Wetter Winter 2016/2017 - Wettertrend vom 28. Januar, Aktualisierung 20:41 Uhr

| M. Hoffmann
Nach den Simulationen von heute Abend wird die Entwicklung nach dem amerikanischen Wettermodell etwas anders berechnet, hat aber das gleiche Ergebnis zur Folge, wie in den letzten Tagen auch: ein zu milder Start in den Februar. Was aber anders ist - die Frontalzone verläuft etwas südlicher, so dass die Tiefdrucksysteme stärker werden und im Zeitraum vom 3./8. Februar an ihren südlichen Gradienten sog. Schnellläufer, bzw. Randtiefdrucksysteme ausbilden können. Das würde das Potential für Starkwindereignisse erhöhen.

Das europäische Wettermodell berechnet ebenfalls ein erhöhtes Starkwindpotential ab dem 3. Februar, wobei zum 4./5. Februar ein Tiefdrucksystem über Deutschland bis in die Mittelmeerregion "abtropfen" kann. Nasskalte Varianten hätten in diesem Fall durchaus auch Chancen sich durchzusetzen.

In Summe bleiben aber beide Wettermodelle weitgehend mäßig mild bis mild eingestellt. Ab dem 8./10. Februar berechnet das amerikanische Wettermodell ein langsames mäandrieren der Gradienten zueinander (verschlungen) und die Dynamik nimmt generell ab, was auch ab diesem Zeitraum wieder nasskalte Varianten wahrscheinlicher machen könnte. Mit anderen Worten ist die Milderung gesetzt, die Frage ist nur für wie lange. Die Kontrollläufe zeigen nun auch etwas mehr Entwicklungsspielräume ab dem 5./6. Februar in die kühlere Richtung, wobei nasskalte und in mittleren Lagen auch winterliche Optionen ab dem 8. Februar nicht ganz auszuschließen sind.

Dieses mäandrieren zeigt sich auch im Polarwirbel. Insgesamt zeigt sich im Zeitraum vom 7./10. Februar eine zunehmend schwache Struktur des Polarwirbels. Es wäre nicht verwunderlich, wenn die Wettermodelle in den kommenden Tagen vermehrte Ansätze zu sog. Polarwirbelsplits zeigen würden. Sollte das der Fall sein, so könnte man dem Warming durchaus die Klassifikation eines Major-Warmings zusprechen. Zum aktuellen Stand ist aber weder das Eine oder das Andere der Fall. Aber es tut sich so langsam was. Der AO-Index bleibt größtenteils positiv berechnet, hat aber nun auch eine größere Anzahl von Berechnungen dabei, welche den AO-Index negativ erscheinen lassen. Der NAO-Index bleibt bis zum Ende des Vorhersagezeitraum positiv, was ein "winterfreundliches" Blockadehoch auf dem Atlantik zum aktuellen Stand wenig wahrscheinlich macht.

Das Langfristmodell berechnet in seiner heutigen Wettervorhersage den Winter im Februar mit einer Abweichung von +2/+4 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert deutlich zu warm. In der Niederschlagsentwicklung zeigen sich kaum Auffälligkeiten gegenüber dem Sollwert, der Trend ist eher leicht zu trocken einzustufen.

Zusammenfassung des Tages: Der Temperaturtrend bleibt im ersten Februar-Drittel mild, aber es kommt langsam Bewegung in die Simulationen, was die Nachhaltigkeit der Milderung in Frage stellt. Spannend wird die Frage sein, ob sich das Warming zu einem Major-Warming weiterentwickeln kann.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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