Wetter Winter 2016/2017 - Wetterprognose vom 10. Januar

| M. Hoffmann
Das Wetter bleibt voraussichtlich bis einschließlich Samstag turbulent. So bei kurzzeitig ansteigenden Temperaturen mal mit Regen bis in höhere Lagen zu rechnen, welche ab der zweiten Wochenhälfte wieder zurückgehen und zum Freitag können die teils kräftigen Niederschläge auch wieder bis in tiefere Lagen in Schnee übergehen. Begleitet wird das Schauspiel von einem böigen, teils auch stürmischen Wind und gelegentlich können sich auch gewittrige Schauer ergeben. Das Unwetterpotential ist jedenfalls von Mittwoch bis Samstag erhöht (Details s. Wettervorhersage Januar 2017).

Wie sieht die Entwicklung der Schneedecke bis Samstag aus? Nach der aktuellen Schneeprognose ist bis einschließlich Donnerstag mit einem Rückgang der Schneedecke in tieferen und mittleren Lagen von 5-10 cm zu rechnen, so dass die verbreitet vorhandene Schneedecke bis einschließlich Donnerstag unterhalb etwa 500 Meter nahezu vollständig abgetaut sein könnte. Erst ab Donnerstagabend gehen die Temperaturen wieder zurück, was die Schneedecke bis zum Samstag in tieferen Lagen auf 0,2-5 cm, in mittleren Lagen auf 4-15 cm und ab den höheren Lagen auf 20-60 cm wieder ansteigen lassen kann - über den nördlichen Staulagen der Mittelgebirge und der Alpen ist entsprechend mehr Neuschnee zu erwarten.

Der Winter macht also eine kurze Pause und kommt zum Wochenende wieder. Bleibt er denn? In den letzten Tagen simulierte das amerikanische Wettermodell unentwegt eine sich südwestlich entwickelnde Großwetterlage, bei der es über Deutschland, Österreich und der Schweiz bereits zum Sonntag wieder hätte milder werden können. Die Besonderheit daran war, dass die Berechnung des amerikanischen Wettermodells deutlich über den Berechnungen der Kontrollläufe im zu warmen Bereich lag. Zudem zeigte das europäische Wettermodell mit der Entwicklung eines Skandinavienhochs eine völlig konträre Berechnung zum amerikanischen Wettermodell. Waren die Berechnungen des amerikanischen Wettermodells ein Trendsignal, oder schwenkt es nun auf die Simulationen des europäischen Wettermodells um? Um es kurz zu machen - seit heute Nacht berechnet das amerikanische Wettermodell eine fast identische Wetterentwicklung wie es das europäische Wettermodell seit einigen Tagen berechnet hat.

So verlagert sich das Hochdrucksystem nach der Simulation des amerikanischen Wettermodells im Zeitraum vom 15. bis 17. Januar vom westlichen Europa über Deutschland und Skandinavien, was die Niederschlagsneigung vom 17./22. Januar weitgehend abklingen lassen kann. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen größtenteils auf dem südlichen Hochdruckgradienten, so dass mit einer nordöstlichen Grundströmung kältere Luftmassen herangeführt werden können. Mit anderen Worten ist vom 15. bis 23. Januar verbreitet mit Dauerfrost zu rechnen, wobei die Werte über dem äußersten Norden tagsüber unter Umständen mit -1/+2 Grad im leicht positiven Bereich liegen können. Mit anderen Worten verlängert sich nach diesen Berechnungen der Winter bis in das letzte Januar-Drittel hinein.

Das europäische Wettermodell berechnet das Hochdrucksystem im Zeitraum vom 16./20. Januar noch etwas nördlicher, so dass sich der Entwicklungsspielraum eines Tiefdrucksystems über der Mittelmeerregion ergeben kann. Im Verbund beider Systeme können noch etwas kältere Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz geführt werden, so dass auch über Norddeutschland verbreitet mit Dauerfrost gerechnet werden könnte. Aufgrund des Mittelmeertiefs bleiben die Niederschlagserwartungen über dem Süden erhöht, lassen jedoch nördlich der Mittelgebirge deutlich nach. Die Details hierzu bleiben abzuwarten.

Wie ist die "Kehrtwendung" des amerikanischen Wettermodells zu bewerten? Nach den Kontrollläufen zeigt sich, dass die Berechnungen des Hauptlaufes nun unterhalb des Mittelwertes liegen und ist damit etwas zu kalt. In Summe spiegelt es aber den Trend der Kontrollläufe der letzten Tage recht gut wieder, so dass im Zeitraum vom 15./23. Januar verbreitet mit Dauerfrost gerechnet werden kann. So liegt das Temperaturspektrum am 17. Januar zwischen -7/+1 Grad (Mittelwert: -5/-4 Grad über dem Osten und Süden und -1/-2 Grad über dem Westen und Norden) und am 23. Januar zwischen -12/+7 Grad (Mittelwert: -4/-3 Grad über dem Süden und Osten und +0 Grad über dem Norden und Westen).

Wie wahrscheinlich sind im Zeitraum vom 15./23. Januar nasskalte bis milde Varianten? Recht deutlich zeigt sich das in den Verhältnissen der Kontrollläufe von zu kalt (<-2) / normal (-1/+4) / zu warm (>+5), welche am 16. Januar über dem Norden bei 75/20/5 und über dem Süden bei 95/5/0 und am 20. Januar über dem Norden bei 65/20/15 und über dem Süden bei 80/20/0 liegen können. Und darüber hinaus? Bis zum 25. Januar verteilen sich die Verhältnisse wie folgt: Norden 40/45/15, Süden 50/45/5. Zusammenfassend ist eine hochwinterliche Wetterphase mit kurzer Unterbrechung bis in das letzte Januar-Drittel hinein zum derzeitigen Stand wahrscheinlich. Ob sich das im Tagesverlauf noch einmal ändert, klären wir heute Abend gegen 20:45 Uhr an dieser Stelle in einem kurzen Aktualisierung der Winterprognose.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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