Wetterprognose und Wettervorhersage
Qualitätsprognosen seit 2009
Mit dem 1. September Endet der meteorologische Sommer und es beginnt der Herbst und schaut man sich die aktuellen Berechnungen des amerikanischen Wettermodells für die ersten Septembertage an, so könnte man meinen, dass sich auch das Wetter daran hält. So findet nach diesen Simulationen die Sommerhitze Ende August ihr Ende und wird Anfang September durch kühlere Luftmassen ausgetauscht. Allerdings ist noch genügend Spielraum für andere Wetterentwicklungen gegeben, so dass ein herbstlich anmutender Wettercharakter Anfang September zwar wahrscheinlich ist, aber bspw. mit einer Stabilisierung eines Hochdrucksystems über Mitteleuropa noch in Frage gestellt werden kann.
Dass eine Fortsetzung der Hitze aus dem August auch im Zeitraum vom 1. bis 4. September noch nicht vom Tisch sind, zeigen die Berechnungen des europäischen Wettermodells, welches ein Hochdrucksystem über Mitteleuropa bis zum 4. September in einer östlicheren Position berechnet und dadurch eine warme - teils heiße - Vorderseitenanströmung zum Septemberbeginn möglich erscheint.
Erstes Septemberdrittel durchwachsen - spürbarer Temperaturrückgang
Es geht in der Wetterprognose und im Wettertrend aber auch um Wahrscheinlichkeiten und zum aktuellen Stand berechnen die Kontrollläufe vom 1. auf den 2. September einen Temperaturrückgang um etwa 5 bis 7 Grad. So liegt das Temperaturspektrum am 1. September zwischen +15 bis +31 Grad (Mittelwert: +21 Grad über dem Norden und Westen und +25 bis +26 Grad über dem Süden und Osten) und am 8. September zwischen +14 bis +26 Grad (Mittelwert: +19 bis +20 Grad). Mit anderen Worten bestätigt sich der Normalisierungstrend in der ersten Septemberdekade der letzten Tage.
Die Niederschlagswahrscheinlichkeit ist zum Septemberbeginn mäßig erhöht und schwächt sich darüber hinaus in den leicht erhöhten Bereich ab. Die Interpretation daraus ist, dass im ersten Septemberdrittel Jahreszeit typisches Wetter möglich erscheint.
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe im September 2017 von zu kalt, normal, zu warm.
Wetterprognose der Langfristmodelle zum Wetter im Herbst und Winter
Bereits in den letzten Wetterprognosen sind wir näher darauf eingegangen, dass die Mehrzahl der zurückliegenden Monate teils deutlich zu warm waren und etliche Rekorde gebrochen wurden. Wird es also immer wärmer und normale oder gar kältere Jahreszeiten zunehmend unwahrscheinlicher? 2016 wurden global gesehen zahlreiche Klimarekorde gebrochen und die letzten Temperaturrekorde fallen allesamt in den Zeitraum von 2000 bis 2016. Dabei verstärken manchmal auch Phänomene wie bspw. El Niño den Aufwärtstrend der Temperaturen temporär (wir gehen in den kommenden Tagen noch näher auf El Niño ein).
Herbst
Das Langfristmodell berechnet den September mit einer Abweichung von -0,5 bis +0,5 Grad unauffällig gegenüber dem langjährigen Mittelwert, wobei im Wettertrend der Norden leicht zu kühl und der Süden leicht zu warm ausfallen könnte. Der Oktober 2017 wird ebenfalls unauffällig gegenüber seinen Sollwerten berechnet wohingegen der letzte Herbstmonat November zum derzeitigen Stand mit einer Abweichung von -0,5 bis +1 Grad leicht zu warm ausfallen könnte. In der Niederschlagsberechnung zeigt sich der September normal, der Oktober leicht zu trocken und der November etwas zu nass. Unterm Strich ist ein weitgehend normaler Herbst 2017 zu erwarten, welcher im Trend leicht zu warm ausfallen kann.
Winter
Für die Wintermonate berechnet das Langfristmodell wenig überraschendes. So wird der Dezember mit einer Differenz von -0,5 bis +2 Grad zu warm, der Januar 2018 mit +1 bis +2 Grad zu warm und der Februar 2018 mit einer Abweichung von +0,5 bis +2 Grad ebenfalls zu warm berechnet. Im Schnitt ergibt sich daraus ein deutlich zu warmer Temperaturverlauf im Winter 2017/18. Im Niederschlagsverhalten zeigt sich von Dezember bis einschließlich Februar ein leicht erhöhte Niederschlagswahrscheinlichkeit. Ein Winter also wie in den letzten Jahren auch? Unter Berücksichtigung der Randfaktoren der abnehmenden Sonnenaktivität, des QBO, der arktischen Eismassenausbildung und des nachfolgenden El Niño Effektes ist aber keineswegs mit einem Winter wie in den letzten Jahren zu rechnen, was wir in den kommenden Wochen und Monate noch näher erläutern werden.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2022 | +2,8 | +3,3 | +1,9 | 55,3 l/m² - etwas zu trocken |
Februar 2022 | +4,5 | +4,1 | +3,0 | 84 l/m² - zu nass |
März 2022 | +5,1 | +1,6 | +0,5 | 14,4 l/m² - extrem zu trocken |
April 2022 | +7,8 | +0,4 | -1,2 | 55 l/m² - leicht zu trocken |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2022 | +10,56 | +2,3 | +1,23 | 672 l/m² - zu trocken |
Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.
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