Wetter Herbst und Winter 2017/2018 aktuelle Wetterprognose vom 17.09.2017 - Hochdrucksystem setzt sich durch

| M. Hoffmann

Deutschland liegt anfangs noch im Einflussbereich eines abziehenden Tiefdrucksystems, bevor sich zur Wochenmitte hoher Luftdruck bis nach Skandinavien durchsetzen kann. Die atlantische Frontalzone konzentriert sich im Bereich zwischen Grönland, Island und England, während das Skandinavienhoch ein Weiterkommen der Frontalzone nach Osten verhindert. Deutschland gelangt bis einschließlich dem kommenden Septemberwochenende zwischen die Fronten, wobei zum heutigen Stand die Hochdruckdominanz überwiegt - mehr dazu in der Wettervorhersage für den September 2017.

Die Position ist entscheidend

Beide Wettermodelle berechnen die Aufbau von hohem Luftdruck im Verlauf der kommenden Woche, doch ob bis Ende September schönes und warmes Wetter vorherrschend sein kann, hängt maßgeblich davon ab, wie sich die Wettersysteme zueinander positionieren können.

Liegt das Hoch weiter westlich, so haben die Tiefdrucksysteme kaum Chancen bis nach Mitteleuropa vorzudringen. Liegt es weiter östlich, so ist mit einen wechselhaften Wettercharakter bei durchaus Jahreszeit typischen Temperaturen zu rechnen. Weicht das Hoch zu weit nach Norden aus, so ist auch eine südlicher Zugbahn der atlantischen Frontalzone nicht auszuschließen, was einen typisch herbstlichen Wettercharakter zur Folge hätte.

Das amerikanische Wettermodell berechnet bis zum 30. September ein gut ausgebildetes Skandinavienhoch mit Schwerpunkt über Finnland. So bleibt mit einer südlich orientierten Grundströmung der Weg der Tiefdrucksysteme in Richtung Mitteleuropa grundsätzlich nicht verwehrt, doch die Hochdruckdominanz überwiegt. So ist vom 24. bis 29. September bei einem Mix aus Sonne und Wolken nur mit wenig Niederschlag zu rechnen und die Temperaturen könnten sich nach diesen Berechnungen auf +15 bis +20 Grad und örtlich bis +22 Grad einpendeln.

Das europäische Wettermodell stützt eine westliche Verlagerung des Skandinavienhochs mit einem Hochdruckkern über Norwegen, was die Niederschlagsneigung weiter gegen Null tendieren lässt.

Wärmerer Temperaturtrend

Aktuell liegen die Temperaturen etwa um 2 bis 5 Grad unter dem langjährigen Mittelwert im zu kühlen Bereich. Die Kontrollläufe stützen heute erneut eine Normalisierung der Temperaturen ab dem 21. September auf ein Jahreszeit typisches Niveau, so dass der Mittelwert des Temperaturspektrums im letzten Septemberdrittel bei +16 bis +18 Grad liegen kann. Die Niederschlagsneigung ist nach den Kontrollläufen über den gesamten Zeitraum etwas erhöht, was noch eine gewisse Skepsis gegenüber einer stabilen Hochdruckwetterlage hervorruft.

Diagramm Temperaturen im September 2017 vom 17.09.2017

Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe im September 2017 von zu kalt, normal, zu warm.

Herbst- und Winterprognose des Langfristmodells mit weiteren Veränderungen

Für die verbleibenden Herbstmonate Oktober und November berechnet das Langfristmodell in seiner heutigen Wetterprognose Abweichungen gegenüber dem langjährigen Mittelwert von -0,5 bis +1 Grad im leicht zu warmen Bereich. In der Niederschlagsentwicklung zeigen sich zum heutigen Stand kaum Abweichungen gegenüber den Sollwerten. Es bleibt dabei: die höheren Wahrscheinlichkeiten liegen 2017 in einem normalen Herbstwetter.

Grundsätzlich bleibt das Langfristmodell seinem zu warmen Wettertrend für die Wintermonate der letzten Wochen treu, zeigt hin und wieder auch mal Schwankungen auf.

  • Dezember 2017: -0,5 bis +1 Grad - leicht zu warm, etwas zu nass
  • Januar 2018: +1 bis +2 Grad - zu warm, zu nass
  • Februar 2018: +1 bis +3 Grad - deutlich zu warm, leicht zu nass

Kumuliert man die Wetterprognose des Langfristmodells, so ist demnach - und zum zu derzeitigen Stand - ein etwa um +1,3 Grad zu warmer Winter 2017/2018 möglich. Ob es tatsächlich so kommt, werden die kommenden Wochen zeigen.

Diagramm der Temperaturentwicklung Winter 2017/2018 vom 16.09.2017

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +4,2 +3,1 +1,8 243,8 l/m² - zu nass

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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