer Jahreszeit so warm ausfällt, so ist die Wahrscheinlichkeit insgesamt sehr hoch, dass die Jahreszeit an sich zu warm ausfallen wird. Denn bei einer Temperaturabweichung von theoretischen - aber durchaus realistischen - +2,7 Grad im Oktober müsste der November um -2,1 Grad zu kalt ausfallen um nach dem leicht zu kühlen September noch einen normalen Herbst hervorzubringen. Geht es nach der Wetterprognose des Langfristmodells, so ist aber genau das Gegenteil der Fall. Der November soll mit einer Differenz von +0,5 bis +1 Grad gegenüber dem vieljährigen Mittelwert leicht zu warm und leicht zu nass ausfallen.
Wettertrend Winter 2017/18 - wärmer
Auch für die Wintermonate legt das Langfristmodell in seiner heutigen Wettervorhersage noch eine "Schippe" drauf. So gleicht sich der bisher "kälteste" Wintermonat Dezember mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad den restlichen Wintermonaten Januar und Februar an. Das ist an sich keine Überraschung, werden die Winter durch den Klimawandel per se immer wärmer (n den letzten 20 Jahren um durchschnittlich 1 Grad), was in den Langfristmodellen sicherlich auch berücksichtigt wird. Was aber nicht berücksichtigt werden kann, sind die Schwankungen und mögliche Strömungskorrekturen, sowie die Berechnungen, ob es einen stabilen oder abgeschwächten Polarwirbel geben wird (Meereisausdehnung Arktis | Einfluss Polarwirbel auf den Winter). Anders ausgedrückt: Ja, es gibt einen Trend zu einem milden Winter, der unserer Meinung nach aber komplett anders verlaufen wird, wie in den Jahren zuvor und neben Mild- auch längere Kaltphasen haben kann.
Gegen 17:00 Uhr gehen wir auf die vielen Fragen unserer Leser wie "Wann kommt der erste Schnee", "Wie wird der Winter" und "gibt es weiße Weihnachten" näher ein.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2022 | +2,8 | +3,3 | +1,9 | 55,3 l/m² - etwas zu trocken |
Februar 2022 | +4,5 | +4,1 | +3,0 | 84 l/m² - zu nass |
März 2022 | +5,1 | +1,6 | +0,5 | 14,4 l/m² - extrem zu trocken |
April 2022 | +7,8 | +0,4 | -1,2 | 55 l/m² - leicht zu trocken |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2022 | +10,56 | +2,3 | +1,23 | 672 l/m² - zu trocken |
Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.
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