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Wetter Herbst und Winter 2017/2018 aktueller Wettertrend vom 30.09.2017 - Normaler Herbst, gefolgt von einem zu warmen Winter?

| M. Hoffmann

Die atlantische Frontalzone macht sich in den kommenden Tagen - passend zum Feiertag - auch über Deutschland bemerkbar. Vorderseitig können noch warme Luftmassen nach Deutschland geführt werden, bevor zum Dienstag kommender Woche die entsprechende Rückseite für frischere Werte sorgen kann. Doch die Tiefdrucksysteme sind nicht von Dauer und bereits zur Wochenmitte schiebt sich das Azorenhoch mit einem Hochdruckkeil in Richtung Mitteleuropa und versucht eine Hochdruckverbindung zum Kontinentalhoch über dem westlichen Russland aufzubauen. So nehmen die Sonnenstunden zu, die Niederschläge ab und die Temperaturen steigen bis zum Freitag in Richtung der +20 Grad Marke an. Mehr Details hierzu in der aktuellen Wettervorhersage Oktober 2017.

Bleibt das Hochdrucksystem für längere Zeit?

Schafft es das Hochdrucksystem sich über Mitteleuropa zu positionieren und für einen Wettercharakter zu sorgen, welcher dem "goldenen Oktober" entspricht, oder rauscht die atlantische Frontalzone über Mitteleuropa hinweg? Das amerikanische Wettermodell berechnet den Einfluss des Hochdrucksystems bis zum 6. Oktober. Im gleichen Zeitraum rückt die atlantische Frontalzone bis über Schweden und Finnland vor und drückt das Hochdruckgebiet über Mitteleuropa nach Südwesten weg. In Folge daraus ist im Zeitraum vom 7. bis 9. Oktober mit einem wechselhaften und auch wieder kühleren Wettercharakter zu rechnen. Vom 10. bis 15. Oktober kann weder das Tiefdrucksystem, noch das Hochdruckgebiet das Wetter über Deutschland bestimmen, was sowohl für sonnige, als auch wechselhafte Wettertage über Deutschland sorgen kann. Das Temperaturspektrum liegt meist im Bereich zwischen +10 bis +15 Grad und kann mit längerer Sonnenscheindauer auch darüber liegen.

Das europäische Wettermodell berechnet eine ganz ähnliche Konstellation der Wettersysteme zueinander, bei der sich das Azorenhoch nicht über Mitteleuropa festigen, sondern sich auf dem Atlantik zwischen den Azoren, Island und England aufbauen kann. An den nordöstlichen Hochdruckgradienten können die Tiefdrucksysteme über Mitteleuropa "abrutschen" und den wechselhaften und wenig stabilen Wettercharakter aufrecht erhalten. Von den Temperaturen sollte man nicht allzu viel erwarten.

Chancen auf den goldenen Oktober

Die Wahrscheinlichkeiten rund um eine stabile Wetterlage mit wärmeren Temperaturen - welche dem Wettercharakter des goldenen Oktobers entsprechen - bleiben in der ersten Oktoberhälfte als gering einzustufen. Zwar gibt es in den sog. Kontrollsimulationen durchaus auch Berechnungen, welche einen warmen Wettercharakter hervorrufen können, diese sind zum heutigen Stand aber in der Minderheit. So liegt das Temperaturspektrum im ersten Oktoberdrittel mit einem Mittelwert von +14 bis +15 Grad meist knapp unterhalb dessen, was für die Jahreszeit "normal" wäre. Erst mit Beginn der zweiten Oktober Dekade zeigt sich ein sich normalisierendes Temperaturniveau, warme Varianten bleiben aber in der Minderheit. In der Niederschlagsentwicklung wird im Zeitraum vom 5. bis 15. Oktober über Norddeutschland eine höhere Niederschlagswahrscheinlichkeit als über dem Süden berechnet.

Diagramm Temperaturen im Oktober 2017 vom 29.09.2017

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe im Oktober 2017 von zu kalt, normal, zu warm.

Erster Herbstmonat zu kühl - und der restliche Herbst?

Der September ist mit einer Abweichung der Temperaturen gegenüber dem langjährigen Mittelwert um -0,6 Grad leicht zu kühl ausgefallen (mehr dazu in einem detaillierten Rückblick auf das Wetter im September 2017). Für die restliche Tage im Herbst berechnet das Langfristmodell in seiner heutigen Wetterprognose für den Oktober eine Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert, welche mit -0,5 bis +0,5 Grad weitgehend im normalen Bereich liegen und mit der Tendenz leicht zu warm auszufallen. Der November 2017 wird mit -0,5 bis +1 Grad ebenfalls normal bis leicht zu warm simuliert. Im Niederschlagsverhalten werden die beiden verbleibenden Herbstmonate zu nass berechnet. Es bleibt also bei der Wetterprognose von einem normalen Herbstwetter 2017 mit einer erhöhten Niederschlagswahrscheinlichkeit.

Wettertrend: Winter 2017/18 zu warm?

Seit Wochen berechnet das Langfristmodell stets einen zu warmen Winterverlauf, bei dem der Dezember 2017 mit einer Differenz gegenüber dem vieljährigen Mittelwert von -0,5 bis +2 Grad noch als der "kälteste" Wintermonat berechnet wird. Vor allem über Norddeutschland könnte der Dezember demnach noch normal ausfallen, während nach Süden hin die Temperaturdifferenz auf bis zu +2 Grad ansteigen kann.

Für den Januar und Februar 2018 scheint die Wetterentwicklung aber für das Langfristmodell mit einer Abweichung von +1 bis +2 Grad klar zu sein. In der Niederschlagsentwicklung wird der Dezember und Februar weitgehend unauffällig gegenüber ihren Sollwerten berechnet, während der Januar eine positive Tendenz aufweist (zu nass).

Diagramm der Temperaturentwicklung Winter 2017/2018 vom 30.09.2017

Nun ist das Langfristmodell ein möglicher Aspekt, wie sich der Winter entwickeln kann und nicht umsonst ist die These eines zu warmen Winters mit einem Fragezeichen versehen. Es gibt noch weitere Randfaktoren, welche das Wetter im Winter mit beeinflussen können und wir werden in den kommenden Wochen näher auf die jeweiligen Randfaktoren eingehen. Starten wollen wir damit am morgigen Sonntag.

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