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Wetter Winter 2016/2017 - Wetterprognose vom 9. Januar

| M. Hoffmann
Iin den kommenden Tagen ist bis Freitag eine ereignisreiche Wetterentwicklung zu erwarten, welche vom Wetter so ziemlich alles bietet, was geboten werden kann. Nebel, Schnee, Schneeregen, Frost, strenger Frost, milde Werte, Eisregen, gefr. Regen, Graupel, örtliche Gewitter, etwas Sonnenschein und am Mittwoch und Donnerstag sind auch stürmische Winde zu erwarten. Nur die sommerlichen Temperaturen fehlen, das wäre zur Winterzeit dann aber auch zu viel erwartet. Wer gerne mehr über das ereignisreiche Wetter vom heutigen Montag bis zum kommenden Freitag erfahren möchte, kann dies gerne in unserer Wettervorhersage Januar nachlesen.

Dass der Sprung von tiefwinterlich auf mild und später wieder nasskalt turbulent werden wird, war bereits seit Tagen klar, schließlich ist für solch einen rasanten Wechsel auch einiges an Energie notwendig. Darunter "leiden" wird die vorhandene Schneedecke über den tieferen und auch mittleren Lagen, da die Schneefallgrenze am Mittwoch kurzzeitig bis in die höheren Lagen ansteigen kann. Geht es nach der Schneeprognose, so sind bis einschließlich Mittwoch vor allem über den mittleren Lagen des Südwestens noch einige cm an Neuschnee möglich. Betrachtet man die Schneedecke bis Mittwoch, so ist westlich der Linie Köln Hamburg kaum mehr mit einer Schneedecke zu rechnen. Östlich davon zeigt sich in tieferen Lagen mit 0,2 bis 8 cm, über den mittleren Lagen von 5-20 cm und ab den höheren Lagen mit 20-50 cm und mehr eine doch noch beachtliche Schneedecke. Mit dem Regen und Wind kann diese um 8 bis 15 cm zurückgehen, so dass in tieferen Lagen unterhalb etwa 500-600 Meter bis zum Donnerstag kaum mehr mit einer Schneedecke zu rechnen ist. Erst ab Donnerstagnachmittag zeigt sich wieder die Option auf Ausbreitung einer Schneedecke teils bis in tiefere Lagen hinab (vor allem in den Nächten).

Wie geht das Wetter im Winter weiter - setzt sich das amerikanische oder das europäische Wettermodell mit seinen jeweiligen Berechnungen durch? Die Großwetterlage wird am 13. Januar nach beiden Wettermodellen fast identisch berechnet. So liegt über dem skandinavischen Raum ein recht gradientenstarkes Tiefdrucksystem, während auf dem Atlantik sich zwischen England, den Azoren und Island ein Hochdrucksystem positioniert. Im Verbund beider Systeme gelangen mit einer nördlichen Grundströmung im Zeitraum vom 13./14. Januar wieder kältere Luftmassen nach Deutschland, was die Schneefallgrenze bis in tiefere Lagen absinken lassen kann. Ab dem 14. Januar unterscheiden sich die Berechnungen der Wettermodelle teils gravierend.

Das amerikanische Wettermodell lässt das Hochdrucksystem zum 14./15. Januar auf dem Atlantik abflachen, was mit einer westlichen Grundströmung mildere Luftmassen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz führen kann. Im weiteren Verlauf verlagert das Hochdrucksystem seine Position über Deutschland und bis zum 21. Januar über das östliche Europa. In Folge dessen ist mit einer hochdruckdominierten Wetterentwicklung zu rechnen, welche örtlich zu Nebel und Hochnebel neigt, der Wettercharakter aber weitgehend trocken bleiben kann. Kann sich der Schnee bis zum 21. Januar über den mittleren Lagen Süddeutschlands halten, so ist dort häufiger mit Nebel und Hochnebel zu rechnen, was die Temperaturen mit -3/+3 Grad teils im frostigen Bereich belassen kann. Anders hingeben die Simulation für den Westen und Norden, wo die Temperaturen tagsüber mit Hilfe von Sonnenschein auf +5/+10 Grad ansteigen könnten. Winterliche Wetterverhältnisse wären nach diesen Berechnungen im Zeitraum vom 15./24. Januar allenfalls nur noch sporadisch zu erwarten.

Anders bleiben die Berechnungen des europäischen Wettermodells. So flacht sich das Hochdrucksystem zur Monatsmitte nicht ab, was im Verbund mit dem Tief über Skandinavien bis zum 16. Januar weiterhin kalte Luftmassen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz führen kann. Die Höhentemperaturen schwanken zwischen -5/-10 Grad, so dass verbreitet mit Dauerfrost und auch Schneefall bis in tiefere Lagen gerechnet werden kann. Im Zeitraum vom 16./18. Januar verlagert das Hochdrucksystem seine Position über Skandinavien und später über das östliche Skandinavien/westl. Russland. Die Hochdruckachse liegt währenddessen quer über Deutschland, so dass mit Hilfe eines Mittemeertiefs die Advehierung kälterer Luftmassen aus nordöstlichen Richtungen aufrecht erhalten werden kann.

Winter oder mild - diese unterschiedlichen Berechnungen zeigen die Wettermodelle nun seit Tagen und es ist nur eine Frage der Zeit, bis das eine oder andere Wettermodell in seinen Berechnungen "umschwenken" wird. Erfahrungsgemäß ist das amerikanische Wettermodell ein guter Trendsetter, welche die Umstellung der Großwetterlage früh erkennt. Gleichzeitig führt dies aber dazu, dass ein Trend nicht immer so kommen muss und daher zu teils erheblichen Schwankungen in den Berechnungen führen kann. Und auch heute zeigt sich wieder in den Kontrollläufen bestätigt, dass der sog. Hauptlauf des amerikanischen Wettermodells zu den wärmsten Varianten gehören, während der sog. Oper-Run die kälteste Variante berechnet. So liegt das Temperaturspektrum am 18. Januar zwischen -9/+9 Grad (Mittelwert: +0/+1 Grad über dem Norden und Westen und -4/-3 Grad über dem Süden und Osten) und am 23. Januar zwischen -11/+11 Grad (Mittelwert: +1/+2 Grad über dem Westen und Norden und -3/-2 Grad über dem Süden und Osten). Allein der Mittelwert der Kontrollläufe zeigt, wie viele Fragezeichen hinter der nachhaltigen Milderung des amerikanischen Wettermodells noch zu setzen sind - viel wahrscheinlicher sind zum heutigen Stand die Berechnungen des europäischen Wettermodells.

Deutlicher zeigt sich die Entwicklung in den Verhältnissen der Kontrollläufe von zu kalt (<-2) / normal (-1/+4) / zu warm (>+5), welche am 19. Januar über dem Norden bei 65/25/10 und über dem Süden bei 85/10/5 und am 24. Januar über dem Norden bei 25/50/25 und über dem Süden bei 45/35/20 liegen können. Gegenüber gestern - zumindest bis zum 20. Januar - eine deutliche Kehrtwendung hin zu kälteren Varianten. Woher kommen diese unterschiedlichen Berechnungen, bzw. worin liegt der Ursprung? In der geringfügigen aber dennoch unterschiedlichen Berechnung der Entwicklung des Polarwirbels. Nach beiden Wettermodellen baut sich ein "riesiges" Hochdrucksystem im Zeitraum vom 11./17. Januar über dem östlichen Sibirien, China bis nach Kasachstan auf und verfrachtet den aktiven Kältepol des Polarwirbels über Kanada und Grönland. So steigt die Wetteraktivität auf dem Atlantik in Richtung Mitteleuropa an. Das amerikanische Wettermodell berechnet vom Mitteleuropäischen Hochdrucksystem zunächst keine Verbindung zum sibirischen Hochdruckkomplex, während es nach den Berechnungen des europäischen Wettermodell gelingen mag. Somit bleibt die Entscheidung über Winter oder einer nachhaltigen Milderung auch zum aktuellen Stand noch offen. Die nächste Aktualisierung erfolgt heute Abend an dieser Stelle gegen 20:45 Uhr.

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