Wetter Winter 2016/2017 - Wetterprognose vom 20. Januar, Aktualisierung 20:46 Uhr

| M. Hoffmann
Heute Nachmittag und auch heute Abend berechnete das amerikanische Wettermodell kaum Veränderungen. Zunächst bis Ende Januar langsame Milderung, dann folgt im Februar die größere Einflussnahme der atlantischen Frontalzone mit einem zunehmend wechselhaften Wetter- und mit einer südwestlichen Ausrichtung auch zunehmend milderen Temperaturcharakter. Winterliche Verhältnisse haben nach diesen Berechnungen so gut wie keine Chance.

Etwas anders - wenngleich noch mit dem gleichen Ergebnis - sind die Berechnungen des europäischen Wettermodells. Demnach stellt sich die Hochdruckachse vom 26./28. Januar über der Barentssee / Skandinavien in einer sich veränderten Achse auf. War es vorher über Osteuropa noch von Nord nach Süd, so ist diese nun von Südwest nach Nordost, was den Kaltluftzustrom in Richtung Deutschland leitet. Allerdings wird zur gleichen Zeit die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik größer, was letzten Endes die kalte Luft über dem Osten von Europa belässt und allenfalls kurzzeitig noch den Osten von Deutschland erreichen könnte.

Variationen sind also möglich, wenngleich die Kontrollläufe kaum winterliche Spielräume zulassen - allesamt zu mild. Wir wurden heute Nachmittag nach unserer Ausführung zum Minor-/Major-Warming gefragt, ob es denn zu der Theorie mit dem Hochdrucksystem Aleuten und der Hochdruckbrücke zum Hoch Mitteleuropa Kartenmaterial gäbe. Da dies ein theoretischer Ansatz war, gab es kein Kartenmaterial dazu. Wie es aber der "Zufall" so will, heute Abend berechnet das amerikanische Wettermodell genau solch einen Ansatz des Polarwirbelsplits, welchen man sich hier anschauen kann. Man sieht hier sehr schön die Problematik für die Freunde des Winterwetters. Das Hochdrucksystem über den Aleuten treibt die Kaltluftmassen über Kanada und Grönland. Die daraus entstehende Tiefdruckaktivität stützt wiederum das Hochdrucksystem Mitteleuropa / Barentssee /westl. Russland, welches in der gezeigten Karte die Hochdruckverbindung mit dem Hoch über den Aleuten eingeht. Ein sich selbst erhaltendes System, welches über Mitteleuropa eher für ein südwestliches bis südliches und damit mildes Strömungsmuster sorgen kann. Das ist aber nur eine Momentaufnahme und wird sich in den kommenden Tagen sicherlich noch ein paar Mal verändern. Aber es zeigt eben auch, dass einem möglichen Polarwirbelsplit nicht zwingend der Winter über Mitteleuropa Einzug halten muss.

Es bleibt auch heute Abend dabei - der Winter hat nach dem 25./26. Januar nicht allzu viele Optionen sich über Mitteleuropa bis in die ersten Februar-Tage durchzusetzen. Ein maßgeblicher Faktor der das noch verändern könnte, bleibt das mögliche Major-Warming.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2022 +5,1 +1,6 +0,5 14,4 l/m² - extrem zu trocken
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +3,4 +3,5 +2,2 163,2 l/m² - leicht zu nass

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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