Wetter Winter 2016/2017 - Wetterprognose vom 9. Januar, Aktualisierung 20:51 Uhr

| M. Hoffmann
Die Berechnungen des amerikanischen Wettermodells von heute Nachmittag waren erneut eindeutig. Das Hochdrucksystem verlagert sich vom 15./17. Januar über Deutschland und im weiteren Verlauf über das östliche Europa, so dass im Zusammenspiel von den Tiefdrucksystem auf dem Atlantik und den Hochdrucksystem das Zirkulationsmuster auf Südwest drehen und damit milde Luftmassen vom 16./23. Januar nach Deutschland, Österreich und die Schweiz geführt werden können. Winterliche Verhältnisse wären nach dieser Simulation im Zeitraum wenig wahrscheinlicher als nasskalte bis milde Wetterlagen.

Erneut bestätigten die Kontrollläufe aber, dass die Simulation des Hauptlaufes etwa 3 bis 7 Grad wärmer als der Durchschnitt war. Im Übrigen pendelt der Durchschnittswert der Kontrollläufe nach dem 19. Januar zumeist im Jahreszeit-typischen Bereich und liegt im Zeitraum vor dem 19. Januar etwa 3 bis 7 Grad unter dem vieljährigen Durchschnittswert.

Was zeigen die Berechnungen von heute Abend? Das amerikanische Wettermodell bleibt dabei. So verlagert das Hochdrucksystem seinen Schwerpunkt zum 16. Januar über Deutschland und bis zum 21. Januar über das östliche Europa. So schwanken die Tageshöchstwerte über dem Süden zwischen -2/+3 Grad und können über dem Nordwesten +2/+7 Grad erreichen. Aber auch heute Abend bestätigen die Kontrollläufe erneut den viel zu milden Hauptlauf vom 16./24. Januar, welcher weiterhin um 3 bis 7 Grad über dem Durchschnittswert der Kontrollläufe liegt. Ebenfalls erwähnenswert ist das breite Entwicklungsspektrum der Kontrollläufe, deren Temperaturen in ca. 1.500 Meter Höhe bspw. am 17. Januar eine Differenz von bis zu 21 Grad zueinander aufweisen. Im Klartext bedeutet das nach dem 14. Januar eine hohe Unsicherheit hinsichtlich der Wetterentwicklung (zum Vergleich: für eine Wettervorhersage wäre eine Differenz von 2-4 Grad und für eine Wetterprognose von 2-6 Grad wünschenswert).

Das europäische Wettermodell bleibt ebenfalls seiner Variante treu und berechnet zum 15./17. Januar das Hochdrucksystem über Skandinavien, welches mit Hilfe eines Tiefdrucksystems über der Mittelmeerregion kalte Luftmassen aus nordöstlichen Richtungen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz führen kann. In Folge daraus wären nach der kurzen Milderung zum 11./12. Januar bis auf weiteres Dauerfrost und Schneefall bis in tiefere Lagen zu erwarten.

Erneut recht eindrucksvoll zeigt die sich die Entwicklung in den Verhältnissen der Kontrollläufe von zu kalt (<-2) / normal (-1/+4) / zu warm (>+5), welche am 19. Januar über dem Norden bei 60/25/15 und über dem Süden bei 80/10/10 und am 24. Januar über dem Norden bei 40/20/40 und über dem Süden bei 45/45/10 liegen können.

Sowohl der AO-, als auch NAO-Index bleiben mit einer im Trend neutralen Ausrichtung wenig aussagekräftig, außer dass es bei einem neutralen NAO-Index häufiger zu einer nordwestlichen Ausprägung des Zirkulationsmusters kommen kann (positiver NAO häufiger Westdrift, negativer NAO häufiger meridionale Wetterlagen). Resümee des Tages: vieles spricht derzeit für eine Verlängerung des Winters bis in das letzte Januar-Drittel hinein, auch wenn das amerikanische Wettermodell eine deutlich wärmere Variante berechnet.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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