Wetter Winter 2016/2017 - Wettertrend vom 5. Februar, Aktualisierung 20:48 Uhr

| M. Hoffmann
Heute Abend berechnen die Wettermodelle vom 6./10. Februar eine nahezu übereinstimmende Variante, bei der sich das Kontinentalhoch bis über Skandinavien ausweiten und mit kühleren Luftmassen das Wetter über Deutschland beeinflussen kann. Somit wäre über dem Norden und Nordosten durchaus auch Dauerfrost möglich, während es über dem Süden und Westen mit leicht positiven Temperaturen milder bleiben kann. Die Ausbreitung einer dünnen Schneedecke ist etwa östlich der Linie Hamburg - Dresden noch am wahrscheinlichsten, während westlich der Linie wohl erst ab den mittleren Lagen oberhalb etwa 500-700 Meter mit Schnee gerechnet werden könnte.

Deutliche Differenzen zeigen sich im Zeitraum vom 11./15. Februar. Nach den Berechnungen des europäischen Wettermodells gelingt zum 11. Februar der "Brückenschlag" des Skandinavienhochs zum Azorenhoch. Gleichzeitig ist die atlantische Frontalzone äußerst aktiv und "zieht" das Azorenhoch weiter in Richtung Skandinavien. Durch diesen Prozess füllt sich das Hoch von oben herab rasch mit warmen Luftmassen auf, was bis zum 15. Februar die Temperaturen in ca. 1.500 Meter Höhe auf +8/+12 Grad ansteigen lassen kann. In Folge dessen könnten die Temperaturen in Bodennähe mit entsprechender Sonnenscheindauer fast schon frühlingshafte Werte erreichen.

Völlig anders die Berechnungen des amerikanischen Wettermodells. Das Hochdrucksystem bleibt im gesamten Zeitraum des zweiten Februar-Drittels in dominanter Position. Zwar gelingt auch hier der "Brückenschlag" zum Azorenhoch, jedoch ist die Tiefdruckaktivität der Frontalzone bedeutend schwächer. Zeitweilig gelingt es dem Azorenhoch bspw. am 17./18. Februar sich bis nach Island/Grönland auszuweiten. Deutschland, Österreich und die Schweiz verblieben demnach in einer nordöstlichen bis östlichen Grundströmung, was über dem Norden und Nordosten die Temperaturen nahe der 0 Grad Grenze und über dem Süden und Westen leicht im positiven Bereich halten könnte.

Die Differenzierungen haben sich bereits in den letzten Tagen angekündigt: Hop oder Top! Die Kontrollläufe bestätigen ein über dem Westen und Süden weitgehend nasskalten Temperaturtrend im zweiten Februar-Drittel (Mittelwert zwischen +2/+3 Grad) und über dem Norden und Osten eine höhere Wahrscheinlichkeit für Dauerfrost (Mittelwert: -2/0 Grad). Vergleicht man die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-2) / normal (-1/+4) / zu warm (>+5) gegenüber heute Nachmittag, so liegen diese am 15. Februar bei 40/30/30 (heute Nachmittag: 20/40/40) und am 20. Februar bei 20/50/30 (heute Nachmittag: 25/55/20).

Interessant zeigen sich die Simulationen beider Wettermodelle vom Polarwirbel. So kann nach den gängigsten Varianten der aktive Kältepol über dem östlichen Kanada und Grönland bis zur Monatsmitte und darüber hinaus nach Osten transferiert werden, gleichzeitig zeigt sich ein Trend zu hohem Luftdruck zwischen den Azoren in Richtung Grönland. Das ermöglicht grundsätzlich weitere Wetterentwicklungen, wobei eine forsche West-Ost Zirkulation im zweiten Februar-Drittel zum heutigen Stand weniger wahrscheinlicher ist, als ein meridionales Grundmuster.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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