Wetterprognose und Wettervorhersage
Qualitätsprognosen seit 2009
Sehr viele E-Mail erreichen uns die letzten Tage, ob nach dem mit hoher Wahrscheinlichkeit zu warmen Sommer 2017 ein zu warmer Herbst und auch ein zu warmer Winter 2017/18 nachfolgen wird. Schließlich waren die letzten vier Winter allesamt zu warm ausgefallen, drei davon deutlich und der letzte Winter hatte nach einem deutlich zu warmen Dezember mit einer Kältewelle im Januar letztlich fast noch die Kurve gekriegt. Nichtsdestotrotz, wir befinden uns in Zeiten des Klimawandels und das Jahr 2016 zeigte eine ganze Reihe von Wetterrekorden auf, welche es seit Beginn der Wetteraufzeichnungen so noch nicht gegeben hat.
Winter 2017/18 zu warm?
Was spricht für einen zu warmen Winterverlauf in der Wintersaison 2017/18? Ganz klar der Klimawandel. Die Winter werden periodisch zunehmend wärmer, wobei es durchaus auch Ausnahmen gibt, wie bspw. die Winter von 2009 bis 2011 zeigten. Nichtsdestotrotz lag der Mittelwert der Winter der letzten 20 Jahre etwa um +1 Grad über dem vieljährigen Mittelwert, was auch erklärt, warum selbst in den mittleren Lagen es weniger Schnee- und Wintertage gibt, da sich die Frostgrenze um 100 bis 200 Meter weiter nach oben verlagert hat. Schnee in tieferen Lagen - und damit der Flachlandwinter - wird zunehmend zu einem seltenen und damit für viele einem begehrten Wetterphänomen.
Winter 2017/18 normal oder gar zu kalt?
Was spricht für einen zu normalen Winter 2017/2018? Der Sommer 2017 zeigte mit keinerlei Anzeichen eine stabile Wetterlage - zu groß war die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit einer stabilen Hochdruckwetterlage in den Wintermonaten. Das alleine ist noch nicht mit kalten Wintertemperaturen gleichzusetzen, so kommt es doch letzten Endes auf die Hochdruckposition an, aber die Wahrscheinlichkeit erhöht sich für sog. Kahlfrost, denn wenn ein Hochdrucksystem das Wetter dominiert ist nicht, bzw. nur selten mit Niederschlägen zu rechnen.
Ein weiterer Randfaktor ist ebenfalls theoretischer Natur und betrifft die Winterzyklen. Häufig folgt einem warmen Winter ein weiterer warmer Winter nach und kommt. Oftmals sind es bis zu drei, seltener bis zu vier Winter hintereinander, bevor wieder eine Abfolge von normalen, bzw. kühleren Wintern nachfolgt. Nun waren die letzten vier Winter zu warm und schon der letzte Winter zeigte eine Veränderung in seinem Ablaufmuster.
Welche Veränderung? Sehr häufig zeigt sich ein deutlich zu warmer Winter mit einem Kaltluftvorstoß zwischen dem östlichen Kanada und Grönland. Geschieht das bereits zum Winterbeginn und hält sich für längere Zeit, so zeigt sich eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen zu warmen Winter. Im letzten Winter war das im Dezember der Fall, jedoch drehte das Zirkulationsmuster im Januar und verschaffte Deutschland, Österreich und der Schweiz einen etwa dreiwöchigen Hochwinter, welcher seinen Namen auch verdiente, bevor im Februar sich die Strömung wieder drehte. Es zeigt aber auch, dass eine Veränderung gegenüber den anderen drei zu warmen Wintern möglich ist und es ist davon auszugehen, dass sich die Veränderung in diesem Winter fortsetzt.
Die ersten Wetterprognosen für den Winter 2017/2018 der Langfristmodelle
Sicherlich werden sich die Langfristmodelle in den kommenden Wochen noch mehrmals verändern, es zeigt aber auch, dass rein vom rechnerischen her die Wahrscheinlichkeit für einen zu warmen Winter höher, als für einen normalen, oder gar zu kalten Winter bewertet wird.
Und was glauben wir, wie der Winter wird?
Der Sommer 2017 zeigte schon, dass das Strömungsmuster nicht unbedingt immer gleich verlaufen mag und auch im letzten Winter zeigte sich eine Veränderung der Entwicklungsmuster. Zum heutigen Stand gehen wir davon aus, dass der Winter durchaus seine Kältephasen haben wird und tendenziell eher wieder in die normale Richtung geht, letztlich aber doch eine leicht zu warme Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert aufweisen wird. Er wird aber - wie bereits der Sommer - anders verlaufen, wie die Jahre zuvor. In regelmäßigen Abständen aktualisieren wir nun die Wetterprognosen zum Winter 2017/18.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,62 | +4,11 | +2,71 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2022 | +4,5 | +4,1 | +3,0 | 84 l/m² - zu nass |
März 2022 | +5,1 | +1,6 | +0,5 | 14,4 l/m² - extrem zu trocken |
April 2022 | +7,8 | +0,4 | -1,2 | 55 l/m² - leicht zu trocken |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +3,62 | +4,11 | +2,71 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.
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