Wetter Winter 2016/2017 - Wettertrend vom 10. Februar

| M. Hoffmann
Zunächst herrscht noch vielfach graues und trübes Wetter, welches am Samstag örtlich auch Schnee-, Schneeregen oder Regen bringen kann. Dabei bleibt es über dem Norden, etwa nördlich der Linie Hamburg - Dresden, mit Tageshöchstwerten von -3/0 Grad meist dauerfrostig, während nach Süden hin die Temperaturen auf +4/+8 Grad ansteigen können. Ab Sonntag lassen die meist leichten und unergiebigen Niederschläge nach und die Wolken können zunehmend auflockern, was bis zum Mittwoch kommender Woche verbreitet für Sonnenschein und mit +1/+6 Grad über dem Nordosten und +5/+10 Grad (örtlich bis +13 Grad) über dem Südwesten für milde Temperaturen sorgen kann (Details s. Wetter Februar 2017).

Der Grund für die Milderung und das relativ trockene Wetter ist ein Hochdrucksystem, welches sich mit seinem Kern von der Ostsee langsam über das östliche Europa nach Süden verlagern kann. Deutschland, Österreich und die Schweiz verbleiben somit im gradientenschwachen und ruhigen Umfeld des Hochdrucksystems, während dieses sich von oben herab langsam mit milderen Luftmassen auffüllen kann. An dieser Hochdruckdominanz ändert sich sowohl nach den Berechnungen des amerikanischen, als auch europäischen Wettermodells bis zum 19. Februar wenig. So können die Temperaturen meist im Bereich zwischen +6/+12 Grad liegen und Niederschläge werden am 18./19. Februar nur vereinzelt über dem Norden und Nordosten simuliert.

Wie lange hält sich das Hochdrucksystem noch? Bereits seit ein paar Tagen zeigt sich in den Simulationen die Tendenz einer Veränderung der Großwetterlage zum letzten Februar-Drittel hin. Das Hochdrucksystem verliert an Einfluss, während die atlantische Frontalzone wieder in Schwung kommen kann. Für Deutschland, Österreich und die Schweiz könnten daraus zwei Wetterlagen entstehen: mild Südwest mit wenig Niederschlag, oder aktiv-dynamisch West mit nasskalten Temperaturen und ein mehr an Niederschlag und Wind.

Wie stehen die Chancen auf Winter im letzten Februar-Drittel? Schaut man sich die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (-0/+5) / zu warm (>+6) an, so liegen diese am 20. Februar bei 5/20/75 und am 25. Februar bei 5/10/85 und schwanken zwischen schlecht und noch schlechter. Anders formuliert stehen zum heutigen Stand die Wahrscheinlichkeiten für Werte von +15 Grad höher als für -5 Grad. Aber die milden Luftmassen setzen sich auch in der Höhe durch, so dass in etwa in 1.500 Meter Höhe am 20. Februar +4/+6 Grad simuliert werden. Würde sich nun noch Niederschlag dazu einstellen können, so wäre bis in höhere Lagen mit Tauwetter zu rechnen.

Es gab doch in den letzten Tagen noch die Möglichkeit von Winterlichen Verhältnissen, was hat sich geändert? Die Veränderung zeigt sich im Polarwirbel. Berechnet wurde in den letzten Tagen immer wieder einmal eine Hochdruckverbindung von Kanada aus in Richtung Grönland, was einen Brückenschlag zum Mitteleuropäischen Hochdrucksystem nicht unmöglich machte und unter Umständen für ein meridionales Strömungsmuster hätte sorgen können. Allerdings strebt nun das Hochdrucksystem nicht mehr in Richtung Grönland, sondern baut über die Polarregion eine Hochdruckbrücke von Kanada bis nach Sibirien auf. In Folge dessen wird der aktive Teil des Polarwirbels wieder nach Kanada/Grönland transferiert, was die Tiefdruckproduktion auf dem Atlantik zum letzten Februar-Drittel anregen kann. Die nächste Aktualisierung erfolgt heute Abend gegen 20:45 Uhr an dieser Stelle.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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