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Wetter Winter 2016/2017 - Wettertrend vom 7. Februar, Aktualisierung 20:41 Uhr

| M. Hoffmann
Das amerikanische Wettermodell berechnete heute Nachmittag im Zeitraum vom 7./17. Februar erneut die Variante eines Hochdrucksystems über dem Bereich Skandinavien, östliches Europa. So könnte Deutschland bis zum 17. Februar weitgehend in dem Einflussbereich des Hochdrucksystems liegen, was gemäßigt milde Temperaturen bei einer geringen Niederschlagsneigung wahrscheinlich macht. Und darüber hinaus zeigten sich erneut die Optionen einer Ausdehnung, bzw. Verlagerung des hohen Luftdrucks in Richtung Grönland / Island.

Wir wurden heute des Öfteren gefragt, was die Hochdruckverlagerung nach Westen für Wetterentwicklungen nach sich ziehen könnte, bzw. was würde im anderen Fall geschehen, wenn das Hochdrucksystem nach Osten ausweicht. Im wesentlichen wären drei Wetterentwicklungen nach den aktuellen Simulationen möglich. In der ersten Variante dehnt sich das Hochdrucksystem vom östlichen Europa über Skandinavien bis nach Island aus und hat dabei eine von Ost nach West verlaufende Hochdruckachse. In diesem Fall wäre der Zustrom arktischer Luftmassen aus nördlichen Richtungen blockiert und die Zufuhr gemäßigt milder Luftmassen aus östlichen bis südöstlichen Richtungen wahrscheinlicher. Der Wettercharakter selbst wäre in diesem Fall als trocken zu bezeichnen.

In der zweiten Variante dehnt sich das Hochdrucksystem nach Süden in Richtung Mittelmeerregion aus, bzw. verlagert seinen Schwerpunkt weiterer nach Osten. Mit den herannahenden Tiefdrucksystemen aus westlichen Richtungen würde Deutschland auf die relativ milde Vorderseitenanströmung der Tiefdrucksysteme gelangen können. So wäre in dieser Variante mit milden bis warmen Temperaturen zu rechnen, wenngleich die Niederschlagserwartung nur als mäßig eingestuft werden kann.

In der dritten Variante baut sich jeweils über Grönland/Island ein Hoch und über der Karasee/Barentssee ein Tiefdrucksystem auf. Aufgrund der Strömungsverhältnisse würde das die Luft arktischen Ursprungs nach Süden führen können. Ob es dann über Deutschland, Österreich und der Schweiz winterlich werden kann, würde aber noch von weiteren Faktoren abhängen, denn Tiefdrucksysteme von Westen her kommend, könnten sich über Mitteleuropa - aufgrund der Temperaturgegensätze - verstärken und die Kaltluftzufuhr noch über Skandinavien stoppen. Auf jeden Fall hätte diese Variante aber ein erhöhtes Niederschlagspotential. Die dritte Variante wäre aber die Entwicklung mit dem höchsten Potential für winterliche Verhältnisse.

Betrachtet man die Simulationen des Polarwirbels, so ist die Hochdruckvariante Grönland/Island gar nicht einmal so abwegig. Denn nach den Berechnungen beider Wettermodelle schwindet der Kaltluftzustrom über dem östlichen Kanada/Grönland in Richtung Neufundland, was meridionale Großwetterlagen über Mitteleuropa (Nord-Süd, Süd-Nord) grundsätzlich wahrscheinlicher macht. So wird der aktive Teil des Polarwirbels vom 13./17. Februar vom östlichen Kanada/Grönland über Karasee/Barentssee, Sibirien und Laptewsee verschoben. Wird nun der Hochdruckkeil zwischen Grönland und dem westlichen Kanada entsprechend initialisiert, so werden aufgrund der Strömungsverhältnisse die kalten Luftmassen über Skandinavien nach Süden geführt. Wie wahrscheinlich ist das Szenario? Zum heutigen Stand steckt noch viel Theorie dahinter und aktuell ist auch noch nicht absehbar, wie sich das Hochdrucksystem über Skandinavien verhalten wird. Es ist also abschließend und zum heutigen Stand noch nicht zu sagen, wohin sich der Winter noch entwickeln wird.

Der sog. AO-Index wird noch im ersten Februar-Drittel negativ berechnet und bleibt das bis zum Ende des Vorhersagezeitraums. Der NAO-Index, welcher das Verhältnis zwischen Azorenhoch und Islandtief beschreibt, wird im zweiten Februar-Drittel neutral mit Tendenz in den negativen Bereich simuliert. Mit anderen Worten ist eine zonale Westwetterlage derzeit die unwahrscheinlichste Variante.

Das Langfristmodell berechnet den Februar über dem Norden mit einer Abweichung der Temperaturen gegenüber dem langjährigen Mittelwert mit -0,5/+0,5 Grad im normalen und den Süden mit einer Abweichung von +0,5/+2 Grad im leicht zu milden bis zu warmen Bereich. Die Grenze zwischen Nord und Süd verläuft in etwa entlang der Mittelgebirge. In der Niederschlagserwartung wird der Februar nach dem Langfristmodell deutlich zu trocken berechnet.

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