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Wetter Winter 2016/2017 - Wettertrend vom 22. Januar

| M. Hoffmann
Bereits Ende Januar zeigt sich in den Simulationen der Wettermodelle eine Milderung, welche auch über den östlichen Regionen den Dauerfrost beenden könnte. Dabei dominiert noch weitgehend hoher Luftdruck, welcher zum Ende Januar aber zunehmend an Einfluss auf das Wetter über Deutschland verlieren kann.

Dabei zeigen die Berechnungen marginale, aber dennoch entscheidende Unterschiede in den Simulationen von heute Morgen und heute Nachmittag. War der Durchbruch der atlantischen Frontalzone bis Ende Januar über Deutschland in Aussicht gestellt worden, so verschiebt er sich aufgrund der Hochdruckdominanz auf Anfang Februar. Die Grundsätzliche Veränderung der Großwetterlage bleibt aber heute Nachmittag erhalten, was die südwestliche bis westliche Anströmung zunehmend milder Luftmassen Anfang Februar wahrscheinlicher macht. So liegt das Temperaturspektrum bspw. am 3. Februar zwischen -4/+11 Grad bei einem Mittelwert von +1 Grad über dem Osten, +5 Grad über dem Süden und Norden und +8 Grad über dem Westen.

Wie entwickelt sich das Wetter im Winter weiter?

Es bleibt dabei - die Konstellation der Wettersysteme und auch die Positionen im Polarwirbel selbst lassen derzeit nur wenige Optionen auf winterliche Verhältnisse im ersten Februar-Drittel offen. So liegt der Kältepol des Polarwirbels bis zum 7. Februar über Kanada und Grönland und "pumpt" unentwegt kalte Luftmassen auf den Atlantik in Richtung Neufundland runter, was die Tiefdruckproduktion dort auf Hochtouren laufen lassen kann. So gelangen die Tiefdrucksysteme in raschen Abständen nach Mitteleuropa. Ob im Detail mild Südwest oder mäßig mild /nasskalt West daraus entstehen wird, wird vom Hochdrucksystem über den Azoren und dessen Hochdruckkeil über der Mittelmeerregion abhängen.

Ist endlich Regen / Niederschlag zu erwarten?

Die Grundwasserpegel werden zunehmend niedriger - darüber haben wir vor ein paar Tagen einmal berichtet - und zum heutigen Stand könnte es bis Ende Januar noch trocken blieben. Höchste Zeit also, dass ich das ändert und mit der höheren Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik ist das auch durchaus plausibel. Blickt man auf die Niederschlagsvorhersage des Langfristmodells, so wir das Wetter im Februar weiterhin deutlich zu trocken berechnet, jedoch im Unterschied zu den vergangenen Berechnungen zeigt sich hier nun eine Abschwächung der gar zu trockenen Varianten. Schaut man sich die simulierten Niederschlagssummen bis zum 5. Februar an, so zeigt sich mit 10-30 l/m² über dem Westen und 1-10 l/m² über Ostdeutschland so etwas wie ein Lichtblick, wobei ein mehr der Niederschläge der Vegetation und dem Grundwasser nicht schaden dürfte.

Wie stehen die Chancen auf einen Wintereinbruch im Februar?

Es spricht derzeitig nicht viel dafür. Der Kältepol über Kanada/Grönland, die insgesamt stabile Verfassung des Polarwirbels, der positive AO- und auch NAO-Index und nach den aktuellen Berechnungen bleibt das Warming in Stratosphärenhöhe ein Minor-Warming ohne Windumkehr auf Ost-West. Allerdings muss auch noch erwähnt werden, dass die Weiterentwicklung zu einem Major-Warming noch nicht zu den Akten gelegt werden kann. Die Windabschwächung in der 10 hPa Fläche entlang des 65. Breitengrades erlangt Anfang Februar mit +212 km/h auf 48 km/h ihren vorläufigen Höhepunkt. Zudem nimmt der Sonnenstand mehr und mehr zu, so dass Mitte Februar schon die -7/-10 Grad in 1.500 Meter Höhe erreicht werden müssten, damit es mit Dauerfrost bis in tieferen Lagen klappt. Es sieht also nicht sonderlich gut für einen erneuten Wintereinbruch aus, wenngleich dieser zum heutigen Stand nicht ausgeschlossen werden kann.

Was berechnet das Langfristmodell?

Was eine Korrektur bedeutet, sieht man aktuell sehr schön am CFSv2 Langfristmodell. Über Monate hinweg wurde der Februar mit +1/+3 Grad deutlich zu warm berechnet. Dann kam mit dem Wintereinbruch im Januar die Umkehr und der Februar wurde mit -0,5/+0,5 Grad zeitweilig sogar mit einer normalen Temperaturabweichung berechnet. Mit der nun folgenden Milderung allerdings erfährt das Modell eine stete Korrektur, welche heute mit einer Abweichung der Temperaturen gegenüber dem langjährigen Mittelwert von +1/+3 Grad wieder den Ursprungszustand vom September 2017 annimmt. Geht man mal davon aus, dass der Februar tatsächlich um +1/+3 Grad zu warm ausfallen könnte, so würde der Winter 2016/2017 mit dem deutlich zu warmen Dezember und Februar in Summe etwa um +1 Grad zu warm ausfallen können.

Zusammenfassung

Es bleibt dabei - dem Winter eröffnen sich Anfang Februar kaum noch Spielräume sich bis in tiefere Lagen durchzusetzen. Am ehesten mag das noch mit einer aktiv-dynamischen Westwetterlage gelingen, welche kurzweilig mal nasskaltes Rückseitenwetter zulassen könnte - aber ob das Winterwetter in tieferen Lagen zur Folge hat, darf bezweifelt werden. Kommt es allerdings zu einer Konstellation aus hohen Luftdruck über Osteuropa mit Hochdruckkeil über die Mittelmeerregion zum Azorenhoch, so droht der Februar ein milder und auch trockener Monat zu werden. Die nächste Aktualisierung erfolgt heute Abend an dieser Stelle gegen 20:45 Uhr.

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