Wetter Winter 2016/2017 - Wetterprognose vom 18. Januar

| M. Hoffmann
Die Sonne kommt über dem Süden in den kommenden Tagen bis einschließlich Sonntag häufiger als über dem Norden zum Vorschein. Die Grenze zwischen starker Bewölkung mit gelegentlichem Sprühregen oder Schneegriesel über dem Norden und einem trockenen und sonnigen Wettercharakter über dem Süden bilden in etwa die Mittelgebirge. Aber auch bei den Temperaturen zeigt sich die Zweiteilung. So steigen über dem Norden und Nordwesten die Werte langsam aber stetig in den positiven Bereich an, während über Süddeutschland die meiste Zeit der Dauerfrost mit strengen Nachtfrösten erhalten bleiben kann.

Zum Start in die neue Woche zeigt sich dann auch über dem Süden und Südwesten eine Frostabschwächung, wobei die Werte nach Westen und Nordwesten in den positiven Bereich ansteigen können. Die Großwetterlage besteht am Montag aus einem dominanten Hochdrucksystem über Mitteleuropa, welches mit seinem Kerngebiet direkt über Deutschland liegen kann. Deutschland gelangt dabei vermehrt auf den westlichen Strömungsgradienten des Hochdrucksystems, was aus südlichen Richtungen langsam und vor allem in der Höhe mildere Luftmassen heranführen kann. So bleibt das Hochdrucksystem im Zeitraum vom 22./26. Januar nach beiden Wettermodellen für Deutschland dominierend, während eine zeitweilige Einflussnahme von Tiefdrucksystemen über dem Norden und Nordosten nicht ausgeschlossen werden kann. Anders formuliert bleibt der wohl überwiegend sonnige und trockene Wettercharakter über dem Süden erhalten, während über dem Norden und Nordosten die Bewölkung bei einer sehr geringen Niederschlagsneigung zunehmen kann. Die Temperaturen bleiben bis zum 25. Januar über dem Süden und Osten noch weitgehend im Dauerfrostbereich, sonst ist tagsüber mit Temperaturen zwischen +0/+5 Grad zu rechnen. Erst ab dem 26./27. Januar steigen über dem Süden und Osten die Werte auf über +0 Grad an, so dass verbreitet mit Tauwetter gerechnet werden kann.

Gestern berechnete das europäische Wettermodell zum 27. Januar eine nördliche Verlagerung des Hochdrucksystem in Richtung Skandinavien und zum in Richtung Karasee, was den erneuten Zustrom kalter Luftmassen aus nordöstlichen Richtungen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz zur Folge gehabt hätte. Auch heute berechnet das europäische Wettermodell diese Variante, wenngleich der Tiefdruckeinfluss über dem isländischen Raum größer wird und damit das Hochdruckkonstrukt um wenige hundert Kilometer nach Osten verlagert wird. Das reicht aber schon aus, um den Kaltluftzustrom aus nördlichen Richtungen an Deutschland vorbei über das östliche Europa nach Süden abgleiten zu lassen. Deutschland würde demnach zwischen den Fronten liegen. Ob es Ende Januar dann kälter oder weiterhin mild bleiben kann, hängt ganz davon ab, welches der Wettersysteme sich durchsetzen wird - beides wäre möglich, wobei Deutschland, Österreich und die Schweiz in der Mitte beider Systeme liegt - häufig bedeutet das dann weder "Fisch noch Fleisch". Zumindest aber ist nach dieser Simulation eine zonale Westwetterlage grundsätzlich in Frage zu stellen.

Das amerikanische Wettermodell berechnet vom 27./31. Januar einen immer schwächer werdenden Hochdruckeinfluss über Deutschland, was der atlantischen Frontalzone einen größeren Spielraum an Einflussnahme über das Wetter von Deutschland, Österreich und der Schweiz ermöglicht. Demnach ist mit einem Übergreifen der Frontalzone mit teils kräftigen Niederschlag und zunehmenden Wind bei ansteigenden Temperaturen ab dem 27./28. Januar zu rechnen. Wie mild kann es werden? Simuliert werden vom amerikanischen Wettermodell am 30. Januar Werte zwischen +4/+8 Grad, was Tauwetter bis in höhere Lagen nach sich ziehen kann.

Die Kontrollläufe stützen ja bereits seit Tagen mehrheitlich die Milderung bis Ende Januar. Und auch heute bestätigt sich die milde Temperaturphase im Zeitraum vom 26./31. Januar, wenngleich der Trend der Temperaturen in ca. 1.500 Meter Höhe zum Ende Januar wieder kälter, aber nicht winterlich wird. So liegt das Temperaturspektrum am 27. Januar zwischen -3/+8 Grad (Mittelwert: +4 Grad über dem Norden und Westen, +2 Grad über dem Süden und +1 Grad über dem Osten) und am 31. Januar zwischen -1/+12 Grad (Mittelwert: +3/+4 Grad über dem Süden und Osten und +5/+6 Grad über dem Westen und Norden). Noch deutlicher zeigt sich die Wahrscheinlichkeit der Milderung anhand der Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-2) / normal (-1/+4) / zu warm (>+5) im Vergleich zu gestern. So liegen die Verhältnisse am 25. Januar bei 10/60/30 (gestern: 5/45/50) und am 31. Januar bei 10/35/55 (gestern: 5/25/70). Aber auch hier zeigt sich eine langsame Rücknahme der deutlich zu warmen Varianten. Was daraus alles für Wetterentwicklungen Anfang Februar möglich sein können und wie sich der Polarwirbel entwickeln und welchen Einfluss das Minor-/Major-Warming darauf haben kann, klären wir gegen 17:00 Uhr in einem weiteren Wettertrend zum Wetter Februar 2017. Eine weitere Aktualisierung erfolgt dann heute Abend gegen 20:45 Uhr an dieser Stelle mit einer Aktualisierung der Wetterprognose Winter.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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