Wetterprognose und Wettervorhersage
Qualitätsprognosen seit 2009
Weiterhin bekommen wir sehr viele Emails mit der Frage: "wie wird der Winter 2017 / 18?", "wann kommt Schnee?" und "wird der Winter kalt?". Zum Teil bekommen wir aber auch Emails mit dubiosen Linkangaben wo angeblich eine "Schneebombe in der Arktis" für einen kalten Winter in Deutschland sorgen soll. Nein, das ist einfach nur Quatsch. Und ja, auch sicherlich in dieser Wintersaison wird wieder eine berüchtigte Königskerze die Schlagzeilen zum Winter beherrschen und auch ein "Bibberwinter", "Schockwinter" oder gar "Jahrhundertwinter" wird sicherlich unter den Schlagzeilen zu finden sein und irgendein "Wetterexperte" wird sich irgendwo in Deutschland schon finden, welcher die Schlagzeilen bestätigt.
Wie aber könnte der Winter 2017/18 werden?
Deutschland und Mitteleuropa befinden sich in der sog. gemäßigten Klimazone. Wetterextreme und auch Extremtemperaturen sind hier seltener zu erwarten. Und in Zeiten des Klimawandels geht der Temperaturtrend stetig nach oben. Betrachtet man allein die letzten 31 Monate, so waren gegenüber dem langjährigen Mittelwert 3 Monate zu kalt (< -0,5 Grad), 8 Monate normal (-0,5 bis +0,5 Grad) und 20 Monate zu warm (> +0,5 Grad). Allein schon aus dieser Betrachtung heraus würde man mit hoher Wahrscheinlichkeit richtig liegen, wenn man die Wintermonate als zu warm definiert.
Abweichungen der Temperaturen gegenüber dem langjährigen Mittelwert von 1961-1990
Klimawandel begünstigt zu kalte Winter?
Aber es gibt sie noch, die Ausnahmen. Wie beispielsweise in den Jahren von 2009 bis 2012, wo drei Winter aufeinander noch als Winter bezeichnet werden konnten. So sind auch in Zeiten des Klimawandels noch kalte Winter möglich.
Zudem begünstigt der Klimawandel den Rückgang des arktischen Eises und dadurch kann das Wasser und die Luft darüber stärker erwärmt werden. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit für einen instabilen Polarwirbel und begünstigt meridionale Wetterlagen. Mit entsprechender Position sind dann auch kalte Winter über Mitteleuropa denkbar. Liegt man aber außerhalb des Troges, so hat der Winter eine hohe Wahrscheinlichkeit zu warm auszufallen. Jedenfalls sind meridionale Wetterlagen wesentlich interessanter als stringente West-Ost oder Südwest-Nordost Wetterlagen.
Meereisausdehnung Arktis © Alfred-Wegener-Institut
Herbst Winter 2017/18 Wetterprognose der Langfristmodelle
Unserer Einschätzung nach könnte der Herbst und Winter 2017/18 durchaus normal und im Wettertrend leicht zu warm ausfallen. Allerdings berechnen die Langfristmodelle eine ganz andere Tendenz.
Die Langfristmodelle berechnen - zumindest zum heutigen Stand - eine höhere Wahrscheinlichkeit für einen normalen bis leicht zu warmen Herbst und mehrheitlich einen zu warmen Winter 2017/2018. Nun sind das aber Berechnungen auf den heutigen Stand bezogen und Veränderungen sind in den kommenden Wochen zu erwarten.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2023 | +13,1 | +1,0 | +0,0 | 44 l/m² - extrem zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +6,6 | +2,1 | +1,0 | 310 l/m² - zu trocken |
Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.
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