Wetter Winter 2016/2017 - Wetterprognose vom 19. Januar, Aktualisierung 20:48 Uhr

| M. Hoffmann
Beide Wettermodelle berechnen nun bis Ende Januar die fast identische Wetterentwicklung. So verlagert sich das Hochdrucksystem allmählich nach Nordosten und leitet zum 24./25. Januar die Zufuhr kalter Luftmassen über Russland bis über das östliche Europa nach Süden ein. Im weiteren Verlauf verlagert sich das Hochdrucksystem nach Osten und stemmt sich dort gegen die heran rauschenden Tiefdrucksysteme der atlantischen Frontalzone von Westen her kommend.

Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen inmitten des "Frontenk[r]kampfes" in einer südlich, meist milden Anströmung der Luftmassen, bei der sich von Westen her mehr und mehr die Tiefdrucksysteme durchsetzen können. Wie stehen die Chancen auf Winter? In dieser Konstellation schlecht. Denn sollte sich das Hoch weiter nach Westen ausdehnen, so wäre eher eine ruhige und trockene Inversionswetterlage zu erwarten zu . Gelingt es der Frontalzone stattdessen sich weiter nach Mitteleuropa auszudehnen, so wäre mit einem unbeständigen und milden - allenfalls nasskalten - Wettercharakter zu rechnen.

Der Blick auf die Temperaturen der Kontrollläufe in 1.500 Meter Höhe zeigt, dass die Werte um 3-6 Grad über dem Jahreszeit-typischen Wert liegen und so gut wie keiner der Kontrollläufe auch nur in die Nähe der -5 Grad Marke gelangen kann, was winterliche Verhältnisse demnach bis Ende Januar nahezu unwahrscheinlich macht. Aber auch Anfang Februar sieht das nicht unbedingt vielversprechender aus, was die Kontrollläufe heute Abend simulieren. Mit anderen Worten bestätigt sich heute Abend der milde Temperaturtrend vom Tage bis in den Februar hinein.

Noch deutlicher zeigt sich die Wahrscheinlichkeit der Milderung anhand der Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-2) / normal (-1/+4) / zu warm (>+5), welche am 30. Januar bei 20/25/55 und am 4. Februar bei 10/15/75 liegt. Umso spannender bleibt für Freunde des Winterwetters also die Entwicklung des Minor-/Major-Warming in Stratosphärenhöhe, welches aktuell seinen Höhepunkt wohl am 28. Januar erreichen kann. Ob im folgenden Zeitraum eine Umkehr der zonalen Winde stattfinden und sich das Minor in ein Major-Warming weiterentwickeln kann, bleibt zu heutigen Stand abzuwarten - die Tendenz von heute Nachmittag ging aber schon einmal in diese Richtung und könnte den milden Trend Anfang Februar nochmals in Frage stellen. Mehr dazu dann Morgen.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2022 +5,1 +1,6 +0,5 14,4 l/m² - extrem zu trocken
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +3,4 +3,5 +2,2 163,2 l/m² - leicht zu nass

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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