Wetter Winter 2016/2017 - Wetterprognose vom 16. Januar, Aktualisierung 20:41 Uhr

| M. Hoffmann
Das amerikanische Wettermodell bekräftigte in seiner Simulation von heute Nachmittag noch einmal die Milderung im letzten Januar-Drittel, beginnend ab dem 20. Januar und richtig durchgreifend ab dem 24. Januar - Tauwetter teils bis in höheren Lagen wäre demnach zu erwarten gewesen.

Heute Abend berechnet das amerikanische Wettermodell kaum eine Veränderung. So sorgt am 25. Januar ein Tiefdrucksystem zwischen Island und England auf seiner Vorderseite für eine milde Anströmung der Luftmassen aus südwestlichen Richtungen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz. Im weiteren Verlauf zieht dann eine ganze Tiefdruckkette über Mitteleuropa hinweg, was neben einem unbeständigen Wettercharakter auch Starkwindereignisse ermöglichen könnte.

Das europäische Wettermodell simuliert eine abgewandelte Variante, bei der nach dem 25. Januar mit einer nordwestlichen Grundströmung der Wettercharakter ebenfalls als unbeständig, der Temperaturcharakter aber als nasskalte bezeichnet werden kann - insgesamt wenig winterlich.

Wie wahrscheinlich die Milderung geworden ist, zeigt der Vergleich gegenüber heute Nachmittag der Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-2) / normal (-1/+4) / zu warm (>+5), welche am 25. Januar bei 20/25/55 (heute Nachmittag: 15/50/35) und am 31. Januar bei 5/20/75 (heute Nachmittag: 5/35/60) liegen. Wie warm kann es denn werden? Die Kontrollläufe zeigen das Maximum der Milderung am 29. Januar mit Tageshöchstwerten von +7/+13 Grad.

Das Langfristmodell berechnet in seiner heutigen Wettervorhersage Winter den Februar mit einer Abweichung von +0,5/+1 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert im weitgehend leicht zu warmen bis zu warmen Bereich - lediglich ein breiter Streifen entlang der Mittelgebirge zeigt sich mit einer Abweichung von -0,5/+0,5 Grad im normalen Bereich. Zwar soll nach diesen Berechnungen des Langfristmodells der Februar insgesamt leicht zu warm ausfallen, gegenüber den letzten Wochen entspricht die Abweichung nun aber einer Korrektur nach unten - vormals wurde die Abweichung mit +1/+3 Grad in sehr deutlich zu warmen Bereich berechnet. Das Langfristmodell der NASA berechnet den Februar übrigens mit einer Abweichung von -0,25 bis -2 Grad im zu kalten Bereich. Hinsichtlich der Niederschlagsentwicklung berechnet das Langfristmodell einen deutlich zu trockenen Februar, während das der NASA einen zu nassen Februar berechnet. Da ist also noch ein gewisser Entwicklungsspielraum gegeben.

Der Polarwirbel wird wohl mit einem Entwicklungspotential zu einem Polarwirbelsplit einen maßgeblichen Anteil daran haben, ob der Februar zu kalt oder zu mild, oder zu nass oder zu trocken ausfallen wird. Ganz nebenbei bemerkt kommen Polarwirbelsplits häufiger zum Ende des Winters vor - also im Februar. Was den Prozess aber stützen, bzw. beschleunigen kann, wäre ein Major-Warming in Stratosphärenhöhe, welches heute Nachmittag und heute Abend erneut berechnet wurde. Mit anderen Worten stehen die Optionen auf ein Comeback des Winters Ende Januar, bzw. Anfang Februar nicht schlecht - zumindest nicht schlechter als eine nachhaltige Milderung im Februar.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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