Wetter Winter 2016/2017 - Wettervorhersage vom 21. Januar, Aktualisierung 20:45 Uhr

| M. Hoffmann
Die Berechnungen beider Wettermodelle bestätigen bis Ende Januar nochmals die Milderung, insofern nichts Neues. Dennoch gibt es Unterschiede. Das amerikanische Wettermodell berechnet die atlantische Frontalzone mit ihrer dazugehörigen Tiefdruckrinne deutlich südlicher als wie es das europäische Wettermodell berechnet. In Folge daraus wäre Ende Januar schon die ersten aktiv-dynamischen Wetterentwicklungen über Deutschland, Österreich und der Schweiz zu erwarten, welche durchaus auch das Potential für Starkwindereignisse haben können. Anfang Februar folgen in raschen Abständen Tiefdrucksysteme nach, welche von Südwest nach Nordost ziehen und das Zirkulationsmuster in den ersten fünf Februar-Tagen aus südwestlichen Richtungen drehen lassen kann. Mildes und Abwechslungsreiches Wetter wäre hieraus die Folge.

Das europäische Wettermodell berechnet die Hochdruckbrücke zwischen dem Azorenhoch und dem Kontinentalhoch nördlicher, so dass dessen Einfluss bis zum 31. Januar noch bis nach Deutschland reicht. Die atlantische Frontalzone kommt bis zur Barentssee voran, was die Tiefdruckrinne von Neufundland über Island bis nach Skandinavien nördlicher verlaufen lassen kann. Zwar wäre über Deutschland demnach auch mit einem überwiegend südwestlichen Zirkulationsmuster zu rechnen, doch statt Wind und Regen wäre noch mit einem weitgehend ruhigeren und milden Wettercharakter zu rechnen.

Wie dem auch sei - beide Simulationen berechnen wenig winterliche Varianten. Noch deutlicher zeigt sich die Milderung anhand der Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-2) / normal (-1/+4) / zu warm (>+5), welche am 31. Januar bei 5/20/75 und am 5. Februar bei 10/10/80 liegt. Mit anderen Worten werden von den Kontrollläufen mehr Varianten mit fast schon frühlingshaften Temperaturen berechnet, als winterliche. So ernüchternd sind derzeit die Berechnungen für alle die sich eine Verlängerung des Winters wünschen.

Gibt es denn Ansätze, welches noch etwas verändern können? Die gibt es durchaus und liegen in der Entwicklung des Polarwirbels begründet. Neben - wie bereits heute Nachmittag beim Wetter Februar erläutert - dem Aleutenhoch bestünde auch die Möglichkeit eines Hochdrucksystems über Alaska, welches eine Hochdruckverbindung nach Grönland aufbauen könnte. Das würde den Kaltluftzustrom des Polarwirbels nach Kanada/Grönland stoppen und grundsätzlich andere - auch winterliche Verhältnisse - über Mitteleuropa ermöglichen. Diese Variante ist aber heute Abend noch zu "gewagt" um näher darauf einzugehen.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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